Kapitel 122

287 16 6
                                    




Elli

,,Guten Morgen", werde ich am nächsten Morgen von Wincents rauer Stimme geweckt. ,,Morgen", murmle ich und kuschle mich nochmal enger an seine Brust. ,,Müssen wir gleich aufstehen?", frage ich mit geschlossenen Augen. ,,Der Wecker hat schon geklingelt, also eigentlich ja", lacht er leise und haucht mir einen Kuss aufs Haar. ,,Okay", gebe ich von mir und setze mich langsam auf. ,,Aber erstmal bekomme ich einen richtigen Kuss", schmunzelt Wincent und schon liegen seine weichen Lippen auf meinen. ,,So jetzt aber", lacht er und steht auf. ,,Holst du mir bitte den Rollstuhl, der steht noch draußen im Flur", rufe ich ihm nach als er ins Badezimmer geht. ,,Ups", grinst er und geht doch zuerst raus in den Flur. ,,Kommst du klar?", fragt er und stellt ihn neben dem Bett ab. ,,Ja", lächle ich und schmeiße schonmal die Decke weg. Sofort überkommt mich ein kalter Schauer. Wie sehr hasse ich es so früh aufzustehen und das warme Bett zu verlassen. Nachdem wir uns im Badezimmer fertig gemacht haben, ziehe ich mir etwas gemütliches an. Das aber nicht unbedingt nach Schlabberklamotten aussieht, denn ich möchte nicht auf seinen Terminen aussehen als wäre ich erst aus dem Bett gefallen. ,,Ich geh schonmal runter", rufe ich, denn Wincent ist nochmal kurz in seinem Büro verschwunden. Als ich mich unten in den Rollstuhl setze, kommt Noah die Treppe runter. ,,Guten Morgen Ellilein", flötet er gut gelaunt und saust an mir vorbei. ,,Haha", gebe ich brummend von mir und folge ihm grinsend in die Küche. ,,Auch?", fragt er und deutet auf die Kaffeemaschine. ,,Oh gerne, für Wincent kannst du auch gleich einen mitmachen", seufze ich und fahre mir durchs Gesicht. ,,Noch müde?", kichert er und schaltet die Maschine an. ,,Mmh, die Nacht war zwar richtig gut, aber ich hasse die Uhrzeit", lache ich leicht und deute auf die Uhr, die gerade mal 7:00 Uhr anzeigt.

,,Morgen", kommt Wincent nun auch endlich in die Küche und greift nach der Tasse, die für ihn auf dem Küchentresen steht. ,,Guten Morgen Wincent", flötet Noah direkt wieder gut gelaunt. ,,Alles klar mit dir?", fragt Wincent belustigt. ,,Ich liebe diese Uhrzeit", grinst Noah und verschwindet nochmal nach oben. ,,Ich such mir einen neuen Fotografen", stöhnt Wincent und legt seinen Kopf auf der Arbeitsfläche ab. ,,Wirst du nicht", lache ich und streichle seinen Rücken. ,,Fahren wir gleich los?", frage ich leise. ,,Ja, müssen wir. Müssen ja pünktlich in Köln sein", murmelt er und stellt sich wieder hin. Nun kommt auch Noah mit seinem Gepäck wieder runter und so machen wir uns fertig um aufzubrechen. ,,Alle startklar?", grinst Wincent als wir im Auto sitzen und dreht sich zu Noah um. ,,Jupp", antwortet dieser und so startet Wincent den Motor und fährt aus der Tiefgarage. Unterwegs halten wir noch an einer Bäckerei und holen uns etwas zum Frühstück. Nach fünf Stunden kommen wir gegen 12:30 Uhr in Köln an. Als allererstes checken wir im Hotel ein und packen erstmal alles wichtige aus. Typisch Wincent, sieht es nach nicht mal fünf Minuten so aus, als wäre die Bombe eingeschlagen. ,,Sag mal", lache ich und deute auf das Chaos. ,,Du kennst mich doch und liebst mich so wie ich bin", grinst er und holt sich erstmal einen Kuss ab. ,,Mmh manchmal hasse ich mich dafür", kichere ich. ,,Jaja", erwidert er lachend und verschwindet im angrenzenden Badezimmer. Ja leider hat er vollkommen recht, hergeben tue ich diesen Chaoten nie wieder, auch wenn er mich manchmal auf die Palme bringt.

,,Wollen wir dann?", fragt er ca. eine Stunde später und hält mir schon meine Jacke hin. Unterwegs holen wir noch Noah an seinem Zimmer ab und so sitzen wir überpünktlich im Auto und machen uns auf den Weg zum Studio. Dort werden wir erstmal herzlich von Anna begrüßt. ,,Wenn irgendwas sein sollte, ich bin auch da", lächelt sie mich an. ,,Danke", sage ich und lächle sie ebenfalls an. Kaum haben wir das Studio betreten, werden wir von den unterschiedlichsten Leuten begrüßt. Wincent bekommt seine Garderobe zugeteilt und dorthin gehen wir auf direktem Weg. Ein paar Minuten später wird er schon in die Maske bestellt. Wie immer braucht er dort nicht lange. ,,Bleibst du hier oder gehst du mit vor?", fragt Wincent als er zur Aufzeichnung gerufen wird. ,,Ich würde gerne hier bleiben. Hab noch etwas zu tun", antworte ich nach kurzem Überlegen. ,,Okay, wenn was sein sollte, Anna und Noah sind vorne", erwidert er und küsst mich nochmal kurz. In der Zeit, in der alle vorne bei der Aufzeichnung sind, beantworte ich ein paar Sachen von Anna und Amelie und eventuell habe ich mich an einen Text gesetzt, an dem ich ein bisschen weiterschreibe. Insgesamt 1 1/2 Stunden später kommt Wincent wieder. Als er die Tür hinter sich schließt, schaut er mich unsicher an. ,,Was ist los?", frage ich, denn ich sehe ihm an, das er was auf dem Herzen hat. ,,Anna will dich was fragen. Sie telefoniert gerade noch. Aber du musst das nicht machen, nur weil sie dich das fragt okay?", redet er eindringlich auf mich ein. ,,Was meinst du?", frage ich verwirrt. ,,Das erklärt sie dir gleich selbst. Aber erinnere dich an meine Worte", lächelt er und haucht mir einen Kuss auf die Stirn.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt