Kapitel 38

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"Hey", lächel ich Leon an, als er seine Wohnung betritt. Er sieht müde und niedergeschlagen aus. Seine Trainingstasche landet laut in der Ecke und tief seufzt er auf. Das sieht ja Mal nicht so gut aus.

Ohne etwas zu sagen lege ich einfach meine Arme um ihn und ziehe Leon fest an mich heran. Seufzend vergräbt er sein Gesicht in meiner Halsbeuge und schlingt seine Arme fest um meinen Körper.

"War es so schlimm?", Frage ich zaghaft nach ein paar Minuten und kraule sanft seinen Rücken. Leon hebt seinen Kopf und schaut mich niedergeschlagen an.

"Du kannst es dir nicht vorstellen. Joshua hat wieder total über dich hergezogen, allen erzählt dass wir dort Essen waren und ich unfassbar viel Geld für dich aus dem Fenster werfe. Er mischt sich in Sachen ein die ihn nichts angehen und verhält sich absolut kindisch", erzählt Leon mir und leicht fahre ich durch seine Haare, was ihn scheinbar etwas aufheitert.

"Du weißt jetzt doch wie er ist. Was sagen denn die anderen Spieler dazu?", erkundige ich mich.

"Ein paar sind auf meiner Seite und bereits ziemlich genervt von Joshua. Aber andere sind schon deutlich distanzierter und machen relativ viel mit ihm. Er bequatscht wirklich jeden, der nicht bei drei weggelaufen ist. Sogar vor den Trainern hat er schon das ein oder andere Kommentar abgelassen. Ich bin einfach froh wenn die Saison vorbei ist und Urlaub ansteht", seufzt Leon und löst sich von mir, bevor er zur Küche geht und sich das Essen anschaut, das ich bereits vorbereitet habe.

"Wie war dein Tag denn?", fragt er schnell hinterher und versucht wieder vom Thema abzulenken.

"Jeder der sich wegen Joshua von dir abwendet ist es nicht wert Teil deines Lebens zu sein. Aber keine Sorge, bald werden sich nicht mehr so viele um Joshuas Hals werfen. Ein Video wurde der Presse zugespielt und darauf ist zufällig die Szene von gestern Abend zu sehen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis es viral geht", grinse ich und lege meine Hände leicht gegen seine Brust, als er sich wieder mir zuwendet.

"Was würde ich nur ohne dich tun?", lacht Leon leicht auf und wirkt doch deutlich entspannter. Ich weiß trotzdem, dass ihm das nicht unbedingt gefällt. Schließlich war Joshua die gesamte Zeit bei Bayern ein guter Freund für Leon. Ihm jetzt so in den Rücken zu fallen, und zwar nur wegen mir, ist wirklich unter aller Kanone.

"Vermutlich verhungern und jetzt lass uns was essen", grinse ich, gebe ihm schnell einen Kuss und nehme mir dann zwei Teller aus dem Schrank. Schnell nehmen wir uns was und essen dann mal ausnahmsweise auf der Couch. Als die Teller leer sind, legt Leon seinen Arm um mich und zieht mich sanft an sich heran. Mein Kopf findet Platz auf seiner Brust und mit zarten Bewegungen fährt seine Hand immer mal wieder über meinen Arm.

Schweigend liegen wir so da und hängen unseren Gedanken hinterher. Leon grübelt vermutlich über Joshua und die anderen Spieler. In meinem Kopf dagegen schwirrt die gesamte Zeit die Frage herum, wie und woher ich in einer Woche 100.000 Euro und ein Auto herbekomme. Mit Mo kann ich mir wirklich keinen Stress erlauben und sollte mich an seine Forderungen halten.

"Über was denkst du nach?", fragt Leon leise nach einer ziemlich langen Zeit und sofort fühle ich mich ertappt.

"Nichts", beantworte ich seine Frage und hoffe er kauft es mir ab. Doch leider nicht.

"Komm schon Mads. Ich merk es doch, du bist total verspannt und atmest angestrengt. Was ist los?", murmelt Leon sanft und setzt einen Kuss auf mein Haar. Seufzend hebe ich meinen Kopf und stütze mich etwas ab.

"Um an das Video zu kommen hab ich mich an einen Freund gewendet. Aber auch er will natürlich eine Gegenleistung. Ich weiß noch nicht genau wie ich das machen soll und brauche schnell eine Lösung, aber ich schaff das schon", lächel ich Leon leicht gequält an und versuche doch möglichst ruhig zu sein.

"Was brauchst du? Was ist das für eine Gegenleistung? Lass mich dir helfen", meint Leon fürsorglich und legt seine Hand an meine Wange.

"Nein, Goretzka wirklich. Ich schaff das schon alleine", schlage ich sein Angebot aus.

"Maddie, wir sind ein Team und in einem Team hilft man sich gegenseitig. Ich lass dich mit der Scheiße nicht alleine. Ich hab dich da mit reingezogen und deswegen helfe ich dir da auch wieder raus. Also, was ist es?", redet Leon sanft auf mich ein und mustert mich aufmerksam und liebevoll.

Seufzend schaue ich ihn an. In seinem Blick liegt so viel Liebe. Ich kann einfach nicht widerstehen.

"Er will 100.000 Euro und ein neues Auto. Bisher war er nie so unverschämt, aber scheinbar hat er seine Preise angezogen", knicke ich ein und erzähle Leon dann doch was Mo fordert. Schweigend schaut mich Leon an, scheint nachzudenken und sieht etwas angestrengt aus.

"Kein Problem, machen wir. Ich geb dir das Geld und morgen besorgen wir ein Auto für ihn. Das Video hast du schließlich für mich angefordert und an die Presse geschickt, dann kann ich es auch bezahlen. Da gibt es keine Widerrede, wir machen das so und fertig", meint Leon ernst und seufzend nicke ich einfach nur.

Irgendwann werde ich ihm das Geld zurück zahlen, aber jetzt muss ich erst einmal meine Haut retten. Wir haben schließlich alle nichts davon wenn demnächst meine Beerdigung stattfindet oder ich einfach spurlos verschwunden bin. Apropos verschwinden, wieso hatte Leon heute morgen Angst, dass ich nicht wieder komme?

"Goretzka, was war das heute morgen? Dachtest du wirklich ich komme nicht mehr zurück?", frage ich neugierig und sofort sieht der Mann vor mir aus, als würde er sich ertappt fühlen.

"Ich hatte einfach Angst, dass dich Joshua vergrault hat. Verstehen könnte ich es jedenfalls. Außerdem bist du schonmal einfach abgehauen. Ich kam nach Hause und dein Zimmer war komplett leer. Ich weiß, dass du dich geändert hast aber ich weiß genauso gut, dass alte Züge immer mal wieder zum Vorschein kommen", murmelt er und sieht etwas bedröppelt aus.

"Keine Sorge, ich hau nicht mehr einfach so ab. Wir stecken gemeinsam in dem Mist drin und da lasse ich dich sicher nicht mit alleine", lächel ich, gebe Leon einen leichten Kuss und lege meinen Kopf wieder zurück auf seine Brust.

"Und jetzt lass uns einen schönen Abend haben. Nur wir zwei", Murmel ich und fahre mit meinen Fingern sanft über den Stoff seines T-Shirts.

"Auf was hast du Lust?", fragt Leon sanft und fährt mit seiner Hand über mein Haar, was mich leicht aufseufzen lässt.

"Einfach ein gemütlicher Abend. Außer du hast Lust auf Aktion?", schlage ich vor und schaue wieder fragend zu Leon hoch. Etwas Ruhe tut ihm denke ich ganz gut.

Auch er ist eher für den gemütlichen Abend und schnell entscheiden wir uns dazu einen Film zu schauen, den Leon aussucht. Den gesamten Abend genießen wir einfach die Zweisamkeit und sind füreinander da. Leon braucht das, das merke ich ganz genau. Und auch ich bin froh ihn einfach um mich zu haben.

WICHTIGE FRAGE:

Also mir ist mal aufgefallen, dass alle meine Stories ein Happy Ending haben.

Wie sieht es aus bei diesem Buch? Was möchtet ihr lieber lesen? Ein Happy oder ein sad Ending?

Also ich kann schonmal sagen, dass es sowieso noch etwas dauern wird. Ihr kennt mich ja haha, meine Bücher sind eigentlich immer relativ lang. Aber wäre trotzdem gut zu wissen.

Ich hätte nämlich für beide Varianten bereits Ideen im Kopf. Also lasst es mich gerne wissen :) <3

Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt