Kapitel 34

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"Übrigens dein Verein sieht davon ab mich anzuzeigen. Dir überlassen sie jedoch eine eigene Entscheidung. Also denk darüber nach", murmle ich als wir uns in Leons Auto setzen und schaue zu ihm herüber.

Verständnislos ziehen sich seine Augenbrauen zusammen und die Finger, die sich um den Schlüssel gelegt hatten, lösen sich wieder.

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich anzeigen will?", meint er verwundert und legt seine Hand sanft auf meinem Oberschenkel ab. Ich zucke nur kurz mit den Schultern. Verstehen könnte ich es jedenfalls.

"Mads, ich werde dich nicht anzeigen, keine Sorge", lächelt Leon sanft und beugt sich zu mir herüber, sodass er seine Lippen auf meine legen kann. Als er sich von mir löst lächel ich sanft und nicke kurz. Ich bin ziemlich froh, dass er davon ebenfalls absieht.

"Kommst du mit zu mir oder soll ich dich irgendwo hinfahren?", erkundigt er sich aufmerksam und startet den Motor.

"Ich würde mit zu dir kommen wenn es dir nichts ausmacht", meine ich und sofort erscheint ein Strahlen auf dem Gesicht des Spielers, während er vom Trainingsgelände herunter fährt.

"Wieso bist du heute eigentlich mit dem Auto?", lache ich belustigt, als sich Leon an der nächsten Kreuzung aufregt, weil ihm jemand die Vorfahrt nimmt. Normalerweise fährt er doch immer mit dem Fahrrad.

"Ich war spät dran", lächelt Leon und fährt grummelnd weiter. "Meine liebenswerte Mitbewohnerin, die mich netterweise meistens geweckt hat, ist letztens leider ausgezogen", fügt er nach einiger Zeit hinzu und schielt aus dem Augenwinkel zu mir.

"Oh ärgerlich. Naja vielleicht findest du demnächst ja jemand Neues", lächel ich verschmitzt und wende meinen Blick aus dem Fenster. Aus dem Augenwinkel sehe ich genau wie Leon lächelnd zu mir herüber schaut und kurz darauf spüre ich seine Hand auf meinem Oberschenkel.

"Maddie wie sieht es aus mit uns beiden? Kannst du mir verzeihen?", fragt mich Leon, sobald die Wohnungstür hinter uns zugefallen ist und schaut mich sanft an. Die restliche Fahrt über haben wir geschwiegen und jeder hing scheinbar seinen Gedanken hinterher.

"Ich kann dir verzeihen, Goretzka. Es war Marios Schuld und ich glaube dir was du gesagt hast. Aber wir sollten es vielleicht trotzdem etwas langsam angehen lassen", lächel ich den Spieler vor mir an und stelle meine Tasche an die Seite.

"Ja natürlich, das machen wir. Danke, Mads", lächelt er mich erleichtert an und schließt dann seine muskulösen Arme um meinen Körper. Lächelnd erwidere ich die Umarmung und als wir uns lösen, schaue ich ihn ernst an.

"Was ist das mit dir und Joshua? Es sah nicht so aus als wäre, dass das erste Mal gewesen", Frage ich neugierig und gehe zur Küche, um mir etwas zu trinken zu nehmen. Seufzend folgt mir Leon und lehnt sich gegen die Arbeitsfläche.

"War es auch nicht. Er ist nicht mehr unbedingt ein Fan von dir und da er mein Kumpel ist habe ich mit ihm natürlich über die Situation geredet. Er fand deine Reaktion scheiße und kann dich nicht mehr leiden. Wir haben schon ein paar Mal darüber gestritten, aber so wichtig ist das auch nicht. Der wird sich wieder einkriegen", erzählt Leon und schaut mich mit einem gequälten Lächeln an.

Es verletzt ihn. Verständlich. Was ist Joshua bitte für ein Idiot? Klar man will für seine Freunde nur das Beste, aber wenn sie sich nicht helfen lassen wollen sollte man es dabei belassen und nicht unnötig mit ihnen streiten. Damit macht man nur die Freundschaft kaputt.

"Bestimmt. Wir überzeugen ihn bald vom Gegenteil und dann wird alles wieder normal", lächel ich aufmunternd und lege sanft meine Hand an Leons Wange, während ich ihm aufmunternd in die Augen schaue. Seufzend schließt Leon seine Augen, schmiegt sich näher an meine Hand und öffnet dann wieder seine Augen, die mich voller Schmerz anschauen.

Überrascht halte ich inne und bei diesem Anblick wird mein Herz furchtbar schwer. Langsam lasse ich meine Hand sinken und Schlinge stattdessen meine Arme um seinen Körper.

Das ganze nimmt ihn mit und verletzt ihn unfassbar. Verständlich. Joshua und er sind gut befreundet und solche Aktionen tun einem weh. Es tut mir furchtbar leid für Leon und am liebsten würde ich Joshua genauso weh tun, aber ich werde mich für Leon zurück halten.

"Er wird wieder zur Besinnung kommen. Joshua weiß eure Freundschaft zu schätzen und du bist ihm wichtig, das schmeißt er nicht so einfach weg", hauche ich Leon in sein Ohr und setze einen sanften Kuss auf seinen Hals. Seufzend schlingt er seine Arme fester um meinen Körper und bettet sein Gesicht in meine Halsbeuge.

"Danke, dass du da bist", flüstert Leon und leicht löse ich mich von ihm, um in seine Augen zu schauen.

"Ab sofort bin ich immer für dich da Goretzka. Die vergangenen Wochen liefen nicht perfekt, aber das werden wir jetzt ändern. Ich lass dich nicht mehr alleine", lächel ich den Spieler an und setze einen sanften Kuss auf seine Wange. Ein schwaches und doch wahrhaftiges Lächeln bringt er mir entgegen, was mich irgendwie erleichtert. Trotzdem sieht er mich ziemlich traurig aus und das tut auch mir weh.

"Soll ich uns was kochen? Du hast doch bestimmt Hunger", lächel ich den Spieler vor mir an und kurz nickt er. Lächelnd suche ich etwas raus und wende mich dann dem Herd zu. Leon setzt sich an die Küchen Insel und scheint seinen Gedanken hinterher zu hängen.

Es herrscht Schweigen. Lediglich das Kochen ist zu hören und einerseits finde ich es ziemlich erdrückend, andererseits denke ich braucht Leon das gerade mal. Einen Moment zum Nachdenken und um alles zu verarbeiten.

"Danke", lächelt Leon etwas gequält als ich ihm einen Teller hinstelle und mich selber mit einem daneben setze.

"Hör auf dir so viele Gedanken zu machen. Du kannst es gerade sowieso nicht ändern und wenn Joshua wegen so einer blöden Sache alles wegschmeißen will, dann ist das sein Verlust. Du bist toll so wie du bist und jede deiner Entscheidung macht dich zu dem Menschen der du bist. Lass dich von Joshua zu nichts bequatschen", lächel ich und schaue eindringlich Leon an, während ich meine Hand auf seinen Unterarm lege.

"Du hast Recht, danke", lächelt er und nimmt meine Hand kurz in seine. Er führt sie zu seinem Mund und setzt einen Kuss auf meinen Handrücken, bevor wir beide mit dem Essen beginnen.

"Kann ich dir sonst noch was Gutes tun?", erkundige ich mich liebevoll bei Leon als wir mit dem Essen fertig sind. Früher hätte ich so etwas vermutlich nie angeboten, aber wie gesagt er verändert mich. Und zwar positiv.

"Nein. Du bist nicht hier um mich zu pflegen, lass uns lieber die gemeinsame Zeit die uns bleibt nutzen", lacht Leon leicht und streckt dann seinen Arm aus, womit er mir signalisiert zu ihm zu kommen. Lächelnd tue ich das und er zieht mich zu sich. Da er immer noch sitzt, legt er seinen Kopf leicht gegen meine Brust und ich fahre lächelnd durch seine Haare.

"Weißt du schon wann du nach Augsburg zurück fährst oder bleibst du erst einmal hier?", höre ich ihn fragen und um ehrlich zu sein habe ich mir da selber noch keinerlei Gedanken drüber gemacht.

"Ich weiß es ehrlich noch nicht. Mal schauen", Murmel ich zurück und setze einen kleinen Kuss auf das Haar des Spielers.

"Ich würde mich jedenfalls freuen wenn du hier länger bleibst und vielleicht sogar wieder einziehst", lächelt Leon mich an und schaut mich mit so einem süßen Blick an, dass ich spüre wie mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Was macht er nur mit mir?

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Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt