Kapitel 68

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"Das Gericht befindet Frau Isabella Elskamp für schuldig. Sie wird zu einer Geldstrafe in Höhe von eintausend Euro verpflichtet und muss sich ab sofort von Herrn Leon Christoph Goretzka und Frau Maddie Götze mindestens fünfhundert Meter fern halten", hallt die Stimme des Richters durch den Raum. Er schlägt einmal mit dem kleinen Hammer und ich kann nicht verhindern, dass ein Strahlen auf meinem Gesicht erscheint.

"Es ist vorbei", lächelt Leon glücklich und sobald wir stehen zieht er mich in eine feste Umarmung.

Glücklich sinke ich in seine Arme und kann die Freude in jeder einzelnen Faser meines Körpers spüren. Die letzten Tage waren sehr aufwühlend. Aber es gab glücklicherweise sehr schnell einen Gerichtstermin. Isabella hat es natürlich nicht so hingenommen und geklagt nachdem wir sie bei der Polizei angezeigt haben. Damit hat sie sich selbst in den Gerichtssaal verordnet und gerade eben verloren.

Ich sehe ihren grimmigen Blick als sie rauschen den Saal verlässt. Breit grinsend winke ich ihr hinterher und lasse meine Hand dann wieder sinken.

Leon löst sich von mir, setzt sanft einen Kuss auf meine Stirn und lächelt mich überglücklich an. Es ist schon einige Zeit, dass ich ihn so sehr strahlen habe sehen. Das macht mich bloß noch glücklicher.

"Wir zwei gegen den Rest der Welt", wiederholt er noch einmal seine Worte von vor ein paar Tagen und lächelnd nicke ich. Er hat Recht, das hat er beinahe immer. Aber wir sind einfach ein unschlagbares Team. Nichts wird uns brechen können, ab heute werde ich nie wieder an meinem Freund zweifeln.

"Lass uns das feiern. Mit Saft oder so", lacht der Lockenkopf, greift meine Hand und zieht mich mit sich aus dem Saal heraus. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Ich weiß, wie gerne er jetzt eine Flasche teuren Champagner köpfen würde. Der Anlass ist natürlich wirklich gegeben. Aber er verzichtet darauf, wegen mir und das ist einer der vielen Gründe weshalb ich ihn so sehr liebe.

"Goretzka?", spreche ich aus, bleibe stehen und halte ihn an seiner Hand ebenfalls zurück. Er dreht sich mir zu und hebt fragend eine Augenbraue "Ich liebe dich"

Sein fragender Gesichtsausdruck verwandelt sich wieder in das strahlende Lächeln und er tritt noch einen Schritt näher an mich heran.

"Ich liebe dich Mads", erwidert er mit sanfter Stimme, fährt zaghaft mit seinen Fingern über meine Wange und küsst mich dann. Es ist ein sanfter Kuss, ein gefühlvoller Kuss und wir beide legen all unsere Emotionen hinein.

"Dann lass uns jetzt feiern", lache ich leicht als wir uns wieder voneinander lösen. Nickend stimmt Leon mir zu und zieht mich aus dem Saal heraus. Wir verlassen das Gebäude und werden von der warmen Sonne begrüßt. Gerade als ich die erste Treppenstufe hinunter gehe klingelt mein Handy in meiner Jackentasche.

Ich hole es hervor und nehme den Anruf entgegen, während Leon mich weiter zieht.

"Hey Brüderchen. Wir haben gewonnen", strahle ich in das Handy und warte gespannt auf eine Antwort.

"Das klingt toll", entgegnet Felix am anderen Ende der Leitung aber er klingt alles andere als enthusiastisch. Eher so als hätte er gewollt, dass wir verlieren.

"Na hör mal, etwas mehr Begeisterung wenn ich bitten darf oder wolltest du etwa, dass wir verlieren?", lache ich leicht und lasse einen gespielt empörten Unterton mitklingen.

"Maddie, es ist was passiert. Fabi hatte einen Unfall", spricht Felix aus und sein Ton ist mehr als ernst. Das Glücksgefühl ist mit einem Schlag wie ausgelöscht und ich bleibe abrupt stehen. Dadurch muss auch Leon stoppen und verwirrt schaut er mich an, will etwas sagen. Aber als er meinen Gesichtsausdruck sieht schaut er mich besorgt an und kommt einen Schritt näher.

"Was ist passiert?", frage ich in den Hörer.

"Es war ein Autounfall. Er liegt im Krankenhaus, die Verletzungen sind schwer. Die Ärzte wissen nicht ob er es schafft", berichtet Felix und ich höre wie seine Stimme zittert. Mein Herz wird ganz schwer und ich schlucke mit großer Mühe den Kloß in meinem Hals herunter.

"Und wo liegt er?", frage ich zaghaft. Egal was war. Egal, dass er so sauer war, dass Leon und ich wieder zusammen sind. Ich muss zu meinem Bruder, ich muss bei ihm sein.

"In Dortmund. Er wollte zu Mario, bevor er die Abfahrt nehmen konnte gab es diesen Unfall. Es war wohl sehr schlimm", bringt Felix hervor und ich höre deutlich wie er den Tränen nahe ist.

"Ich fahre hin. Bist du auch dort?", beschließe ich und warte auf eine Antwort. Unbewusst drücke ich fester Leons Hand. Er streicht sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken, zeigt mir somit, dass er da ist.

"Wollte jetzt losfahren", murmelt mein Bruder und ich nicke kurz, auch wenn er es sowieso nicht sieht.

"Wir sehen uns dann dort. Fahr vorsichtig Feli", spreche ich in das Handy. Felix erwidert es und dann lege ich auf. Mein Handy wandert wieder zurück in meine Jackentasche und seufzend schließe ich meine Augen. Ich kneife sie etwas zusammen, um aufkommende Tränen zu verhindern.

"Willst du darüber reden?", holt mich Leons sanfte Stimme zurück in die Gegenwart. Verzweifelt schaue ich zu ihm auf. Er blickt mich mit seinen Augen besorgt an und hat die Augenbrauen zusammengezogen. Schwach nicke ich.

"Fabi hatte einen Autounfall. Die Ärzte wissen nicht ob er es schafft", bringe ich mit schwacher Stimme hervor und Leons Augen weiten sich. Hastig zieht er mich in seine Arme und schutzsuchend kuschel ich mich an seine warme Brust.

"Mads, das tut mir so leid", haucht er, fährt mit seiner Hand über mein Haar und setzt einen leichten Kuss darauf. Wir stehen einige Zeit so da, auf dem Bürgersteig und Leon hält mich in seinen Armen. Es hilft, etwas anderes kann ich nicht sagen.

"Ich fahre nach Dortmund. Felix hat sich auch gerade auf den Weg gemacht", nuschel ich irgendwann gegen sein Shirt und befreie mich wieder aus der Umarmung.

"Natürlich. Soll ich dich begleiten?", erkundigt er sich sanft und greift wieder nach meiner Hand. Langsam gehen wir Richtung Auto.

"Nein schon gut. Du hast morgen Training, bleib hier in München. Ich schaff das schon. Die anderen sind schließlich auch da", schlage ich sein Angebot aus und werfe ihm ein schiefes Lächeln zu. Zwar schaut Leon nicht gerade begeistert, aber er weiß, dass er sowieso keine Chance hat. Deswegen nickt er bloß und scheint sich damit abzufinden.

In Leons Wohnung packe ich schnell meine Sachen zusammen und lade sie in meinen Wagen. Leon steht ebenfalls in der Tiefgarage und schaut mir dabei zu. Er wollte es übernehmen, aber ich habe mich strickt dagegen gewehrt.

Mit einem Ruck schließe ich den Kofferraum und gehe um den Wagen herum. Vor dem Lockenkopf bleibe ich stehen und schaue zu ihm auf. Sanft legt er seine Arme um meine Hüfte und zieht mich näher an sich heran.

"Melde dich bei mir wenn du da bist und gib von Zeit zu Zeit ein Update, ja?", fragt er und kommt mir immer näher bis er seine Stirn gegen meine legen kann.

"Mache ich", versichere ich ihm und sehe wie ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erscheint. Sanft beugt er sich noch etwas weiter herunter als sowieso schon und legt seine Lippen auf meine. Wir küssen uns einige Zeit sanft und zaghaft, bevor wir uns wieder voneinander lösen.

"Ich sollte dann wohl mal", hauche ich und schaue in seine strahlenden Augen. Er will nicht, dass ich fahre. Beziehungsweise will er nicht, dass ich alleine fahre. Das sehe ich deutlich in seinem Blick.

"Mads, deine Familie ist dort. Du bist nicht alleine. Friss nicht alles in dich heran, rede mit ihnen. Ich hab Angst, dass du dich selbst zerstörst", fleht der Lockenkopf und schaut mich bittend an, während er meine Hand festhält.

"Keine Sorge, Goretzka. Ich passe auf mich auf", versichere ich ihm und schenke Leon ein aufmunterndes Lächeln. Er sieht durchaus etwas erleichtert aus und löst seine Hand von meiner. Ich steige in mein Auto und lächel ihn noch ein letztes Mal an, bevor ich die Tiefgarage verlasse und mich auf den Weg nach Dortmund mache.

Da hätten wir das erste Kapitel der heutigen Lesenacht :)
Ich bin mir noch nicht sicher ob ich bis 22 oder 24 Uhr Kapitel veröffentliche, Mal schauen wie lange ich heute durchhalte wach zu bleiben ;)

Lasst gerne Feedback da <3

Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt