Kapitel 223

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Wincent

In der Location kommen wir erstmal alle in Ruhe an und stoßen mit einem Gläschen Senkt an. ,,Wollen wir gleich Fotos machen gehen? Gerade ist es richtig schön draußen?", fragt Mats und stellt sich mit Dario neben mich. ,,Gute Idee, dann haben wir es auch hinter uns", sage ich und drehe mich zu Elli um. ,,Schatz, die Jungs wollen gleich Bilder machen gehen." ,,Okay, ich komme", lächelt sie, schnappt sich ihre Krücken und schon laufen wir los nach draußen. Währenddessen haben die Gäste ein bisschen Zeit für sich und können sich ein bisschen unterhalten. Wir gehen in den angrenzenden Park und Wald und schießen ein paar echt schöne Fotos. ,,Elli, wollen wir vielleicht die Kinder dazu holen? Dann können wir ein paar schöne Familienfotos schießen", sage ich zu meiner Frau und fange an zu strahlen. ,,Das ist echt eine gute Idee", lächelt sie und schmiegt sich ein bisschen an mich. ,,Eine sehr gute Idee, wartet ich hole die Kleinen", wirft Mats ein und läuft schon zurück zu Location. Kurz darauf kommen drei aufgedrehte Kinder auf uns zu gerannt und sind sofort begeistert von der Idee. Eine halbe Stunde später haben wir echt ein paar wunderschöne Bilder im Kasten. Und ich kann es jetzt schon kaum erwarten, sie zu Hause aufzuhängen und der Welt zu zeigen, wie glücklich ich mit dieser Bande hier bin. Wieder zurück in der Location werden wir gleich wieder in beschlag genommen und unterhalten uns ein bisschen mit unseren Gästen. Gegen 15:00 Uhr setzen wir uns hin und essen ein paar kleine Häppchen um uns zu stärken.

Der restliche Mittag verläuft ganz entspannt. Irgendwann habe ich das Verlangen kurz mit meiner Frau allein zu sein. Deshalb mache ich mich auf die Suche nach ihr und finde sie bei Nico und Max am Tisch sitzen. ,,Hallo, du schöne Frau. Kann ich dich mal kurz entführen?", grinse ich und lege einen Arm um ihre Schultern. ,,Für die Hochzeitsnacht ist es aber noch ein bisschen zu früh Herr Weiß", lacht Max und klopft mir auf die Schulter. Lächelnd steht Elli auf und folgt mir. ,,Lass und ein bisschen nach da hinten gehen", sage ich und deute auf eine ruhige Ecke, in der gemütliche Sessel stehen. Als wir uns hinsetzen, hole ich einen Umschlag hervor und lege ihn auf ihre Beine. ,,Was ist das?", fragt sie verwirrt und greift danach. ,,Eine kleine Überraschung", lächle ich. Vorsichtig öffnet sie den Briefumschlag und fängt an zu lesen. ,,Du bist doch echt verrückt", haucht sie und schaut mich mit Tränen in den Augen an. ,,Verrückt nach dir", flüstere ich und lege meine Lippen auf ihre. ,,Du hast dir so sehr Flitterwochen gewünscht und leider musste ich dich enttäuschen, aber ich würde auch gerne ein bisschen Zeit mit dir alleine genießen und das alles hier verarbeiten", erkläre ich und deute auf den Brief. ,,Wann geht es los?", fragt sie mit großen Augen. ,,Am 02. Januar geht es für uns 10 Tage nach Südafrika", lächle ich. ,,Gott ich freue mich so", strahlt sie und kuschelt sich an mich.

,,Ich mich auch", sage ich, hauche ihr einen Kuss auf die Schläfe und lege einen Arm um sie. ,,Wie gerne würde ich jetzt mit dir hier sitzen bleiben", seufzt sie und schaut mich liebevoll an. ,,Ich auch, aber da warten eine menge Gäste auf uns", lache ich leicht und küsse sie nochmal kurz. Als wir aufstehen, betrachte ich sie nochmal genauer. ,,Du siehst so fantastisch aus", lächle ich und halte ihr meinen Arm hin. ,,Danke, du schaust aber auch nicht schlecht aus", schmunzelt sie und hakt sich bei mir unter. Gegen 17:30 Uhr wird das Buffet aufgebaut und augenblicklich wird Elli neben mir unruhiger. ,,Schatz, wie machen wir das jetzt. Sollen wir das Buffet zusammen eröffnen?", frage ich sie leise. ,,Nein, warte einfach mal kurz ab okay?" ,,Ja", schmunzle ich und trinke einen Schluck von meinem Bier. Kurz darauf holt Elli einen Zettel aus der Tasche, schlägt mit dem Messer an ihr Glas und steht auf. Verwirrt beobachte ich sie und auch die anderen Gäste schauen sie aufmerksam an. Sie räuspert sich und fängt an zu sprechen. ,,Ich möchte gerne noch ein paar Worte los werden, bevor wir anfangen zu essen", sagt sie und schaut mich liebevoll an. ,,Als ich ein kleines Kind war, habe ich schon von diesem Tag geträumt. Ich kam auf einem Einhorn in die Kirche geritten, habe einen Prinzen geheiratet und wir sind zusammen in meine Bettdeckenhöhle im Kinderzimmer gezogen, wo uns tausend Bedienstete jeden Wunsch von den Lippen abgelesen haben. Heute ist der große Tag tatsächlich da und er ist noch viel schöner, als ich ihn mir jemals erträumt oder erhofft habe. Und das, obwohl vieles von dem, was ich mir als Kind gewünscht habe, gar nicht in Erfüllung gegangen ist. Dafür sind andere Dinge wahr geworden, die ich nicht einmal in meinen Träumen für möglich gehalten habe.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt