Kapitel 246

220 18 8
                                    




Elli

Als ich am nächsten Morgen ins Studio komme, sind schon alle da und bereiten den Frühstückstisch vor. ,,Was ist denn hier los?", lächle ich und ziehe meinen Mantel aus. ,,Wir wollten dir mal eine Freude machen", kichert Matti und deutet auf einen Stuhl. ,,Hinsetzen bitte." Grinsend setze ich mich hin und bekomme im gleichen Augenblick eine Tasse Tee hingestellt. ,,Guten Appetit", lächelt Kevin und setzt sich neben mich. ,,Was trinkst du da bitte?", frage ich mit gerümpfter Nase. ,,Das ist mein Kaffee", antwortet Kevin verwirrt. ,,Komisch, irgendwie riecht das komisch", murmle ich und schmiere mir ein Brötchen mit Marmelade. Während dem Frühstück besprechen wir noch den heutigen Plan. Es macht einfach so Spaß wieder hier zu sein und kreativ zu sein. ,,Bis jetzt läuft es ja richtig gut", erwidert Kevin und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. ,,Ich würde mich heute gerne auch mal an den Titel setzen", sage ich und schaue alle nacheinander an. ,,Das können wir gerne mal machen", antwortet Kevin und steht auf um den Tisch aufzuräumen. Ein wenig später sitzen wir im Aufnahmeraum und setzen uns an den Song, den wir gestern aufgenommen haben. ,,Hast du denn schon Ideen für den Titel?", fragt Matti und setzt sich aufs Sofa. ,,Ja, weiß aber nicht ob ich ihn nehme", sage ich und öffne mein Notizbuch. ,,Wie wäre es mit: ,,Mein Weg geht weiter?", frage ich. ,,Das würde passen, ein Song heißt so und es beschreibt auch deine Geschichten mit dem Album", überlegt Kevin.

,,Ich habe eine Idee. Nenne es doch ,,Wincent" oder ,,Ich liebe Wincnet", lacht Gigi und auch die anderen müssen kichern. ,,Stimmt, fast alle Songs gehen ja um ihn", lacht Fabi. ,,Ihr seid doch so doof", brumme ich und klappe mein Notizbuch zu. ,,Elli, was hältst du von ,,Mein Weg". Das fällt mir gerade noch ein", erwidert Kevin. ,,Ey das ist schön", strahle ich. ,,Dann schreibe ich es mal auf. Umändern kann man es immer noch", verkündet er und schreibt es in seine Datei. Nachdem wir zwei weitere Songs aufgenommen habe, muss ich mich mal kurz aufs Sofa setzen. Meine momentane Müdigkeit geht mir richtig auf die Nerven. Nebenbei arbeitet Kevin am Song weiter und ich gebe ab und zu immer mal meinen Senf dazu. So geht es die nächsten Tagen auch noch weiter. Am Freitagmorgen packe ich meine Sachen zusammen und mach mich auf den Weg nach Hause. Da Mila am Sonntag Geburtstag hat, fahre ich heute nach Hause, um Morgen noch alles vorzubereiten. Nach einer etwas anstrengenden Bahnfahrt, komme ich gegen Abend in Hamburg am Bahnhof an und werde dort von Wincent abgeholt. ,,Endlich habe ich dich wieder", flüstert er mir ins Haar. ,,Ich habe dich auch so vermisst", flüstere ich und lege meine Lippen auf seine. ,,Komm, wir fahren nach Hause. Ich will auch endlich heim kommen", lächelt er und nimmt meinen Koffer ab. Da Wincent seit gestern in Hamburg war, war er jetzt auch schon ein paar Tage nicht mehr zu Hause.

Da die Kinder gestern Abend schon geschlafen haben, war die Freude heute Morgen mehr als riesig. Unsere Namen schreiend kamen sie heute Morgen die Treppe runter gerannt. ,,Was wollt ihr denn heute so machen?", fragt Wincent als wir am Frühstückstisch sitzen. ,,Ich würde gerne mal wieder schwimmen gehen", wirft Tommy ein und auch die anderen sind gleich begeistert. ,,Dann gehen wir schwimmen oder?", fragt Wincent und schaut mich fragend an. ,,Ja, aber nicht so lange. Ich muss heute Abend ja noch backen", lächle ich. Gesagt getan packen wir gleich unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weg nach Eutin. Trotz das heute Samstag ist, ist nicht allzu viel los. Zu erst beziehe wir erstmal ein paar Liegen, bevor wir gleich ins Wasser gehen. Während ich mit Mila ins Planschbecken gehe, gehen die anderen gleich zu den Rutschen. Irgendwann kommen sie zurück und zusammen gehen wir ins tiefere Becken. ,,Na komm, ich fang dich auf", lacht Wincent und streckt seine Arme aus. Mila steht mit ihren Schwimmärmeln am Beckenrand und möchte gerne wie ihre größeren Geschwistern reinspringen, traut sich aber nicht so ganz. Irgendwann tappt sie doch vor und springt quietschend in seine Arme.

Wir verbringen den kompletten Mittag im Schwimmbad und genießen die Zeit. Als wir wieder zu Hause ankommen, verkriechen sich die Kinder erstmal aufs Sofa und ruhen sich eine halbe Stund aus, bevor sie hoch in ihre Zimmer gehen, Während die Kinder noch beschäftigt sind, fange ich schonmal an die Torte vorzubereiten und Muffins zu backen. Da Ingrid und Angela auch noch Kuchen backen, muss ich mir nicht allzu sehr Stress machen. Auf Milas Wunsch hin, versuche ich aus Marzipan einen Hasen zu formen, das mir überraschenderweise gut gelingt. ,,Was für eine Torte zauberst du denn?", fragt Wincent neugierig als er in die Küche kommt. ,,Mila hat sich eine Hasentorte gewünscht", schmunzle ich und forme weiter. ,,Das wird richtig gut", grinst er und haucht mir einen Kuss auf die Schläfe. Seufzend kuschle ich mich an seine Brust. ,,Alles gut?", fragt er leise. ,,Bisschen müde. Das Wasser hat mich echt müde gemacht", murmle ich. ,,Dann schauen wir das wir die Kinder gleich ins Bett bekommen und dann machen wir hier fertig", sagt er leise und streichelt mir kurz über den Rücken. Er geht wieder hoch und macht die Kinder bettfertig.

Nachdem ich mit der Torte soweit fertig bin, packe ich noch schnell ihre Geschenke ein. Mila hat sich alles mögliche was mit Puppen zu tun hat gewünscht. ,,Schau mal wie goldig", grinse ich und zeige Wincent die Puppe, die ich gerade einpacke. ,,Da wird sich jemand freuen", lacht er und schließt die Schlafzimmertür hinter sich. ,,Kannst du schnell den Puppenwagen aufbauen?", frage ich und deute auf einen Karton. ,,Wird gemacht", sagt er und setzt sich neben mich auf den Boden. ,,Schlafen sie eigentlich?", frage ich nebenbei. ,,Ja, tief und fest", schmunzelt er und packt die Einzelteile aus. ,,Willst du den auch einpacken?", fragt er verwirrt und deutet auf den Puppenwagen. ,,Nein, den stellen wir neben den Geschenketisch", sage ich und packe die letzten Kleinigkeiten ein. Unten dekorieren wir noch alles fertig, bis wir müde ins Bett fallen. Kaum bin ich eingeschlafen, schrecke ich hoch und renne ins Badezimmer.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt