Kapitel 58

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"Frau Götze sie haben Besuch", kommt die Sekretärin in mein Büro und schaut mich leicht auffordernd an. Seufzend wende ich meinen Blick von dem Bildschirm vor mir ab und schaue zu der Frau herüber.

"Ich hatte Herr Linkmann eine Mail geschickt, dass ich erst in zwei Stunden kann. Ich habe gerade keine Zeit, schicken sie ihn bitte wieder weg", informiere ich die Frau und streiche mir eine kleine Strähne aus dem Gesicht. Heute ist es wirklich stressig und es ist so viel zu erledigen.

"Es ist nicht Herr Linkmann. Es scheint privat zu sein", entgegnet die Sekretärin und schaut mich auffordernd an. Scheint ganz so als würde sie die Person nicht so leicht wegschicken können.

"Na schön. Schicken sie die Person rein", seufze ich und drehe mich wieder dem Bildschirm zu. Ich speicher die Datei schnell ab und schließe dann alle Programme. Unbefugte gehen geheime Daten nichts an. Die Tür öffnet sich wieder, die vorher von der Sekretärin geschlossen wurde.

Ich drehe mich der eintretenden Person zu und erstarre etwas. Mein Mund schließt sich wieder und meine eigentliche Begrüßung schlucke ich so herunter.

"Was machst du hier?", fahre ich Leon etwas unfreundlich an und stehe von meinem Stuhl auf. Sauer blicke ich den Spieler an. Was denkt er sich dabei hier aufzutauchen? Ich bin hier auf der Arbeit. Das kommt ja überhaupt nicht unprofessionell rüber.

"Wir müssen reden", fleht er und hält mir den Rosenstrauß entgegen, den er offensichtlich für mich gekauft hat. Aber ich nehme ihn nicht entgegen. Wieso sollte ich auch? Das würde beim vergessen nicht wirklich helfen. Und die letzten Tage habe ich mich wirklich dazu gezwungen nicht zu viele Gedanken an ihn zu verschenken.

"Wir müssen gar nichts. Aber du musst jetzt gehen", meine ich ernst und öffne die Tür für ihn. Auffordernd schaue ich den Spieler an, mache eine Handbewegung die deutlich den Ausgang ausweist und warte darauf, dass er endlich einen Schritt macht. Aber das tut er nicht. Stattdessen schaut er mich lediglich bittend an. Wieso kann er nicht einfach das machen um das ich ihn bitte?

"Maddie, komm schon", bittet er mich und kommt einen Schritt auf mich zu. Doch ich trete ein kleines Stück zurück, hebe abwehrend meine Hand und sofort bleibt er stehen.

"Ich arbeite und habe heute wirklich viel zu tun. Keine Ahnung wie du mich hier gefunden hast aber ich will, dass du gehst. Wenn nicht rufe ich den Sicherheitsdienst, der begleitet dich gerne vor die Tür und vielleicht bekommt die Presse so noch eine kleine Story. Irgendwo lauern immer Paparazzi", meine ich unfreundlich und weise ihn erneut auf den Ausgang hin.

Enttäuscht sieht er mich an, legt die Rosen auf meinem Schreibtisch ab und verlässt dann das Zimmer. Er will keinen Stress mit den Medien und das weiß ich. Ich will ihm die Blumen am liebsten wieder mitgeben aber ich will ihn nicht wieder sehen. Also belasse ich es einfach dabei. Genervt atme ich durch, schließe wieder die Tür und lasse mich zurück auf den Stuhl fallen.

Die Blumen donner ich in den Mülleimer und wende mich dann wieder der Arbeit zu. Es ist deutlich schwieriger sich zu konzentrieren aber irgendwie bringe ich diesen Tag doch hinter mich. Ein Großteil ist erledigt und den Rest kann ich einfach morgen machen.

Tief atme ich durch während ich zu meinem Auto gehe. Frische Luft tut gut und befreit etwas meinen Kopf. Zu sagen die Begegnung mit Leon hätte mich nicht etwas aus der Bahn geworfen wäre eine Lüge. Erst vorgestern habe ich drei Stunden bei meinem Therapeuten verbracht und das nicht umsonst. Ich dachte wirklich ich würde es dieses mal schaffen über ihn hinweg zu kommen. In meiner Tasche krame ich nach dem Autoschlüssel, öffne die Tür und lasse mich auf den Fahrersitz fallen.

Während ich noch dabei bin etwas durchzuatmen öffnet sich die Beifahrertür. Ein kleiner Schrei entfährt mir und aus Reflex beginne ich auf die andere Person mit meiner Tasche einzuschlagen. Doch diese wird mir ziemlich schnell einfach aus der Hand genommen und ich sehe Leons Gesicht.

Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt