Kapitel 154

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Elli

Unsicher schaue ich zu ihm hoch in sein Gesicht. ,,Was schaust du denn jetzt so bedröppelt?", lacht Wincent und stupst mir auf die Nasenspitze. ,,Was musst du mir beichten?", frage ich vorsichtig. ,,Ach Gottchen, nichts schlimmes", meint er immer noch lachend. ,,Komm, dann erzähl ich es dir gleich", lächelt er und stellt sich hinter mich. ,,Ich kann auch selber fahren", brumme ich. ,,So geht es schneller", erwidert er immer noch lachend und schiebt mich in Richtung des Meetingraums. ,,Na Brautkleid gefunden?", fragt Manu schmunzelnd. ,,Ja, es wird aber nichts verraten", lache ich und rolle zu meinem Laptop, der immer noch von gestern hier steht. ,,So, was musst du mir jetzt beichten?", frage ich und schaue Wincent an. ,,Also, eigentlich war es ja geplant das du mit Myles Band spielen wirst. Aber da gibt es jetzt ein kleines Problem. An manchen Tagen, an denen er nicht für mich spielt, hat er ein paar eigene Gigs", fängt Wincent an. ,,Und jetzt kann ich nicht auftreten", schlussfolgere ich. ,,Jetzt warte doch erstmal", lacht Wincent und setzt sich neben mich. ,,Zufälligerweise gibt es hier eine Band, die gerne mit dir auftreten würde", grinst er. Verwirrt schaue ich zu Benni, Manu, Flo und Manni. ,,Ihr?", frage ich verdutzt. ,,Ja, wir. Stehts zu ihren Diensten", kichert Manu und die Jungs salutieren. ,,Ihr spinnt doch. Ihr müsst bei Wincent fit sein und alles geben können", erwidere ich eindringlich. ,,Ach das bekommen wir hin. Zudem würden wir das nicht zum ersten Mal machen. So wie in den guten alten Zeiten", antwortet Benni. ,,Wir würden uns freuen. Es sind ja auch nicht alle Shows", wirft Flo ein. ,,Jetzt sag schon ja", lacht Manni. ,,Ja, okay", gebe ich lächelnd nach. ,,Jaaaa", schreien vier Typen und rennen auf mich zu und sofort entsteht eine Gruppenumarmung.

,,Danke Jungs, wirklich. Da freue ich mich noch mehr drauf", lächle ich als wir uns wieder gelöst haben. Wir haben nicht mal bemerkt das Wincent ein Foto von unserem Häufchen gemacht hat und gepostet hat. Lächelnd lese ich die Bildunterschrift ,,Lieblingshaufen." Während sich Wincent für sein Liveworkout verabschiedet, setze ich mich mit den Jungs zusammen und wir besprechen ein bisschen meine Shows. Jetzt schon merke ich wie gut mir das tut wieder zu arbeiten und ich freu mich einfach wieder auf der Bühne stehen zu können. Irgendwann kommt Wincent wieder dazu und wir reden bis spät in die Nacht miteinander, egal ob über die Tour oder private Sachen. Die Tage mit der Band vergingen mal wieder wie im Flug und auch die anschließende Tage im Norden gingen schnell rum. Mittlerweile sind wir schon wieder in München. Gestern Abend haben wir den Geburtstag von Wincents Mama gefeiert und es war einfach ein wunderschöner Tag. Gerade stehe ich vor dem Therapiezentrum und warte auf Wincent, der wollte mich schon vor ein paar Minuten abholen. Wenige Minuten später parkt er das Auto neben mir und steigt aus. ,,Sorry, ich hab ein bisschen die Zeit verpeilt", kommt er schnell auf mich zu. ,,Ach, es ist doch alles gut", lächle ich und streck mich um ihn küssen zu können. ,,Und wie war es?", fragt er direkt als er ebenfalls ins Auto steigt.

,,Heute war es echt gut. Das Stehen klappt immer länger und heute konnte ich im Liegen sogar ein bisschen meine Beine anheben. Zwar nicht viel, aber ein paar Zentimeter ging es", gebe ich strahlend von mir. ,,Wow, das klingt doch gut", antwortet er ebenfalls strahlend und greift nach meiner Hand. ,,Was machen wir heute eigentlich noch?", frage ich. ,,Es ist mal nichts mehr geplant. Wollen wir es uns zu Hause einfach ein bisschen gemütlich machen?" ,,Das können wir machen. Dann mal auf", sage ich uns schaue ihn abwartend an. Kichernd startet er den Motor und fährt uns nach Hause. Dort angekommen schmeiße ich mich erstmal in bequemere Kleider, schnappe mir mein iPad und kuschle mich dann aufs Sofa. Kurz darauf höre ich schon Wincent die Treppe runterkommen. ,,Decke?", schmunzelt er und hält mir meine Kuscheldecke von oben hin. ,,Danke", lächelnd lege ich mir sie um und klopfe neben mich aufs Sofa. ,,Warte, ich komme gleich", lacht er leise und läuft in die Küche. Als er wieder zurückkommt, schmeißt er ein paar Süßigkeiten neben mich. ,,Was machst du da?", fragt er neugierig und kuschelt sich an meine Schulter. ,,Ach ich schaue ein bisschen wegen der Hochzeit", lächle ich und schaue kurz zu ihm. ,,Und was genau?" ,,Ein bisschen Dekoration und so Zeugs. Würde gerne noch ein bisschen was selbst machen", gebe ich von mir. ,,Können wir vielleicht wegen mir schauen?", fragt er plötzlich.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt