Kapitel 212

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Elli

Auch die nächsten Tage verliefen sehr harmonisch. Wincent geht es gefühlt auch immer besser, zwar hat er immer noch Momente, in denen er sich zurückzieht, aber sie werden immer weniger. Was mich immer noch am meisten Sorgen macht, sind die Nächte. Die sind nämlich immer noch sehr unruhig und er wacht fast jede Nacht schweißgebadet auf. Das in diesen Momenten bin ich einfach für ihn da und gebe ihm ein bisschen Halt. Den heutigen Tag haben wir vorwiegend am Strand verbracht und jetzt können sich die Kinder noch ein bisschen auspowern. Das Hotel hat einen Raum mit Indoor-Spielplatz und vielen anderen Spielgeräten. Dort befinden wir uns gerade und ich schaue Tommy und Wincent beim Tischkicker zu. Leo und Mila spielen währenddessen auf dem Klettergerüst herum. Morgen ist schon unser letzter richtiger Tag. Übermorgen fliegen wir schon wieder nach Hause. Diese sieben Tage vergingen wie im Flug, aber sie taten uns echt gut. Gegen 21:00 Uhr rufen wir die Kids zusammen und gehen hoch sie bettfertig machen. Da wir relativ platt sind, schlafen wir auch kurz drauf ein. Am nächsten Morgen machen wir uns nach dem Frühstück fertig um in die Mall zu fahren. Dafür haben wir heute das perfekte Wetter, denn es regnet immer mal wieder. In der Mall angekommen bummeln wir erstmal ein bisschen herum um uns einen Überblick zu verschaffen. Wir werden relativ schnell fündig und gehen gegen Mittag erstmal etwas essen.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen schlendernde wir noch ein bisschen herum, bis wir beschließen wieder ins Hotel zu fahren. Dort angekommen nutzen wir nochmal die herausgekommene Sonne und gehen noch ein bisschen planschen. ,,Na", schmunzelt Wincent und legt sich neben mich auf die Liege. Lächelnd lege ich mein Buch zur Seite und kuschle mich eng an ihn. So genießen wir noch ein bisschen die Zweisamkeit, bis die Kids wieder zu uns kommen. Wieder oben in unserem Zimmer, hilft Wincent den Mädels beim Duschen und Haare waschen. Währenddessen schnappe ich mir unsere Koffer und fange an alles wieder einzupacken. Mit drei Kindern ist das wirklich eine Meng an Zeugs. In ihre Rucksäcke packe ich ein paar Kleinigkeiten, mit denen sie sich während des Fluges beschäftigten können. ,,Wir sind fertig", kommen Leo und Mila freudenstrahlend auf uns zu. ,,Dann mal los zum Abendessen", schmunzle ich und schnappe mir meine Handtasche.

Mit ihren Puppen unterm Arm, laufen die Mädels vor und wir folgen ihnen. Zum letzten Mal schlagen wir unsere Mägen voll und genießen nochmal die letzte Sonne des Tages während eines kleinen Spazierganges. Nachdem die Kids auch endlich mal schlafen, was heute ein bisschen länger gedauert hat, gehe ich auch endlich mal duschen. Danach schmeiße ich die restliches Sachen in meinen Koffer. Wincent und ich gehen auch relativ früh schlafen, denn morgen wird es mal wieder sehr anstrengend werden. Am nächsten Morgen herrscht gleich Aufbruchsstimmung. Relativ schnell haben wir die Kinder fertig bekommen und sitzen mittlerweile schon im Taxi. Auch wie beim Hinflug, funktioniert auch jetzt alles wie am Schnürchen. ,,Schade, dass es schon vorbei ist", seufzt Leo neben mir und schaut aus dem Fenster. ,,Da hast du recht, aber vielleicht machen wir bald wieder Urlaub", lächle ich und schaue schmunzelnd zu Mila, die immer noch ihre Sonnenbrille trägt. ,,Hier brauchst du sie aber nicht mehr", lache ich. ,,Doch, Winnie hat gesagt, ich sehe damit cool aus", grinst sie. ,,Ich habe das auch gesagt", kichere ich. ,,Aber Winnie hat mehr recht", sagt sie schulterzuckend. ,,Okaaay", sage ich und setze mich wieder normal hin. Wincent hat sich zu mir rumgedreht und zwinkert mir zu und lacht. ,,Lach du nur", brumme ich leicht grinsend und widme mich meinem Handy zu.

Wieder in Deutschland sitzen alle fix und fertig im Auto. ,,Sind die kaputt", sagt Wincent leise als er einsteigt. ,,In Dubai wäre es jetzt auch schon 19:00 Uhr und dazu noch der Flug", antworte ich und schau nach hinten. Auf der einstündigen Autofahrt schlafen die Mädels ein und auch Tommy kämpft gegen den Schlaf an. ,,Sie haben ja bequeme Klamotten an. Ich trag sie hoch ins Bett, vielleicht haben wir Glück und sie schlafen durch", sagt Wincent als wir vorm Haus parken. Während Wincent die Mädels nacheinander in ihre Zimmer trägt, trottet Tommy ebenfalls in sein Zimmer. Ich hole schonmal die Kinderrucksäcke und meinen aus dem Auto und gehe ebenfalls ins Haus. Dort kommt mir gerade Wincent entgegen. ,,Sie schlafen beide tief und fest", schmunzelt er und haucht mir einen Kuss auf die Lippen. ,,Was überlegst denn so angestrengt?", kichert er als er mit dem letzten Koffer hereinkommt. ,,Ich überlege ob ich schon einmal eine Waschmaschine anmache." ,,Nein, das machst du nicht. Heute wird nichts mehr gemacht", erwidert er und schiebt mich in Richtung Wohnzimmer. ,,Ach du hast recht", seufze ich und setze mich aufs Sofa. ,,Das ich das nochmal erleben darf", schmunzelt er und setzt sich neben mich. Wir machen uns einen Film an und genießen einfach noch ein bisschen unsere Zweisamkeit. ,,Ist alles okay?", frage ich irgendwann als ich merke, dass er wieder ein bisschen ruhiger wird. ,,Die Gedanken kommen wieder hoch", flüstert er und drückt mich enger an sich. ,,Ich bin hier", sage ich leise und streichle über seine Brust.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt