Kapitel 238

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Elli

Seit zweit Tagen ist Wincent nun schon wieder in München. Diesmal bin ich zu Hause geblieben, da ich die Kinder nicht schon wieder so lange alleine lassen wollte. Gottseidank hat es Wincent gleich verstanden. Im April werden wir ja Rollen tauschen und ich werde nach München gehen, da wir auch an meinem neuen Album anfangen wollen. Gerade sitze ich oben in meinem Büro und arbeite ein paar Mails ab, die in den letzten Tagen liegen geblieben sind. Einige davon sind auch für die kommende Tour im Mai. Ich kann es gar nicht fassen, in welchen Hallen wir dieses Jahr spielen werden. Für Wincent ist das nicht neues, aber für mich schon. Die letzte Hallentour, die Wincent gespielt hat, liegt ja schon ein Weilchen her. Und damals war ich ja wegen meinen Prüfungen zu sehr beschäftigt um die Tour als Voract zu spielen. Jetzt bin ich umso dankbarere, dass es dieses Mal für mich auch so sein wird. Ich finde unsere Lösung zwecks den Konzerten so unfassbar toll und bei den Fans kommt es auch gut an. Sie haben die Möglichkeit an einem Tag, zwei Konzerte zu erleben. Wir haben auch bald Bandproben, in denen ich auch meine neue Band kennenlerne. Das wird auch nochmal ganz schön aufregend. Was ich aber ultra cool finde, ist das ich dann nicht mehr die einzigste Frau auf der Bühne sein werde. Denn zu meiner neuen Band gehört eine Frau. Alea wird das Bass übernehmen. Ich hatte schon ein paar Videocalls mit ihnen, aber das erste Treffen wird nochmal was anderes. Da ich so langsam Hunger bekomme, gehe ich runter und schmiere mir ein Brot. Damit setze ich mich an den Esstisch und scrolle nebenbei ein bisschen durch Instagram und schaue mir die neusten Storys von Wincent aus dem Studio an. Die Jungs haben mal wieder nichts anderes als Blödsinn im Kopf. Lachend bringe ich mein Geschirr in die Küche und gehe wieder hoch.

Heute Morgen hatte ich wieder Physiotherapie und gerade sind wir dabei, das Treppenlaufen wieder zu lernen. Die ersten 3/4 Stufen bekomme ich hin, aber dann muss ich leider aufhören. Aber ich stresse mich nicht mehr und gebe meinem Körper Zeit. Als ich wieder dabei bin, eine Mail zu verfassen klingelt mein Handy. Zu erst vermute ich das Wincent anruft, aber als ich die Nummer von Leos Grundschule sehe, nehme ich sofort ab. ,,Hallo?" ,,Hallo, spreche ich mit Frau Weiß", fragt eine Frau. ,,Ja, die bin ich." ,,Gut das ich sie erreiche. Leonora geht es überhaupt nicht gut. Sie hat sich übergeben und klagt über starke Bauch- und Kopfschmerzen. Könnten sie sie abholen?" ,,Oh je, klar. Ich kümmere mich darum das sie abgeholt wird", sage ich und verabschiede mich von ihr. Da ich ja leider noch nicht im Stande bin Auto zu fahren, probiere ich Sami zu erreichen. Aber leider geht er nicht dran. Kurz überlege ich und rufe Angela an. Diese nimmt Gottseidank gleich ab. ,,Guten Morgen Angela, bist du zufälligerweise zu Hause?" ,,Ja, brauchst du irgendwas oder willst du wo hin?", fragt sie direkt. ,,Nein, Leos Schule hat eben angerufen. Ihr geht es nicht gut. Könntest du sie abholen und her bringen?" ,,Natürlich, ich mach mich gleich auf den Weg", antwortet sie und legt auf. Ich schreibe die Mail zu Ende und gehe wieder nach unten.

Nach etwa einer halben Stunde klingelt es an der Tür. Angela und Leo steht davor und sie sieht gar nicht gut aus. ,,Och Mäuschen", sage ich leise und ziehe sie in meine Arme. ,,Hier, ihr Ranzen. Braucht ihr irgendwas?" ,,Könntest du eventuell etwas einkaufen?" ,,Klar, was brauchst du denn?", lächelt Angela. ,,Alles für eine Hühnersuppe, Kamillentee, Zwickbach und ein paar Salzstangen", zähle ich auf. ,,Gut, ich fahr gleich und bringe es vorbei." ,,Danke", lächle ich. ,,Nichts zu danken", winkt sie ab und läuft zu ihrem Auto. ,,Na komm", sage ich zu Leo und schiebe sie ins Haus. ,,Leg dich ein bisschen aufs Sofa. Ich hab da schon was vorbereitet", sage ich leise. Ich hab ihr von oben ihre Bettdecke, Kissen, Kuscheldecke und Kuscheltier nach unten geholt. Sofort kuschelt sie sich hin. ,,Wenn du dich nochmal übergeben musst, hab ich dir hier einen Eimer hingestellt", sage ich sanft und decke sie zu. Nickend krallt sie sich ihr Kuscheltier an die Brust. ,,Willst du ein bisschen Fernsehen?", lächle ich und setze mich neben sie. ,,Darf ich?", fragt sie mit großen Augen. ,,Klar, wenn man krank ist, darf man den ganzen Tag schauen", schmunzle ich und und streichle ihren Rücken. Eifrig nickt sie und kuschelt sich in ihr Kissen. Gesagt getan schalte ich ihr den Kinderkanal ein und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich gehe kurz nach oben."

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt