"Sie sind sich wirklich sicher, dass sie dieses Risiko eingehen wollen?", fragt mich Herr Schneider. Leon hat ihn extra aus Hamburg einfliegen lassen, da er einer der besten Anwälte sein soll.
Entschlossen nicke ich und gemeinsam betreten wir die Polizei Wache.
Nachdem ich gesagt habe, weshalb ich hier bin, werden wir in einen Raum geleitet. Gegenüber von uns nimmt ein Mann Platz, der eine unfassbare Autorität ausstrahlt. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und irgendwie ist mir etwas schlecht.
Bisher war ich doch relativ entspannt, aber das ist jetzt gar nicht mehr der Fall.
"Also Frau Götze, sie wollen sich selbst anzeigen? Worum geht es denn?", fragt der Mann nach einem Blick auf irgendeinen Zettel und schaut dann abwartend zu mir. Er sieht nicht sonderlich beeindruckt aus. Vermutlich denkt er es geht um was harmloses.
Mit Herrn Schneider bin ich bereits alles durchgegangen und erzähle dem Polizisten alles so, wie ich es gelernt habe. Manche Details lasse ich weg und andere verändere ich leicht. Dadurch wird der Gesamtzusammenhang nicht verändert, aber die Strafe würde deutlich geringer ausfallen. So hat mir Herr Schneider das erklärt.
Etwas überwältigt schaut mich der Polizist an, als ich fertig bin. Ich habe alles erzählt, alles was ich in den letzte Jahren getan habe. Ich muss einfach von dieser Schuld los kommen.
Der Polizist stellt noch ein paar Nachfragen, die ich größtenteils mit Herr Schneider beantworte. Danach herrscht erst einmal Stille im Raum und das für einige Minuten. Mein Herz klopft so schnell, dass ich Angst habe, die beiden Männer könnten es hören.
"Frau Götze, ich bin mir sicher, dass sie das alles nicht alleine getan haben. Wir könnten einen Deal aushandeln", schlägt der Polizist vor und schaut mich abwartend an.
"Fahren sie fort", fordert Herr Schneider den Mann auf.
"Wenn sie uns die Namen, der Leute die ihnen geholfen haben, geben dann können wir die Strafe vermindern. Unser Ziel ist es diese Branche aufzuhalten und da bringen uns ein paar Anführer mehr als jemand der nur etwas ausführt oder mal kleine Hilfeleistungen braucht. Auch wenn sie natürlich nicht richtig gehandelt haben"
Meine Freunde verraten? Unsicher schlucke ich und knete nervös meine Hände in meinem Schoß.
"Frau Götze und ich würden uns über diesen Vorschlag gerne beratschlagen", meint Herr Schneider und schaut den Polizist leicht fragend an. Der Polizist nickt und ich folge meinem Anwalt aus dem Raum. Im Flur stellt er sich etwas näher zu mir, damit uns niemand hört.
"Nehmen sie das Angebot an. Ich werde es noch ein bisschen weiter verhandeln. Wir liefern nur Namen, wenn sie, Frau Götze, keinerlei Strafe erhalten und keinen Nachteil aus der Sache ziehen", redet er auf mich ein und unsicher schaue ich meinen Anwalt an.
Natürlich wäre es schön keine Strafe zu erhalten, aber ich müsste trotzdem meine Freunde verraten. Bei Mo wäre es mir zwar egal, aber wenn er herausfindet wer ihn verraten hat bin ich tot.
"Herr Schneider, sie verstehen nicht. Bei manchen von den Namen, bin ich eine tote Frau, wenn die herausfinden sollten, dass ich sie an die Polizei verraten habe", murmel ich zurück und schaue den Anwalt etwas verzweifelt an.
Ich bin eigentlich nicht wirklich scharf darauf, jetzt schon zu sterben.
"Wir werden ihnen etwas Bedenk Zeit verschaffen. Dann können sie sich auch noch einmal mit Herrn Goretzka beraten", beschließt Herr Schneider und zustimmend nicke ich. Das hört sich ganz gut an.
Gemeinsam betreten wir wieder den Raum und setzen uns an den Tisch.
"Frau Götze wird über das Angebot nachdenken und sich mit ihrem Partner darüber unterhalten. Sie müssen verstehen, dass dies keineswegs eine leichte Entscheidung ist. Da spielen einige Faktoren mit hinein, aber sie ist nicht abgeneigt von dem Angebot", erklärt Herr Schneider dem Polizisten.
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Roommates // Leon Goretzka FF
FanfictionMaddie Götze. Leon Goretzka. Als das Leben der 19-Jährigen droht auseinander zu brechen sucht sie Hilfe bei ihrer Familie und landet kurze Zeit später in der Wohnung von Leon Goretzka, wo sie die nächsten Wochen wohnen wird. Ein junges rebellisches...