Kapitel 132

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Wincent

Durch das Klingeln werde ich aus meinem Tiefschlaf gerissen. Ich hab doch so schön geträumt. Brummend drehe ich mich, greife nach meinem Handy und lasse mich grummelnd wieder ins Kissen fallen. Ein leises Kichern lässt mich zusammenzucken. Langsam öffne ich ein Auge und schaue zur Seite. Elli liegt mit ihrem Buch neben mir und schaut mich belustigt an. ,,Hast du überhaupt geschlafen?", murmle ich und kuschle mich an ihre Seite. ,,Ungefähr eine Stunde. Dann war ich hellwach", lächelt sie und fährt durch meine Haare. ,,Ich spring mal unter die Dusche, vielleicht werde ich dann fitter", gebe ich murmelt von mir und setze mich auf. ,,Wir können auch noch liegen bleiben. Du hast ja eine lange Fahrt hinter dir." ,,Auf gar keinen Fall. Ich bin nicht hierher gefahren um den ganzen Tag im Bett zu liegen", grinse ich und schnappe mir frische Klamotten. ,,Bis gleich, beeile mich", lächle ich und küsse sie nochmal liebevoll. ,,Ich liebe dich", flüstere ich ihr gegen die Lippen. ,,Ich liebe dich auch", erwidert sie genau so leise und legt ihre Hände in meinen Nacken. Nach einer kurzen Knutscherei löse ich mich wieder von ihr und laufe augenzwinkert ins Badezimmer. ,,Das heben wir uns für ruhige Stunden auf." ,,Du Spinner", höre ich sie noch lachen bevor ich die Badezimmertür schließe. Als ich kurz darauf wieder zurück komme, sitzt sie schon fertig angezogen im Rollstuhl und macht sich die Haare. ,,Was machen wir jetzt eigentlich?", fragt sie und dreht sich zu mir um. ,,Ich würde sagen, wir gehen jetzt erstmal was kleines essen und dann schauen wir uns mal bisschen um", sage ich und schaue sie fragend an. ,,Das klingt gut", antwortet sie und widmet sich wieder ihren Haaren zu. Bevor ich es vergesse, schnappe ich mir meinen Rucksack und verstaue mein Handy ganz unten unter den Klamotten. ,,Elli, gib mir bitte mal dein Handy", sage ich und stelle den Rucksack auf dem Bett ab. ,,Ja warte", sagt sie und rollt zu ihrem Nachttisch. ,,Hier." ,,Danke", murmle ich, schalte es aus und tue es zu meinem Handy. ,,Was machst du da?", fragt sie mich verwirrt.

,,Ich hab uns bei unseren engsten Leuten für die nächsten Tagen abgemeldet. Für uns gilt ab jetzt Handy Verbot. Ich will einfach die Zeit hier genießen und Abstand von allem gewinnen", erkläre ich und schaue sie aufmerksam an. ,,Das ist eine gute Idee", lächelt sie leicht.
Gerade als wir zum Speisesaal laufen, kommt uns die Chefin des Hotels entgegen, mit der ich mich oft unterhalten habe. ,,Ah wen haben wir denn da?", lächelt sie als sie bei uns stehen bleibt. ,,Jetzt warst du aber schon lange nicht mehr hier. Wie geht es dir?", fragt sie freundlich. ,,Ja, war viel los in den vergangenen vier Monaten, mir geht es deutlich besser. Jetzt brauchen wir aber mal wieder eine kleine Auszeit", antworte ich und trete einen Schritt zur Seite. ,,Darf ich vorstellen, das ist meine Freundin Elli", lächle ich. ,,Oh das ist aber schön sie kennenzulernen, nach der Geschichte", lächelt sie Elli sanft an. ,,Nennen sie mich ruhig Elli. Sie haben es hier so schön", schwärmt sie und reicht ihr die Hand. ,,Dann nenn mich bitte auch Magdalena. Das freut mich aber das es dir hier so gut gefällt. Wenn was sein sollte, meldet euch gerne", strahlt sie und verabschiedet sich und wir laufen auch weiter zum Speisesaal. Nachdem wir eine Kleinigkeit gegessen haben, setzen wir uns vollgefuttert zurück. ,,Soll ich dir ein bisschen das Gelände zeigen?", frage ich Elli und trinke mein Glas aus. ,,Sehr gerne, ich würde wirklich gerne bisschen raus gehen", lächelt sie und so machen wir uns wieder auf den Weg zurück zu unserem Zimmer.

Dort angekommen packen wir uns warm ein. ,,Wince, hast du eine Decke im Auto?", ruft Elli aus dem Schlafzimmer. ,,Nur deine dicke. Wieso?" ,,Weil ich meine Kuscheldecke bei deiner Mum vergessen habe", murmelt sie. ,,Die liegt doch da", sage ich und deute auf das Bett, wo ihre Winnie Pooh Decke liegt, die sie zum schlafen braucht. ,,Ne ich meine die graue, die ich mir immer um die Beine lege", meint sie und schaut mich unsicher an. ,,Mist, ohne ist es zu kalt", sage ich leise. ,,Nimm doch die", überlege ich und deute auf ihre Schlafdecke. "Die ist zu dünn und zu klein. Hier ist auch keine im Zimmer und wenn weiß ich nicht ob wir die mit raus nehmen können", ergänzt sie niedergeschlagen. ,,Nicht die Laune vermiesen lassen, wir gehen jetzt runter und fragen ob wir eine bekommen könnten", lächle ich und reiche ihr ihre Handschuhe.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt