Kapitel 165

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Wincent

Gerade bin ich mit den Jungs auf den Weg um mein Outfit für die Hochzeit auszusuchen. Ich bin total aufgeregt und habe total Angst nichts zu finden, was Elli gefällt. Ich möchte ihr einfach nur gefallen. ,,Man was soll das erst am Hochzeitstag sein", lacht Marco als wir das Trachtengeschäft betreten. ,,Keine Ahnung", sage ich leicht panisch, worauf die Jungs nur noch mehr lachen müssen. ,,Sie müssen Herr Weiß sein", kommt ein freundlich wirkender Mann auf uns zu. ,,Der bin ich", antworte ich und gebe ihm die Hand. ,,Und sie sind heute hier um ein Hochzeitsoutfit auszusuchen?" ,,Ja genau. Und die Jungs wollten auch nochmal schauen", erkläre ich. ,,Na dann kommen sie mal mit", lächelt er und deutet auf eine Sitzecke. ,,Als erstes Mal, ich bin Patrick", sagt er als wir uns hinsetzen. ,,Wincent", antworte ich deute auf die andere Jungs. ,,Das sind Kevin, Marco und Marc, meine besten Freunde." ,,Und Trauzeuge", erwidert Marco grinsend. ,,Sehr schön, dann würde ich sagen, wir fangen mit dir an Wincent", strahlt Patrick. ,,Was stellst du dir denn vor?", wendet er sich nun an mich. ,,Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung", lache ich leicht. ,,Wenn ich was sagen darf, die Braut hat ein Dirndl an, das die Farben creme/weiß/grau hat", sagt Marco. ,,Sag mal, hast du es schon gesehen?", sage ich gespielt aufgebracht. ,,Jupp, sieht mega aus", grinst Marco. ,,Sollen wir dann etwas passendes aussuchen?", fragt Patrick. ,,Sehr gerne, würde schon gerne zu meiner Frau passen", strahle ich. ,,Dann wollen wir mal", sagt er und steht auf. Ich folge ihm und bekomme erstmal ein paar Hosen gezeigt. Nachdem wir eine gewisse Auswahl haben, gehen wir weiter zu den Westen und Hemden.

,,Dann mal los in die Kabine", sagt Patrick und schnappt sich das erste Outfit. Aber dieses fällt schon beim ersten Anblick raus. Und auch das zweite überzeugt uns nicht direkt. Aber als ich mit dem dritten Outfit aus der Kabine trete, halten die Jungs schon alle Daumen nach oben und auch ich, fühle mich total wohl. Das Outfit besteht aus grauen Lederhosen, einem weißen Hemd und einer cremefarbenen Weste. ,,Das passt einfach perfekt zu Elli", sagt Marco leise und schaut mich mit feuchten Augen an. ,,Heulst du jetzt?", frage ich belustigt, aber auch ich merke wie ich gerade emotional werde. ,,Ich kann es einfach nicht glauben das du heiratest und deinem Traum Schritt für Schritt näher kommst. Du hast das so verdient", sagt er gerührt und kommt auf mich zu. Ich ziehe ihn in meine Arme und drücke ihn fest an mich. ,,Das ist es", sage ich strahlend als wir uns wieder gelöst haben. ,,Herzlichen Glückwunsch", sagt Patrick und reicht jedem von uns eine Flasche Bier. So stoßen Männer an. Während die Jungs ihre Outfits raussuchen, lasse ich mein Outfit an, denn ich fühle mich darin pudelwohl. ,,Marco, hast du ein Bild von Ellis Anprobe auf dem Handy?", frage ich irgendwann scheinheilig. ,,Ja", sagt er, aber ist gerade abgelenkt, denn Patrick knöpft ihm die Weste richtig zu. ,,Untersteh dich", lacht Kevin als ich nach Marcos Handy greifen möchte. ,,Alter", ruft dieser und schnappt sich sein Handy. ,,Menno", schmolle ich. ,,Das dauert doch gar nicht mehr lange", schmunzelt Marc und klopft mir auf die Schulter. ,,Ich bin aber so neugierig", jammere ich.

,,Wie macht ihr das eigentlich, seht ihr euch erst vorne oder kommt ihr zusammen rein?", fragt Kevin als er sein Outfit anprobiert. ,,Elli hat das geplant, sie meinte, sie käme ohne mich rein. Sie möchte diesen besonderen Moment auch bei der standesamtlichen Hochzeit", antworte ich. ,,Ah Marc, denkst du an morgen", sagt Marco daraufhin. ,,Ach stimmt", ruft dieser und nippt an seinem Bier. ,,Hä, was macht ihr morgen?", frage ich verwirrt. ,,Termin mit Elli", antwortet Marc. ,,Pssh", macht Marco uns stößt ihn in die Seite. ,,Oh ups, vergiss es einfach", stammelt Marc. ,,Was macht ihr bitte mit Elli?", frage ich skeptisch. ,,Ach nur einen Termin wegen der Hochzeit", winkt Marco ab. ,,Und warum wusste ich das nicht?" ,,Vergiss das einfach okay? Das sollte oder ist eine Überraschung. Wir haben geschworen nichts zu sagen", fleht Marco schon fast. ,,Okay", erwidere ich immer noch skeptisch, sage nichts mehr dazu. Nach insgesamt drei Stunden verlassen wir alle überglücklich das Geschäft. ,,Elli ist ja noch im Studio oder?", frage ich Kevin. ,,Ja, Matty und Gigi wollten mit ihr den Song fertig machen." ,,Dann mal auf ins Studio", grinse ich und laufe zu meinem Auto. ,,Wir sind wieder da", rufe ich 20 Minuten später ins Studio. ,,Seid ihr schon wieder hier?", fragt Elli verwirrt, die neben Gigi am Computer sitzt. ,,Hast du mal auf die Uhr geschaut? Wie waren über 3 1/2 Stunden weg". lache ich und küsse sie kurz. ,,Oh, da haben wir aber die Zeit vergessen", schmunzelt die und küsst mich nochmal kurz. ,,Habt ihr Lust den Song zu hören? Er wäre fertig." ,,Das lassen wir uns nicht zweimal sagen", ruft Kevin und lässt sich auf das Sofa fallen.

Gegen 15:00 Uhr verabschieden sich Elli, Marco und Marc. ,,Bin mal gespannt was die planen", lacht Kevin und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. ,,Und ich erst", grinse ich, denn ich hab überhaupt keine Vermutung. Während die drei weg sind, arbeiten wir ein bisschen an meinen Songs weiter. Zwei Stunden später kommen sie wieder zurück und so wie Elli ausschaut, war sie wirklich bei der Therapie und das verwirrt mich noch mehr. ,,Hey Schatz", lächle ich und halte ihr die Tür auf. ,,Hey", lächelt sie und schnappt sich gleich etwas zu trinken. ,,Wir wären hier dann auch fertig. Sollen wir ins Hotel fahren?" ,,Können wir gerne machen. Ich würde auch gerne unter die Dusche springen", schmunzelt sie. ,,Leute, ich mach mich dann auch auf den Weg nach Hause. Der Weg ist ja noch lang", wirft Marco ein. ,,Danke das du mitgekommen bist", sage ich und nehme ich kurz in den Arm. ,,Das ist kein Problem, mich freut es, dass ich dabei sein durfte." ,,Das ist doch klar." ,,Melde dich wenn du angekommen bist", höre ich Elli sagen als sie ihn zum Abschied umarmt. Wenig später betreten wir unser Hotelzimmer und Elli macht sich direkt auf den Weg unter die Dusche. In der Zwischenzeit bestelle ich uns Sushi und packe meinen Rucksack zusammen, da es heute Nacht nach Berlin geht.

,,Oh tut das gut", seufzt Elli als sie mit einem Handtuch um den Haaren aus dem Badezimmer kommt. ,,Ich hab uns Essen bestellt. Lass es uns noch ein bisschen gemütlich machen, bis wir später losfahren." ,,Das klingt gut", lächelt sie und hievt sich ins Bett. Auch ich ziehe mir schnell etwas bequemeres an und kuschle mich zu ihr. Kaum liege ich, kommt sie zur mir gerobbt und legt sich auf meine Brust. ,,Ich freue mich so auf nächste Woche", sagt sie leise und streichelt meinen Bauch. ,,Ich mich auch, das wird richtig schön", flüstere ich und hauche ihr einen Kuss aufs Haar. Wir genießen einfach ein bisschen unsere Nähe, bis es eine halbe Stunde später an der Tür klopft und unser Essen da ist. ,,Sollen wir einen Film schauen?", fragt Elli als ich unseren Müll entsorge. ,,Das können wir machen. Ich würde sagen, wir fahren so gegen 23:00 Uhr los", gähne ich und kuschle mich wieder ins Bett. Kaum haben wir den Film gestartet, bin ich schon eingeschlafen. Als ich von meinem Wecker geweckt werde, schläft Elli neben mir auch noch tief und fest. ,,Schatz, aufwachen. Wir wollen gleich losfahren", flüstere ich und streichle über ihre Wange. ,,Ich steh ja schon auf", murmelt sie und streckt sich erstmal. Nachdem wir uns angezogen haben machen wir uns auf den Weg nach unten. Schnell checke ich aus und schiebe Elli dann in die Tiefgarage, da sie noch richtig verschlafen ist. In dem Moment als ich auf die Autobahn fahre, schläft sie schon wieder neben mir.

In den frühen Morgenstunden kommen wir in Berlin an und beziehen gleich unser Hotelzimmer. Vorsichtshalber stelle ich uns den Wecker, da wir um 10:00 Uhr im Büro verabredet sind. Als ich wieder wach werde, wuselt Elli schon durchs Hotelzimmer. ,,Aufstehen", lacht sie und wirft mich mit meinem Shirt ab. ,,Du hast gut reden. Du hast auch die ganze Fahrt über geschlafen", brumme ich und stehe auf. Zusammen gehen wir ins Badezimmer und machen uns fertig. ,,Ach man, das nervt so", flucht sie als sie versucht ihre Schuhe anzuziehen. ,,Was ist denn los?", frage ich belustigt. ,,Hör auf zu lachen. Ich komm heute nicht runter, hab Rückenschmerzen", kichert sie. ,,Dann gib mal her", grinse ich und nehme ihr die Schuhe ab. ,,So fertig", schmunzle ich und küsse sie kurz. ,,Danke", lächelt sie und schnappt sich ihren Rucksack. Ein wenig später kommen wir schon am Büro an und ich trage Elli hoch. Nach einer ausgiebigen Begrüßungsrunde, da wir Amelie schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen haben, setzen wir uns an die Arbeit und verbringen den kompletten Tag im Büro.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt