Kapitel 116

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"Und habt ihr etwas Schönes gefunden?", fragt Leon als wir zuhause eintreffen. Die Jungs bleiben über Nacht, schließlich müssen Fabi und Mario doch eine ganz schöne Strecke fahren.

"Ja, haben wir", strahlt Felix. Er ist vermutlich mit Abstand am begeistertsten von dieser Hochzeit wenn es um meine Brüder geht. Klar, Mario und Fabi freuen sich auch aber das ist wirklich kein Vergleich zu Felix.

"Wie viel hat es gekostet?", erkundigt sich mein Verlobter und schaut uns neugierig an. Definitiv zu viel. Ich weiß, Hochzeitskleider sind einfach nicht billig. Aber ich finde es trotzdem übertrieben.

"Das wirst du nicht erfahren", grinst Mario.

"Ich sehe es ja auf den Kontoauszügen"

"Wirst du nicht. Die Jungs haben gezahlt", seufze ich. Ich habe wirklich versucht mich dagegen zu sträuben, aber keine Chance. Sie haben darauf bestanden. Ich konnte nichts machen und ich konnte nicht einmal blinzeln, da hatte Mario schon seine Karte in das Kartenlesegerät gesteckt und hastig den Code eingetippt. Manchmal sind die Jungs wirklich unmöglich. 

Überrascht schaut Leon meine Brüder an. 

"Also wenn wir nicht das Kleid unserer kleinen Schwester bezahlen, dann weiß ich auch nicht", lächelt Fabi und wir gehen gemeinsam in den Wohnbereich. Die Jungs lassen sich auf die Couch fallen und ich mache Kaffee für alle. Im Auto waren sie sich alle einig, dass sie dringend eine Tasse brauchen. 

Leon steht vor den Jungs und scheint immer noch ziemlich überrascht. Damit hat keiner von uns beiden gerechnet und da es doch eine ganz schöne Stange Geld war, kann ich ihm seine Reaktion nicht verübeln. Leon ist schließlich auch bewusst, dass Hochzeitskleider nicht bloß wenige hundert Euro kosten. 

"Setz dich doch dazu", lache ich leicht und schaue Leon auffordernd an, als ich den Kaffee auf den Tisch stelle. Er setzt sich neben mich auf die Couch und legt seinen Arm um mich.

"Ist das Kleid schön?", fragt er lächelnd.

"Na hör mal. Hätte ich es ansonsten ausgesucht?", meine ich etwas entrüstet und boxe ihm leicht in die Seite. 

"Natürlich nicht", lacht Leon leicht und setzt einen Kuss auf meine Wange.

"Wir können dir so viel sagen. Wenn du Maddie in diesem Kleid siehst, wird dir vermutlich der Atem wegbleiben", grinst Felix.

"Ich kann es gar nicht mehr erwarten", schmunzelt Leon und setzt einen weiteren Kuss an meine Schläfe.

"Ich auch nicht", murmel ich und lehne mich näher an Leon. Mein Kopf findet Platz auf seiner Schulter. Je näher die Hochzeit rückt, desto mehr freue ich mich. Es ist so verrückt. Vor ein paar Jahren fand ich heiraten noch völlig blöd, aber Leon hat alles umgeworfen. Nicht nur in dieser Hinsicht. Durch ihn habe ich so viele neue Blickwinkel gesehen und ganz neue Meinungen entwickelt. 

"Was wird Taro eigentlich an eurem großen Tag tragen?", fragt Felix und hebt seinen Neffen auf seinen Schoß. Taro war gerade auf dem Weg zu uns und schaut verwirrt zu Felix hoch. Doch als er seinen supercoolen Onkel sieht, scheint das okay zu sein und er beginnt sich mit Felix etwas zu unterhalten. Obwohl man das wirklich als Unterhaltung bezeichnen kann, ist die Frage.

"Wir kaufen dem Kleinen auch einen Anzug", beantwortet Leon die Frage, als Felix seine Aufmerksamkeit kurzzeitig wieder auf uns richtet.

Das haben wir schon vor einer ganzen Zeit beschlossen, aber wir kaufen den Anzug erst kurz vor der Hochzeit, damit er auch wirklich passt. Schließlich habe ich das Gefühl, dass Taro momentan jeden Tag größer wird. Die Zeit vergeht einfach so wahnsinnig schnell.

Wir sitzen noch eine ganze Zeit zusammen, bevor wir spät am Abend ins Bett gehen. Taro schlummert bereits tief und die Jungs verschwinden auf der Etage mit den Gästezimmern, während Leon und ich eine Etage weiter nach oben gehen.

"Ich bin froh, dass die drei unsere Hochzeit akzeptieren", seufzt Leon als wir im Bad stehen und ich gerade meine Kette ablege. Ich halte in meiner Bewegung inne und schaue den Lockenkopf durch den Spiegel an. Mir war klar, dass er so denkt aber er hat es noch nie ausgesprochen.

"Du hast dir Mühe gegeben", schmunzel ich. Es ist einiges schief gelaufen, aber Leon hat sich immer entschuldigt. Außerdem wissen meine Brüder, wie gut er mir tut "Die drei mögen dich, auch wenn du nicht immer alles perfekt gemacht hast. Außerdem seit sie sehen wie gut du dich als Vater schlägst, hast du noch mehr Pluspunkte gesammelt"

"Pluspunkte also?", schmunzelt Leon und schlingt seine Arme von hinten um meine Hüfte. 

"Du weißt wie ich das meine", lächel ich und lege meine Hände auf seine, während ich mich etwas weiter gegen ihn lehne. Es ist so schön Leon nahe zu sein. Ich verstehe nicht wie wir uns vor wenigen Monaten wieder so sehr verlieren konnten. Wir standen kurz vor einer Trennung. 

Sanft setzt Leon einen Kuss auf meine Wange und sein warmer Atem prallt gegen meine Haut, was zur Folge hat, dass sich eine Gänsehaut über meinen Körper zieht. 

"Ich weiß", murmelt er und seine Stimme, nah an meinem Ohr, macht das alles nicht gerade besser. Ein Schauer läuft mir den Rücken hinab, ein angenehmer Schauer. Ich kann mich gerade noch von einem leichten Schütteln abhalten, sonst würde Leon das mit Sicherheit ausnutzen.

Mit etwas Mühe befreie ich mich aus seinen Armen und beginne mir die Zähne zu putzen. 

Der Spieler tut es mir gleich und wir machen uns im Badezimmer fertig, bevor wir im Schlafzimmer verschwinden. Das Babyphone findet mal wieder Platz auf meinem Nachttisch, obwohl Taro mittlerweile fast jede Nacht durchschläft. 

"Gute Nacht, Liebling", murmelt Leon, während er das Licht ausknipst und ich höre seine Bettdecke rascheln. Sekunden später küsst er mich und legt sich dann dicht neben meinen Körper.

"Gute Nacht, Goretzka", lächel ich und schließe meine Augen. Meine Hand greift nach der von Leon, die über meine Hüfte liegt, und verschränkt unsere Finger miteinander.

"Bald redest du mit dir selbst wenn du den Nachnamen verwendest", lacht der Lockenkopf neben meinem Ohr leise auf und innerlich verdrehe ich die Augen. Wieso wusste ich das so etwas kommt?

"Ich weiß", hauche ich und unweigerlich beginne ich zu grinsen. Der Gedanke ist einfach wunderschön. Ich kann es mittlerweile gar nicht mehr abwarten Leon zu heiraten.

"Mads, ich habe dich ziemlich umgekrempelt", lacht Leon wieder leise auf. Meine Hand löst sich aus seiner und ich drehe mich zu dem Spieler um. In der Dunkelheit kann ich seine Silhouette ausmachen und erkenne deutlich die Locken.

"Ich dich doch auch", murmel ich. 

"Du hast Fußball gehasst und jetzt freust du dich jedes Mal wenn du ins Stadion kommen kannst. Du wolltest nie heiraten und jetzt werden wir es tun. Natürlich habe ich mich auch verändert. Aber du hast viele deiner Einstellungen geändert", haucht Leon und seine Finger fahren über meine Wange. 

Er hat Recht. Von uns beiden habe ich mich am meisten verändert und das nicht gerade wenig.

"Du bist der Erste, den ich vom ganzen Herzen liebe und der mir gezeigt hat was dieses Wort überhaupt bedeutet. Du hast das Beste aus mir heraus geholt, auch wenn ich manchmal wirklich anstrengend war", schmunzel ich und spüre wie Leon mir näher kommt. Seine Haare kitzeln mich an der Stirn und sein Atem trifft auf meinen.

"Ich werde immer das Beste aus dir heraus holen, versprochen", haucht Leon und in der nächsten Sekunde liegen seine Lippen wieder auf meinen. Seine Hand legt sich an meine Wange und meine Hüfte. Meine Hände fahren in seinen Nacken und leicht ziehe ich an den kleinen Haarsträhnen, die dort hängen.


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Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt