ElliViel zu früh schreckt uns der Wecker aus dem Schlaf. ,,Warum müssen wir so früh aufstehen", stöhnt Wincent neben mir und vergräbt sein Gesicht unter dem Kissen. ,,Weil wir heute einen langen Weg vor uns haben", murmle ich und kuschle mich nochmal kurz an seinen Rücken. ,,Auch wenn es erst 5:00 Uhr ist, ich habe mich so auf heute gefreut", lächelt er. ,,Ich mich auch Wince, endlich geht es nach Hause", sage ich verträumt. Kurz darauf quälen wir uns aus dem Bett und ich ziehe mir die Sachen an, die ich noch liegen gelassen habe. Während wir auf unsere fleißigen Helfer warten und Wincent nochmal los zur Bäckerei ist, packe ich unsere restlichen Sachen in die Taschen. Pünktlich um 6:00 Uhr klingen sie schon an der Tür. ,,Nächstes Mal zieht ihr nicht so früh um", brummt Matty als er die Wohnung betritt. ,,Gibt kein nächstes Mal", lacht Wincent und begrüßt auch alle. Bevor wir anfangen zu schleppen, gönnen wir uns erstmal ein ausgiebiges Frühstück. ,,Danke nochmal. Wir wüssten gar nicht was wir ohne euch machen würden. Das ist wirklich nicht selbstverständlich das ihr mit hochfährt", sagt Wincent als wir zu Ende gegessen haben. ,,Hört jetzt auf euch zu bedanken. Wir sind Freunde und Freunde helfen sich halt", antwortet Phillipp. Als Kevin und Gigi mit den zwei Sprintern da sind, kann es los gehen. Da wir viele Möbel verkauft haben, haben wir Gottseidank keine großen Möbeln. Und da wir die neuen Möbel mit Aufbauservice bestellt haben, stehen sie schon aufgebaut im neuen Haus. Angela hat sie glücklicherweise angenommen.
Eine weitere Stunde später laufen die Jungs mit den letzten Sachen nach draußen und ich schaue mich nochmal kurz um. ,,Na bist du bereit?", lächelt Wincent der gerade in die Wohnung kommt. ,,Mehr als das", strahle ich und hole mir einen Kuss von ihm ab. Nachdem alle ihre Sachen geschnappt haben, gehen wir runter und verteilen uns in den Autos. Wincent und ich fahren mit seinem Bus, denn da haben wir auch noch ein bisschen was reingepackt. Nach ein paar Stopps kommen wir gegen 16:30 in unsere neuen/alten Heimat an. ,,Wow, das sieht ja von außen schon mega geil aus", ruft Matty als Wincent mir in den Rollstuhl hilft. ,,Dann warte mal ab", kichert dieser und dreht sich rum als er seinen Namen hört. ,,Willkommen daheim", strahlt Marco und zieht ihn in seine Arme. ,,Endlich", höre ich Wincent leise murmeln. Als wir uns alle begrüßt haben, gehen wir ins Haus. Wenn man das Haus betritt, geht es rechts in die große Garage und geradeaus geht es in den offenen Wohn/Essbereich mit großer Terrasse. Von hier aus führt auch die Treppe hoch ins oberste Geschoss. ,,Siehst du, keine Angst. Der Treppenlift wurde doch schon eingebaut", sagt Wincent und stellt eine Kiste ab. ,,Gottseidank", antworte ich, denn vor ein paar Tagen hieß es noch, es gäbe Lieferschwierigkeiten. Während Wincent mit allen den Keller erkunden ist, öffne ich die Terassentür und genieße erstmal den Blick in den riesigen Garten und träume ein wenig von unserer Zukunft.
,,Genug geträumt. Anpacken", ruft Wincent lachend, der in der Tür steht. Da ich eh nicht viel machen kann, schnappe ich die Mädels und fange schon einmal an die Kartons für die Küche auszuräumen. Insgesamt zwei Stunden später lassen sich die Jungs geschafft auf dem großen Sofa nieder. ,,Ist das geil hier. Ihr habt ja direkt Wald und Felder hinter dem Haus", schwärmt Kevin und genießt die Aussicht. ,,Stimmt, mehr Land geht nicht", lacht Wincent und reicht ihm eine Flasche Bier. ,,Wer hat Bock auf Pizza?", fragt Wincent nach einer kurzen Zeit. Da alle einverstanden sind, greift er nach seinem Handy und bestellt für die ganze Meute Pizza. Während wir auf unser Essen warten, rücken die Jungs nochmal ein paar Möbel um und räumen Kleinigkeiten aus. Nachdem wir gegessen haben, verabschieden sich die anderen und machen sich auf den Weg ins Hotel, welches wir ihnen gebucht haben. Während Wincent mit ihnen zur Tür geht, hieve ich mich endlich mal aus dem Rollstuhl und mache es mir auf dem Sofa bequem. ,,Alles gut?", fragt er besorgt als er wieder zurückkommt. ,,Ja, war nur ein langer Tag", lächle ich und klopfe neben mich. ,,Komm her." ,,Warte, bin gleich da", antwortet er grinsend und läuft in die Küche. Bevor wir zum Haus gefahren sind, haben wir noch einen Halt beim Supermarkt gemacht um das wichtigste einzukaufen.
,,Hauptsache du hast Süßkram eingekauft", lache ich als er eine Packung Haribo und Bueno neben mich schmeißt. ,,Das ist ja auch das wichtigste", grinst er. ,,Soll ich dir eine Decke holen?" ,,Oh das wäre lieb. Hol einfach die, die ich aufs Bett geschmissen habe", lächle ich. Kurz darauf reicht er mir schon eine Kuscheldecke. ,,Danke, du bist der Beste", strahle ich und kuschle mich augenblicklich an ihn. ,,Du kommst hier aber auch gut zurecht oder?", fragt er leise als wir eine Serie eingeschalten. ,,Ja, oben musste ich mich erstmal zurechtfinden. Aber es ist wirklich machbar", lächle ich und schmiege mich enger an seine Brust. ,,Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir nun endlich hier sind", flüstert er und streichelt durch meine Haare. ,,Ich auch nicht Wince", murmle ich und genieße unsere Zweisamkeit. Irgendwann merke ich das ich immer müder werde, auch Wincent kann seine Augen kaum noch offen behalten. ,,Komm lass uns hoch gehen", sagt er leise und nimmt mich im nächsten Moment schon hoch. Oben im Schlafzimmer angekommen legt er mich auf dem Bett ab und zieht sich seine Klamotten auf. ,,Heute Nacht müssen wir etwas schönes träumen", sage ich leise als er die Vorhänge zu zieht. ,,Das werden wir, da bin ich mir sicher", schmunzelt er und kommt zu mir ins Bett gekrabbelt. Da der Tag sehr lange war, brauchen wir beide nicht lange bis wir eingeschlafen sind.
Der nächste Tag verlief ähnlich wie der Umzugstag. Unsere Helfer kamen nochmal und halfen ein bisschen das Haus einzurichten, bis sie am Abend wieder zurück in die Heimat fuhren. Abends fuhren wir noch zu Angela und Shay, dort aßen wir gemeinsam zu Abend und redeten bis spät in die Nacht, bis wir todmüde zu Hause ins Bett fielen. Ich bin schon ein bisschen länger wach und sitze gerade unten am Esstisch uns lasse mir meinen Tee schmecken. Nebenbei beantworte ich einige Mails von Anna und Amelie. Wincent schläft noch tief und fest. Er hat den Schlaf verdient, die letzten Tagen waren für ihn nochmal ein Stück anstrengender als für mich. Gerade als ich die letzte Mail bearbeite, höre ich oben die Schlafzimmertür aufgehen. Schmunzelnd schaue ich zur Treppe, wo kurz darauf ein verwuschelter Wincent die runterkommt. ,,Morgen", brummt er und fährt sich verschlafen durchs Gesicht. ,,Guten Morgen", schmunzle ich und schaue ihm nach, wie er auf direkten Weg zur Kaffeemaschine läuft. ,,Hast du gut geschlafen?", frage ich. ,,Mmh, aber zu kurz." ,,Warum bist du nicht noch ein bisschen liegen geblieben?" ,,Hab dich gesucht und will nicht den ganzen Tag verschlafen", lächelt er und kommt auf mich zu. ,,Erstmal will ich einen Guten-Morgen-Kuss", grinst er und legt seine Lippen auf meine. ,,Frühstück?", frage ich als wir uns wieder lösen. ,,Ja."
So decken wir gemeinsam den Frühstückstisch und lassen den Morgen gemütlich angehen. ,,Weißt du eigentlich das wir nächsten Monat heiraten?", strahlt Wincent plötzlich und stellt seine Tasse hin. ,,Ich kann es noch gar nicht realisieren. Die Zeit ging jetzt so wahnsinnig schnell rum", sage ich lächelnd und beiße in mein Brötchen. ,,Bin mal gespannt ob ich in den nächsten Tagen ein Outfit bekomme", lacht er und lehnt sich auf dem Stuhl zurück. ,,Das wirst du, da bin ich mir sehr sicher", schmunzle ich. Denn normalerweise macht er sich wegen seinem Outfit nie solche Sorgen. ,,Was machen wir heute?", fragt er plötzlich. ,,Keine Ahnung, hast du eine Idee? Eigentlich könnten wir den Samstag mal etwas schönes machen." ,,Sollen wir mal Mum und Shay fragen, ob sie auch Lust haben etwas zu unternehmen?" ,,Können wir gerne machen." So kommt es, dass wir 1 1/2 Stunden später in einem kleinen gemütlichen Cafe sitzen und Kuchen essen. ,,Wie sehen eure nächsten Tage aus?", fragt Angela neugierig. ,,Morgen geht es erstmal mit Marco nach München. Da bleiben wir bis Mittwoch und dann geht es hoch nach Berlin. Da sind ein paar Tage Büro angesagt, bis es Montag dann bei The Voice Kids weiter geht. Da Proben wir die Woche und Freitags ist dann das Finale", zählt Wincent auf. ,,Und da werde ich sogar mit den Kids singen", strahle ich. ,,Echt? Das ist ja toll", lächelt Angela. ,,Ja, die Produktion hat mich gefragt ob ich denn nicht Lust hätte mit den Kids die Show zu eröffnen. Das bedeutet, ich werde erst allein einen Song singen und dann kommen die Kids zu mir und werden dann gemeinsam einen singen", erkläre ich. ,,Das wird dann dein erster richtiger Auftritt oder?", fragt Shay. ,,Ja genau, bin total aufgeregt", antworte ich.
Den restlichen Tag haben wir noch in der Stadt verbracht und am Abend haben wir noch in einem gemütlichen Restaurant zu Abend gegessen. Nun sind wir wieder zu Haus und packen unsere Koffer für die nächsten Tagen. Während Wincent noch im Ankleidezimmer ist, schnappe ich mir mein Handy und gehe nach unten. Denn Wincent soll davon noch nichts mitbekommen. Unten gehe ich raus auf die Terrasse und wähle Marcos Nummer. ,,Elli, ist was passiert?", fragt er direkt besorgt. ,,Nein, alles gut. Ich hätte da nur mal eine Frage." ,,Und die da wäre?" ,,Ich habe Marc schon geschrieben, könntet ihr beide vielleicht am Dienstag mit mir zur Therapie kommen, ich hätte da eine Idee um Wincent zu überraschen", sage ich. ,,Ja klar und was planst du?" Und somit fange ich an, Marco meinen Plan zu erklären.
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Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr sieht
FanfictionFortsetzung von ,,Müsste da nicht Musik sein. Elli liegt nach einem schweren Unfall im Koma, und die Welt von Wincent droht zusammenzubrechen. Während er an ihrem Bett sitzt und ihre Hand hält, versucht er verzweifelt, mit der Ungewissheit und dem...