Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr sieht

Kapitel 156

Wincent

Nach gefühlten zehn Minuten werde ich wieder wach und strecke mich erstmal so gut wie es geht. Elli schläft noch tief und fest. ,,Na auch wach?", fragt Gigi der hinter mir sitzt. ,,Mmh, ich weiß gar nicht wie lange ich gepennt habe", seufze ich und greife nach meinem Handy. ,,Oh man, wir haben ja immer noch vier Stunden vor uns", murmle ich. Eine halbe Stunde später bekommen wir unser Essen und ich merke wie auch Leben in den Körper meiner Freundin kommt. ,,Morgen Süße", lächle ich und greife nach ihrer Hand. ,,Morgen, brauchen wir noch lange?", fragt sie total verschlafen. ,,Noch 3 1/2 Stunden", antworte ich und lasse ihre Hand los, da die Stewardess durch möchte. ,,Jetzt habe ich aber Hunger", lacht sie als auch sie ihr Essen bekommt. ,,Dann mal los", grinse ich und fange auch an zu essen. Die restliche Zeit vergeht zu unserer Überraschung recht schnell und nach und nach werden auch die restlichen Jungs wieder wach. Nachdem wir gelandet sind, warten wir erstmal bis die meisten Leute draußen sind, bevor ich Elli wieder auf meinen Rücken nehme und so nach draußen trage. Draußen müssen wir kurz warten bis wir ihren Rollstuhl bekommen. ,,Mein Gott, ist das warm", seufzt Elli und zieht sich ihre dünne Weste aus. ,,Wir sind ja auch auf Bali", lacht Matti der neben ihr läuft. Unser Gepäck bekommen wir auch relativ schnell und so kommen wir auch schnell zu unserem Shuttle. Insgesamt müssen wir nochmal eine Stunde fahren. Auch wenn es schon spät ist, ist jeder hellwach. Jetlag willkommen!

,,Wow", haucht Elli neben mir als wir vor unserem Ferienhaus zum stehen kommen. ,,Ist das geil", ruft Mats und springt als erstes aus dem Auto. Wir folgen ihm und schauen uns erstmal staunend um. ,,Hallo, darf ich auch schauen?", ruft Elli irgendwann und winkt uns aus dem Auto zu. ,,Ups", grinse ich und hole ihren Rollstuhl aus dem Kofferraum. Als wir das Haus betreten werden wir von den Angestellten in Empfang genommen und bekommen erstmal alles gezeigt. Als ich mit Kai die Treppen runtergehe sehe ich Elli draußen stehen. Sie blickt verträumt aufs Meer und genießt die Stille. Da die Jungs noch oben sind, ist es hier noch ganz ruhig. Leise laufe ich zu ihr und lege eine Hand auf ihre Schulter. ,,Es ist so magisch", flüstert sie und schaut mich kurz an. Sie hat ein verträumtes Lächeln aufsitzen und sieht einfach nur entspannt aus. Plötzlich wird die Stille von den Jungs gecrasht. Eine Stunde später ist schon das reinste Chaos ausgebrochen, aber was will man mit unsere Truppe auch anderes erwarten. Gerade diskutiere ich mit Kai ob wir von dem Balken aus in den Pool springen können. ,,Ich mach das jetzt", sage ich entschlossen und mach mich auf den Weg nach oben. ,,Wincent, spinnst du", schreit Elli von unten als ich auf den Balken klettere. ,,Ach da passiert nichts", winke ich ab. Ohne groß zu überlegen mache ich einen Salto und lande im Wasser. ,,Manchmal könnte ich dich schon umbringen", murmelt Elli als ich aus dem Wasser steige. ,,Ich liebe dich", grinse ich und mach mich auf den Weg um mich umzuziehen. Nachdem jeder sich frisch gemacht hat, essen wir zu Abend und feiern in Mattis Geburtstag hinein.

Als ich am nächsten Morgen wach werde und nach Elli greifen möchte, greife ich ins Leere. Verwirrt setze ich mich auf, aber Elli liegt nicht mehr im Bett. Wir haben gestern Abend zwar den Rollstuhl mit hochgenommen, aber im Badezimmer scheint sie nicht zu sein? Immer noch verwirrt stehe ich auf und verlasse unser Schlafzimmer. In dem Moment kommt Gigi die Treppe hoch. ,,Weißt du wo Elli ist?" ,,Die ist unten", antwortet er. ,,Kevin hat sie runtergetragen", redet er weiter als er meinen verwirrten Blick bemerkt. ,,Achso", sage ich und gehe an ihm vorbei. Aber unten sehe ich sie auch nirgends. Plötzlich nehme ich leise Gitarrenklänge und einen leisen Gesang wahr. Leise laufe ich nach draußen und sehe Elli auf einen bequemen Sesseln sitzen und Gitarre spielen. Lächelnd lehne ich mich an die Hauswand und lausche ein bisschen ihrem Gesang. Genau das habe ich vermisst, meine unbeschwerte Elli, die einfach zur Gitarre greift und den ganzen Tag singt. Irgendwann gehe ich doch zu ihr und stelle mich neben sie, wodurch sie sich leicht erschreckt. ,,Guten Morgen", lächelt sie mich an. ,,Morgen, warst du so früh wach?", frage ich als ich sie mir genauer anschaue und feststelle das sie schon komplett fertig gemacht ist. ,,Ja, ich konnte einfach nicht mehr liegen", lächelt sie. ,,Ihr Turteltäubchen, kommt ihr frühstücken?", ruft Kevin von der Terrasse aus. ,,Ja, wir kommen", ruft Elli zurück und hievt sich in den Rollstuhl.