Kapitel 12

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BITTE ZUERST KAPITEL 11 LESEN, WELCHES HIER NACH FOLGT! WATTPAD HAT DIE KAPITEL VERTAUSCHT UND MÖCHTE SIE NICHT WIEDER ÄNDERN!

Als Leon und ich wieder an seiner Wohnung ankommen sehe ich aus dem Augenwinkel eine, mir sehr bekannte, Person. Sie steht etwas geschützt, so das sie eigentlich nicht zu sehen ist.

"Du, Goretzka. Ich komm gleich nach, kannst du mein Fahrrad vielleicht mitnehmen?", meine ich zu Leon als wir vor dem Eingang zum Keller von den Rädern absteigen.

"Ja klar", antwortet der Spieler und nimmt mir mit einem leicht verwirrten Blick das Fahrrad ab. Dann verschwindet er im Keller des Gebäudes um dort die Fahrräder abzustellen und ich gehe zurück dorthin wo die Person stand.

"Maddie, gut das du da bist. Ich wollte das Handy nicht benutzen", meint Michelle und zieht mich neben sich, in die geschützte Ecke. Von hier aus sollte uns niemand wirklich sehen und zusätzlich stehe ich schützend vor ihr.

"Chelly, was machst du hier? Wieso willst du das Handy nicht benutzen?", frage ich verwirrt und verstehe die Situation gerade nicht so ganz. Meine Freundin sieht ziemlich fertig aus. Tiefe Augenringe zieren ihr Gesicht, sie ist blass und die Klamotten sehen auch nicht mehr frisch aus. Es scheint als hätte sie die letzten Nächte draußen verbracht.

"Ich brauch dein Hilfe Mads, bitte. Die Polizei hat irgendwie herausgefunden, dass ich noch mehr Sachen geklaut habe und sie wissen von der Sache mit dem niedergeschlagenen Wachmann. Sie werden mich hinter Gitter bringen", erzählt mir Chelly und greift nach meinem Unterarm, während sie mich flehend anschaut.

Vor knapp sieben Monaten wurde sie bei einem Diebstahl fast erwischt und hat aus dem Moment heraus den Wachmann ohnmächtig geschlagen. Keine Ahnung wie man so etwas schafft aber das wird ihr jetzt mit Sicherheit ziemlich viel Ärger einbringen.

"Chelly, ich wüsste nicht was ich für dich tun könnte. Geld habe ich auch keins", meine ich entschuldigend und fahre mir mit meiner Hand durch die Haare. Sie ist meine Freundin und natürlich würde ich ihr gerne helfen, aber ich weiß nicht wie.

"Mads, bitte du musst mir helfen. Kann ich ein paar Tage bei euch bleiben und mich dort verstecken? Bitte. Nur so lange bis ich eine andere Lösung gefunden habe. Wenn mich die Polizei erwischt ist mein Leben vorbei. Ich verspreche dir auch mit dem Scheiß aufzuhören aber dafür musst du mir jetzt helfen. Mads, du bist meine Freundin. Lass mich nicht hängen", redet Michelle auf mich ein und natürlich merke ich wie sie mich gerade emotional erpresst.

Aber sie hat ja auch Recht. Ich bin ihre Freundin und da hilft man sich auch in schlechten Zeiten. Kurz seufze ich auf, denke darüber nach und schaue meine Freundin an.

"Komm mit hoch. Dann kannst du erstmal duschen und bekommst frische Sachen von mir. Ich werde mit Leon reden", seufze ich und ein Lächeln breitet sich auf ihren Lippen aus.

"Danke Mads", strahlt sie und fällt mir um den hals. Ich löse mich aus ihrem Griff, schaue sie ernst an und gehe dann los. Das hier ist nicht eine Sache die sie so locker nehmen sollte. Es geht immerhin um Diebstahl und dann noch die Sache mit dem Wachmann. Keine Ahnung wie sowas bestraft wird aber bestraft wird es definitiv.

In der Wohnung ziehe ich Michelle sofort in mein Zimmer, in dem sie sich auf das Bett fallen lässt und sich staunend umschaut. Ich mache mich daran Klamotten für sie raus zu suchen.

"Du gehst jetzt duschen und ich rede mit Leon. Und kein Wort von der Polizei, du bist bei deinen Eltern rausgeflogen, verstanden?", rede ich streng auf sie ein und drücke ihr die Klamotten entgegen. Nickend schaut sie mich an und ich bringe sie schnell in das Badezimmer. Eine Dusche hat sie wirklich dringend notwendig.

"Maddie, bitte nicht schon wieder. Ich hab dir gesagt du sollst dich mit niemandem treffen", seufzt Leon als ich zu ihm in die Küche gehe und schaut mich mit einem leicht genervten Blick an. Er steht an der Kaffeemaschine und macht sich einen Kaffee. Locker lehne ich mich an die Arbeitsfläche und schaue ihn an. So unschuldig rüberkommen wie möglich.

"Leon, es ist ernst. Meine Freundin, Michelle, sie ist zuhause raus geflogen und sie hat niemanden außer mich. Die letzten Tage hat sie draußen geschlafen und das kann ich nicht zulassen. Kann sie bitte für ein paar Tage hier bleiben? Es ist auch wirklich nicht lange und du wirst gar nicht merken, dass sie hier ist. Aber ich kann sie jetzt nicht hängen lassen", murmel ich und flehe meinen Mitbewohner gefühlt schon an.

Sofort wird Leon's Blick auch ernst und er dreht sich mir vollständig zu. Ich habe ihn das erste Mal mit Leon angesprochen, beabsichtigt. Vielleicht bringt das ja was und zieht noch etwas mehr.

"Oh man, die Arme. Aber Maddie, wir haben Corona Zeiten. Ich kann hier nicht jede Woche neue Leute aufnehmen. Das hier ist meine Wohnung und kein Hotel", seufzt Leon, fährt sich durch die Haare und schaut mich entschuldigend an.

"Sie wird wirklich nicht lange bleiben und ich verspreche, dass hier nie wieder jemand auftauchen wird. Michelle ist völlig gesund und wenn sie wieder weg ist wirst du nie wieder einen meiner Freunde sehen. Leon, bitte", flehe ich weiter und schaue ihn mit großen Augen an. Wenn das alles nicht zieht muss ich gleich wirklich noch den Hundeblick rausholen und darauf habe ich absolut keine Lust.

"Maddie, wo soll sie denn schlafen? Hier ist kein Zimmer mehr frei und ein Badezimmer wird auch knapp", meint Leon und innerlich seufze ich auf. Seit wann dauert es so lange Menschen von etwas zu überzeugen? Normalerweise klappte das bei mir immer gut. Aber ich glaube sonderlich weit von seiner Zustimmung bin ich nicht mehr entfernt.

"Sie kann in meinem Zimmer schlafen. Entweder teilen wir uns das Bett oder ich gehe auf die Couch. Ich weiß, wie viel Wert du auf Privatsphäre legst und ich verspreche dir du wirst gar nicht merken, dass sie hier ist. Ich werde mich um sie kümmern, du brauchst nichts zu machen. Und wenn sie wieder weg ist haben wir die Wohnung wieder ganz für uns alleine und ich werde dich für die Umstände entschädigen", lächel ich am Ende verführerisch und lege meine Hand auf seine Brust, während ich etwas näher an ihn heran gehe und mit Hundeaugen zu ihm aufschaue.

Ich sehe wie Leon mit sich hadert und unsicher ist. Angestrengt beißt er kurz auf seine Lippe und schließt kurz die Augen, während er aufseufzt.

"In Ordnung, sie kann hier bleiben. Aber wirklich nur ein paar Tage und sie muss die gleichen Regeln wie du einhalten", seufzt Leon auf und willigt somit ein.

"Kein Problem, das wird sie. Danke", lächel ich den Spieler vor mir an und lege meine Lippen einfach auf seine. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was ihn erwartet wenn Michelle weder weg ist.

Leon schaut mich leicht enttäuscht an, als ich mich wieder von ihm löse. Mit einem Lächeln lasse ich ihn seinen Kaffee weiter machen und gehe zu Michelle ins Bad. Mit einem Handtuch um den Körper steht sie vor dem Spiegel und kämmt sich gerade mit meiner Bürste die Haare.

"Du kannst ein paar Tage hier bleiben. Aber du musst dich benehmen. Niemanden her bringen und die Wohnung am Besten nicht verlassen. Außerdem habe ich ihm versprochen, dass er nicht viel von dir mitkriegen wird. Also bleib hauptsächlich in meinem Zimmer", meine ich ernst, nachdem ich die Tür hinter mir wieder geschlossen habe.

"Die Wohnung werde ich sowieso nicht verlassen. Die scheiß Polizei sucht mich! Und keine Sorge, ich bleibe in deinem Zimmer. So lange du mir ein bisschen Essen bringst", lacht Chelly und schaut mich grinsend an.

"Mache ich. Und denk dran kein Wort über die Polizei", ermahne ich sie nochmal und lasse sie dann wieder alleine, damit sie sich anziehen kann.

"Michelle das ist Leon, Leon das ist Michelle", stelle ich die Beiden kurz vor als sie ein paar Minuten später im Wohnbereich aufeinander treffen.

Michelle bedankt sich sofort bei Leon und fährt die unschuldige, hilfsbedürftige Schiene. Sie kann wirklich gut schauspielern muss man sagen. Leon begrüßt sie nur kurz, scheint sich aber nicht sonderlich für sie zu interessieren.

Natürlich ist er höflich aber mittlerweile kenne ich ihn und an seinem Blick sehe ich, dass er sie am liebsten wieder loswerden würde. Lange wird sie ja auch nicht hier bleiben und die paar Tage hält Leon mit Sicherheit aus.

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Roommates // Leon Goretzka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt