Kapitel 30

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"Hey Maddie, wie geht's?", taucht plötzlich Corvin neben mir auf und lächelt mich freundlich an. Verwundert lasse ich meinen Blick zu ihm fahren und mustere ihn kurz. Was will er hier in München? Außerdem dachte ich könnte ich in Ruhe alleine den Tag hier verbringen. Hoffentlich ist er gleich wieder weg.

"Gut, was machst du hier?", spreche ich meine Gedanken aus und richte meinen Blick wieder nach vorne. Er kommt mir etwas näher, weshalb ich weiter links gehe und ihn genervt anschaue. Was soll das?

"Ich wollte mich übrigens noch bei dir bedanken. Du hast mir ja nen Job so gesehen besorgt und das ist echt cool", bedankt sich Corvin und lächelt mich freundlich an. Ich winke nur kurz ab. War ja schließlich auch zu meinem Vorteil, außerdem soll er endlich Leine ziehen.

"Tut mir wirklich leid", meint er nach einiger Zeit in der wir geschwiegen haben und er einfach nur neben mir her gelaufen ist. Verwundert schaue ich zu ihm, frage mich was er damit meint und genau in dem Moment verpasst er mir mit seiner Hüfte einen Schupser.

Damit habe ich asbolut nicht gerechnet und so stolpere ich ein paar Schritte und lande schließlich schmerzhaft in einer kleinen, leeren Seitengasse auf meiner Seite. Meine Hüfte schmerzt, meinen Kopf habe ich auch leicht auf den Beton geschlagen und meine Hände sind aufgeschlürft, von dem Versuch mich noch irgendwie zu fangen.

"Bist du bescheuert?", fahre ich Corvin unfreundlich und sauer an und halte mir meine Hand an den Kopf, der schmerzhaft pocht. Was fällt dem ein?

Jedoch wird meine Hand dort weggezogen und stattdessen werden meine Hände auf meinem Rücken zusammen gebunden, auch meine Füße bindet jemand zusammen. Als ich die Gesichter sehen kann, steht auch Leon vor mir. Sofort verfinstert sich mein Blick und mein Blut beginnt zu kochen.

"Was soll die Scheiße man?", fahre ich beide unfreundlich an und versuche mich aus den Bändern zu lösen, die mich daran hindern den beiden nicht sofort welche zu verpassen.

"Glaub mir, ich will das auch nicht", meint Leon ernst und beugt sich näher an mein Gesicht. Er zieht ein Stück Klebeband hervor und ehe ich mich versehe, klebt er mir damit den Mund zu. Was fällt dem eigentlich ein? Spinnt er?

Mit einem Ruck packt er mich einfach, wirft mich über seine Schulter und geht los. Wild strampelnd versuche ich von ihm los zu kommen, doch keine Chance. Leons Hände halten mich fest und etwas schmerzhaft an den Hüften fest.

An seinem Auto setzt er mich Recht unvorsichtig auf den Beifahrersitz, wobei mein Kopf gegen das Dach des Autos knallt. Mir entfährt ein schmerzvolles Stöhnen, was jedoch durch das Klebeband lediglich als Gemurmel heraus kommt. Als würden meine Kopfschmerzen nicht bereits schlimm genug sein. Mit einem lauten Knall schließt er die Tür und unterhält sich noch kurz mit Corvin, bevor auch Leon einsteigt und wir losfahren.

Wütend und ziemlich angepisst sitze ich in diesem Auto und würde am liebsten alles kurz und klein schlagen. Was fällt ihm bitte ein mich einfach zu kidnappen? Wie krank ist er in seinem Kopf? Bockig schaue ich aus dem Fenster und stelle ernsthaft die Menschheit in Frage. Niemand der an uns vorbei fährt scheint auch nur ansatzweise verwundert.

Na klar, völlig normal, dass jemand mit zugeklebten Mund auf dem Beifahrersitz sitzt. Passiert ja jeden Tag. Unfassbar diese Menschen, wirklich.

"Maddie, ich will das auch nicht aber du lässt mir keine andere Chance. Ich will einfach nur mit dir reden", meint Leon ernst als wir in der Tiefgarage seiner Wohnung halten und er aus dem Auto aussteigt. Mich lädt er ebenfalls aus und wirft mich wieder über seine Schulter. Ich komme mir vor wie so ein alter Kartoffelsack.

Bockig lasse ich das alles über mich ergehen und lande letztendlich auf der Couch in seinem Wohnzimmer. Ich will einfach nur, dass er die Bänder löst und das Klebeband entfernt. Es kommen gar nicht schöne Erinnerungen gerade hoch. Und dann will ich einfach nach Hause, beziehungsweise zu Felix und Fabi.

Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt