"Hey, kommst du mit? Ich wollte einkaufen fahren", fragt Leon lächelnd, nachdem er nach einem Klopfen mein neues Zimmer betreten hat.
"Ja klar", antworte ich, lege die Fotos in meinen Händen auf die Kommode und wende mich davon ab. Ich war gerade dabei schonmal ein paar Bilder aufzuhängen und dem Raum langsam etwas von meinem Stil einzuflösen.
"Wenn du das erst noch fertig machen willst, können wir auch noch warten", meint mein neuer Mitbewohner und deutet kurz auf die Wand.
"Nein, alles gut", sage ich, greife nach meinem Rucksack und folge dem Spieler zur Haustür. Dort ziehen wir uns schnell unsere Schuhe an, nehmen noch unsere Masken mit, Leon setzt zusätzlich noch ein Baseball Cap auf und dann verlassen wir die Wohnung.
Mit der Maske sieht man sowieso so gut wie nichts und damit erkannt zu werden ist wirklich unwahrscheinlich.
"Ich will jetzt nicht, dass du dich unwohl fühlst oder so. Aber Mario hat mir von deinen momentanen Geldproblemen erzählt. Natürlich übernehme ich alle Kosten, also kauf einfach alles was du willst und worauf du Lust hast", murmelt Leon unsicher als wir auf dem Parkplatz halten und uns abschnallen.
Ich halte in meiner Bewegung etwas inne und muss mich erstmal sammeln. Also Geld Probleme ist wirklich ein Thema was mir unfassbar unangenehm ist, auch wenn mir sonst nichts unangenehm ist.
"Danke, Goretzka aber das musst du wirklich nicht", seufze ich und schaue ihn an.
"Ich möchte aber. Außerdem tut mir das nicht weh und immerhin wohnen wir zusammen, ich möchte schließlich auch eine gut versorgte Mitbewohnerin. Da gibt's auch gar keine Diskussion", lächelt er mich an, setzt seine Maske auf und steigt aus dem Wagen.
Seufzend ziehe auch ich die Maske auf und folge ihm. Da wir zusammen wohnen reicht glücklicherweise ein Einkaufswagen und wir suchen gemeinsam Sachen zusammen.
Ziemlich schnell merke ich, dass Leon eher so auf sehr einfaches Essen steht was in wenigen Minuten fertig ist.
"Ok Goretzka, ich war in dem Restaurant zwar nur Kellnerin aber ich glaube das Kochen übernehme lieber ich in nächster Zeit", teile ich ihm mit und packe dann einige Sachen aus dem Regal vor uns in den Wagen.
"Von mir aus gerne. Du weißt was gut für Fußballer ist und was eher nicht so?", fragt er nach und schaut mir dabei zu, wie ich alles in den Wagen lege.
"Klar. Ich muss ständig für meine Brüder kochen wenn ich bei ihnen bin", meine ich und ziehe den Wagen hinter mir her, wodurch auch Leon folgt.
"Kannst du vielleicht das da oben runter holen? Am besten gleich zwei?", frage ich meinen Mitbewohner als das Produkt ganz oben auf dem Regal steht und somit für mich unerreichbar. Weil ich das jüngste Kind bin musste ich wohl auch das Kleinste werden.
Leon streckt lediglich seinen Arm aus und nimmt locker zwei Packungen aus dem Regal. Was für ein Luxus, wenn man groß ist.
"Vielen Dank", lächel ich ihn an, drehe mich um und gehe dann weiter. Brav folgt der Spieler mir und überlässt mir wirklich den gesamten Einkauf, was ich gar nicht so schlecht finde. Seit Ewigkeiten war ich nicht mehr richtig einkaufen. Während der WG Zeiten habe ich meist nur so kleine Sachen für einen Tag geholt und wenn ich mit Mario oder Fabian einkaufen bin, übernehmen die immer alles. Und Felix hat grundsätzlich einen vollen Kühlschrank.
"Soll ich dann erst einmal was kochen?", frage ich als wir wieder in der Wohnung sind und gerade die Einkäufe verstauen.
"Ja, hört sich gut an. Kann ich dir irgendwie helfen?", bietet Leon mir an und schließt den obersten Schrank, an den ich sowieso nie rankommen werde.
"Nein, danke. Passt schon", schlage ich seine Hilfe aus und Leon verschwindet in seinem Zimmer. Ich nehme mir meine Airpods aus meiner Hosentasche und stecke sie mir in die Ohren, bevor ich laut Musik laufen lasse.
Anfangs hatte ich mich wirklich gegen diese Dinger gesträubt aber nachdem ich mir einmal die von Mario ausgeliehen hatte konnte ich nicht mehr ohne. Und da die Jungs ziemlich genervt davon waren, dass ich ständig ihre Kopfhörer benutzt habe, haben sie mir schließlich welche gekauft. Eigentlich lasse ich mir von ihnen nur ungerne etwas bezahlen, aber das habe ich gerne angenommen.
Während meine Kopfhörer mich praktisch anbrüllen fange ich an zu kochen. Das dauert leider etwas, weil ich erst einmal alles zusammen suchen muss und Leon's Küche ist wirklich nicht gerade klein. Aber irgendwie finde ich doch alles was ich brauche.
Eine Hand legt sich plötzlich auf meine Hüfte, sodass ich heftig zusammen zucke und kurz darauf nimmt mir Leon einen Kopfhörer aus dem Ohr. Als ich mich zu ihm drehe steht er direkt vor mir und schaut mich amüsiert an.
"Ich wollte dich nicht erschrecken", lacht er auf und legt meinen Kopfhörer auf die Arbeitsfläche. "Wie lange brauchst du noch?"
"Eigentlich fertig. Wenn du willst können wir essen", meine ich und drehe mich von ihm wieder weg. Ich höre wie er hinter mir Geschirr aus den Schränken holt und sie auf die Arbeitsfläche stellt, bevor ich sie befülle. Netterweise nimmt er unsere Teller und trägt sie zu dem Esstisch rüber, an den wir uns setzen und anfangen zu essen.
"Hörst du immer so laut Musik?", fragt Leon neugierig und schaut kurz zu mir auf, bevor er weiter isst.
"Ja schon, sonst spürt man ja nichts", meine ich und zucke kurz mit den Schultern. Ich brauche wirklich nicht noch jemanden der an meinem Musikgeschmack und der Lautstärke rum meckert, das haben meine Eltern zur Genüge getan.
"Da hast du Recht. Nach gewonnen Spielen kann die Musik in der Kabine auch nicht laut genug sein", stimmt Leon mir zu. Ja da hat er Recht. Manchmal bestehen meine Brüder darauf, dass ich mitkomme und vor der Kabine auf sie warten während sie schnell duschen und jedes mal ist die Musik ziemlich laut. Das schlimme ist allerdings, dass manche der Spieler einen wirklich komischen Musikgeschmack haben und ich kann wirklich nicht verstehen wie man so etwas mögen kann.
"Oh shit", höre ich Leon sagen als er in der Küche ist und den Abwasch macht. Er hatte sich dazu bereit erklärt, weil ich ja schon gekocht habe. Aber wirklich erfolgreich hört es sich nicht an.
"Was denn?", frage ich ihn und drehe mich auf dem Sofa um, sodass ich auf Leons Rücken schaue mit dem er zu mir steht.
"Ich war etwas unvorsichtig", murmelt er und sieht ziemlich schuldig aus als er sich zu mir umdreht. Verwundert schaue ich ihn an als er jedoch meinen Airpod in die Luft hält muss ich mich zusammen reißen ihn nicht zur Schnecke zu machen. Mein Kopfhörer sieht absolut mitgenommen aus, keine Ahnung was er damit gemacht hat aber benutzen kann man den mit Sicherheit nicht mehr. So wie der aussieht hätte Leon auch locker mit dem Auto rüber fahren können.
"Etwas unvorsichtig? Goretzka, der ist sowas von im Arsch", meine ich angepisst und atme genervt auf. Sowas kann ich einfach gar nicht haben. Ich meine diese blöden Dinger sind sau teuer und außerdem wie soll ich das meinen Brüdern sagen? Die werden mir nie glauben, dass Leon sie kaputt gemacht hat.
"Ich weiß, tut mir furchtbar leid. Ich kaufe dir natürlich auch neue", murmelt er schuldbewusst und schaut mich mit einem schiefen Lächeln an.
"Musst du wirklich nicht, spars dir", meine ich genervt und stehe vom Sofa auf, bevor ich in meinem Zimmer verschwinde. Ich muss erst einmal wieder runter kommen, bevor ich komplett an die Decke gehe und das ist ja genau das was ich nicht machen sollte.
So schlimm ist es ja auch gar nicht, oder? Ich kann schließlich immer noch meine Kabelkopfhörer verwenden und die funktionieren auch einwandfrei. Wenn meine Brüder allerdings rauskriegen sollten, dass die Airpods kaputt sind kann ich mich wieder auf einen Vortrag einstellen. Weil ich ja angeblich immer unachtsam mit meinen Sachen umgehe und bei mir sowieso nichts sehr lange überlebt.
Oh man ey, fängt ja gut an das WG Leben mit einem Fußballer.
Lasst gerne Feedback da! <3
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Roommates // Leon Goretzka FF
FanfictionMaddie Götze. Leon Goretzka. Als das Leben der 19-Jährigen droht auseinander zu brechen sucht sie Hilfe bei ihrer Familie und landet kurze Zeit später in der Wohnung von Leon Goretzka, wo sie die nächsten Wochen wohnen wird. Ein junges rebellisches...