Kapitel 190

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Elli

Als wir am nächsten Tag zur Location aufbrechen, geht es mir schon ein bisschen besser. Ich weiß auch nicht woher die Angst momentan kommt, aber sie ist permanent da und ich habe auch das Gefühl als werde sie nicht weniger. ,,Elli, wollen wir ein bisschen die Gegend erkunden?", fragt Angela als wir am Festivalgelände ankommen. ,,Das ist eine gute Idee, ich habe jetzt eh ein paar Interviewtermine", wirft Wincent ein. ,,Das können wir gerne machen", lächle ich. ,,Au ja, können wir vielleicht bisschen in die Stadt gehen?", fragt Shay. ,,Wenn es Elli passt?", fragt Angela. ,,Klar, wollen wir in den Bücherladen gehen? Ich bräuchte mal Nachschub", kichere ich. ,,Da bin ich immer dabei", lacht Shay. ,,Na toll", schmunzelt Wincent und verdreht die Augen. ,,Viel Spaß Mum", brummt er. ,,Ach da bummel ich auch gerne", grinst Angela. ,,Wollt ihr das Auto haben?", fragt er. ,,Ich habe geschaut, in 20 Minuten Fußmarsch wären wir in der Innenstadt", wirft Shay ein. ,,Dann können wir ja auch laufen oder?", frage ich. Darauf ernte ich Zustimmung und so laufen wir kurz darauf auch schon los. Zu erst steuern wir ein Eiscafé an und lassen uns einen Eisbecher schmecken. ,,Danke das ihr den Vorschlag gemacht hat. Das tut gut mal rauszukommen", lächle ich die zwei an. ,,Ablenkung tut immer gut Elli", antwortet Angela und legt aufmunternd eine Hand auf meine. ,,Und mein Bruder nervt doch eh auf Dauer", lacht Shay. ,,Ich bin froh das ich ihn habe", sage ich leise und kribble mir an den Fingern herum. ,,Ich wüsste wirklich nicht was ich ohne ihn machen würde. Nur habe ich Angst, das ich ihn auf Dauer nerve", murmle ich. ,,Das tust du nicht und ich kenne meinen Sohn. Er würde alles tun, nur das es dir gut geht", lächelt Angela.

,,Gehen wir nun endlich zum Bücherladen?", fragt Shay als wir bezahlt haben. ,,Da bin ich dabei", grinse ich und setze mich in Bewegung. Unterwegs werden wir auch ein paar mal angesprochen, aber sie sind echt alle lieb. Endlich kommen wir an unserem Ziel an und die Shoppingtour kann endlich beginnen. ,,Mädels seid ihr dann auch mal soweit?", lacht Angela und kommt auf uns zu. ,,Also ich wäre fertig", lache ich und deute auf meinen vollen Korb. ,,Ich auch", grinst Shay und läuft zur Kasse. Nachdem wir bezahlt haben, schlendern wir noch ein bisschen durch die Stadt. Wir bummeln einfach noch ein bisschen rum, bis Angelas Handy klingelt. ,,Das ist Wincent, ich geh mal kurz ran", sagt sie und nimmt ab. Wir nehmen nur karge Wortfetzen wahr, aber ihr Gesicht spricht Bände. ,,Ist alles okay?", frage ich, als sie aufgelegt hat. ,,Wir sollen zurückkommen", sagt sie einfach nur. ,,Und warum jetzt schon?", fragt Shay verwirrt. ,,Es gab eine kleine Planänderung bezüglich Elli", antwortet sie und lächelt mich leicht an. ,,Ich bin doch noch krankgeschrieben", sage ich verwirrt. ,,Ich glaube das muss dir Wincent selbst erklären." Also gehen wir wieder zurück zum Gelände und zeigen unsere Pässe vor.

,,Gottseidank, da seid ihr ja", kommt uns Amelie gleich entgegen. ,,Warum Gottseidank? Ich habe doch gar keine Termine oder?", frage ich verwirrt. ,,Hast du noch nichts gesagt?", fragt Amelie Angela leise. ,,Wincent wollte es nicht das sie es in der Stadt erfährt. Ich glaube er will es ihr selbst sagen", antwortet sie. ,,Was ist hier los?", frage ich und werde augenblicklich unruhiger. ,,Ganz ruhig Elli, komm wir gehen zu ihm", lächelt Amelie und läuft los. Als wir ihn erblicken, sieht er leicht aufgewühlt aus und seine verwuschelten Haare sprechen Bände. ,,Elli", sagt er leise als er uns bemerkt und hält mir seine Hand hin. ,,Was ist los?", frage ich leise und greife nach seiner Hand. ,,Es gab Stress draußen. Toby wurde vom Sicherheitsteam angesprochen, dass jemand unbedingt mit dir reden wollen würde. Da wurde er misstrauisch und ist mit nach draußen gegangen. Elli dein Vater ist uns nachgereist", sagt er und schaut mich gequält an. ,,Nein", wimmere ich und kann nicht verhindern das ich anfange zu weinen. ,,Doch, wir haben diesmal die Polizei gerufen, aber sie haben nichts großartiges gemacht weil angeblich keine Gefahr bestehe. Aber es wurde ein Platzverweis ausgesprochen, ich weiß nur nicht inwiefern er sich daran hält", sagt er leise. ,,Ich kann nicht mehr", schluchze ich und lasse mich nach vorne an seine Brust fallen. ,,Ich habe unseren Anwalt angerufen, er versucht irgendwas zu bewirken. Aber er kann uns nichts versprechen", flüstert er und haucht mir einen Kuss aufs Haar.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt