Kapitel 245

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Wincent

Die letzten drei Tage war ich in Berlin und im Merchlager. Da haben wir noch einiges für das Album geplant und organisiert. Elli ist seit vorgestern in München und dort arbeiten sie an ihrem neuen Album. Da ich in den nächsten Zeit selbst einige Termine habe, sehen wir uns jetzt erstmal nicht besonders viel. Das nächste Mal ist es an Milas Geburtstag am 30. April. Aber danach gehen wir schon wieder getrennte Wege. Aber jetzt konzentriere ich mich erstmal auf die kommenden Tage. Gerade bin ich nämlich auf den Weg nach Hause. Die Kinder wissen von nichts und ich dachte, ich überrasche sie mal. Da ich vom Merchlager hochfahre, brauche ich ein paar Stündchen. Gegen 16:00 Uhr komme ich endlich zu Hause an und parke in der Einfahrt. Schon als ich aussteige, höre ich die Kinder im Garten spielen. Lächelnd laufe ich ums Haus herum und laufe in den Garten. Leo und Tommy springen auf dem Trampolin herum, während Mila in ihrem Häuschen spielt. Sie haben mich noch nicht bemerkt. Grinsend stelle ich mich auf die Terrasse und rufe laut: ,,Na, habt ihr Spaß." Und sofort geht es los. Mila stürmt aus dem Häuschen und rennt auf mich zu. Aber auch die anderen klettern so schnell wie möglich vom Trampolin runter. ,,Papa", ruft Mila durch den ganzen Garten und wirft sich in meine Arme. ,,Was machst du denn hier?", fragt Tommy. ,,Ich habe die nächsten zwei Tage frei. Da dachte ich mir, ich komme ein bisschen zu euch", lächle ich und umarme alle zu Begrüßung. ,,Ah, da bist du ja endlich", lächelt meine Schwester, die durch die Terrassentür kommt. ,,Wusstest du das er kommt?", fragt Tommy. ,,Ja, ich durfte aber nichts sagen", schmunzelt Shay und wuschelt ihm durch die Haare.

,,Das ist so eine tolle Überraschung", strahlt Leo und drückt mir einen dicken Schmatzer auf die Wange. ,,Und was machen wir jetzt?", fragt Mila mit großen Augen. ,,Spielt doch noch ein bisschen weiter." ,,Spielst du mit?", fragt Leo ungeduldig. ,,Was sollen wir spielen?" ,,Können wir verstecken spielen?", fragt Leo strahlend. Als alle einverstanden sind, darf ich als erster suchen. Die nächste Stunde verbringen wir noch draußen und spielen gemeinsam. ,,Wollt ihr beim Pizza machen helfen oder nicht?", ruft Shay vom Balkon runter. ,,Helfen", rufen Mila und Leo und rennen schon los. Auch Tommy und ich folgen ihnen und finden sie oben in der Küche vor. ,,Wenn ihr beschäftigt seid, setze ich mich nochmal schnell an meine Mails", sage ich und setze mich mit meinem Laptop an den Esstisch. ,,Ich setze mich mal zu dir", seufzt Tommy und packt sein Deutsch und Englisch Buch aus. ,,Musst du noch Hausaufgaben machen?" ,,Ja", murmelt er und öffnet sein Heft. ,,Wenn du Hilfe brauchst, sag bescheid", lächle ich und öffne die erste Mail. Kurz braucht er Hilfe bei den Englisch Hausaufgaben, aber sonst bekommt er es super alleine klar. ,,Wince, räumt ihr bitte den Tisch ab. Das Essen ist fertig", sagt Shay plötzlich. ,,Wird gemacht", antworte ich und stelle meinen Laptop zur Seite.

Während wir essen, schauen mich die Mädels durchgehend an und ich habe das Gefühl als wollen sie mir etwas sagen. ,,Ist irgendwas?", schmunzle ich und lege meine Gabel hin. ,,Wir wollten dich eigentlich was fragen", sagt Leo. ,,Und das wäre?" Sofort blicken sie zu Shay, die mich schmunzelnd anschaut. ,,Ich hatte sie doch heute im Stall dabei und jetzt haben sie den Wunsch geäußert selbst reiten zu lernen. Dann meinte ich, da müssen wir euch bei Gelegenheit mal fragen", berichtet sie. ,,Von mir aus gerne. Und Elli hat da bestimmt auch nichts dagegen. Sie ist ja selbst ein kleines Pferdemädchen", lächle ich. ,,Bekommen wir den ein Pony für in den Garten", fragt Mila mit großen Augen. ,,Lernt ihr erstmal reiten", lache ich und räume mein Geschirr in die Küche. Später schauen wir alle noch einen Film zusammen, bevor wir die Kinder bettfertig machen. Heute habe ich auch ausnahmsweise mal zwei Bücher vorgelesen. Nachdem die Kinder eingeschlafen sind, setze ich mich mit meiner Schwester noch ein bisschen aufs Sofa und schauen einen Film. Als ich später im Bett liege, telefoniere ich auch noch kurz mit Elli und erkundige mich nach ihrem heutigen Tag.

Der nächste Morgen verlief recht entspannt. Shay hat die beiden größeren Kinder mit zur Schule genommen. Das praktische ist, das die Grundschule auf dem selben Gelände ist, wie Tommys Gymnasium. Nachdem ich Mila in den Kindergarten gebracht habe, fahre ich noch schnell einkaufen, bevor ich wieder nach Hause fahre. Der Abschied vorhin im Kindergarten war schwieriger als normal. Wenn ich sie hinbringe, ist es immer schwieriger als wenn sie Elli oder jemand anderes hinbringt. Zu Hause setze ich mich ein bisschen an den Laptop und arbeite ein bisschen Arbeit ab. Später habe ich auch noch ein Meeting mit Anna und den Leuten von Universal. Pünktlich um 10:00 Uhr setze ich mich hin und warte bis das Meeting beginnt. Da wir noch einiges zu klären haben, geht das Meeting sogar noch, als die Kinder nach Hause kommen. Leise schleichen sie durch den Wohnbereich zur Treppe. Aber kurz darauf verabschieden wir uns auch schon voneinander. ,,Leo, Tommy, kommt ihr runter?", rufe ich nach oben. ,,Habt ihr Hunger?" ,,Ein bisschen", antworten beide. Also hole ich alles raus um ihnen Brote zu schmieren. ,,War alles gut heute?", frage ich als ich ihnen ihre Teller hinstelle. ,,Ja, die letzte Stunde hatte ich frei. Deshalb musste ich auf Leo warten, wegen dem Bus", berichtet Tommy. ,,Okay und bei dir?", wende ich mich an Leo. ,,Heute war es schön. Wir waren draußen im Wald und haben Sachen gesammelt. Mit denen haben wir in Kunst dann gebastelt", berichtet sie begeistert. ,,Oh schön. Apropos Wald, ich habe später nochmal einen Termin im Crewwald. Wollt ihr mitgehen oder zu Shay?" ,,Wir gehen mit oder?", sagt Tommy und schaut Leo fragend an, diabegeistert nickt.

Kurz bevor wir aufbrechen um Mila aus dem Kindergarten abzuholen, ruft Elli an und da quatschen wir noch eine Weile mit ihr. Als ich vor dem Kindergarten halte, sehe ich die Kinder schon im Garten spielen. Kaum habe ich das Gartentürchen geöffnet, springt Mila von ihrem Fahrzeug und kommt auf mich zu gerannt. ,,Hey, alles gut?", frage ich und gehe in die Hocke um sie zu umarmen. ,,Ja", lächelt sie. ,,Wir wollen noch ein bisschen in den Wald fahren", informiere ich sie und stehe wieder auf. ,,Cool", sagt sie, schnappt meine Hand. ,,Räum bitte noch dein Fahrzeug ab. Ich hol schnell deine Tasche", sage ich und schon flitzt sie los. Kurz begrüße ich ihre Erzieherinnen, bevor ich Milas Rucksack hole. Eine halbe Stunde später parke ich auf dem Parkplatz vor dem Wald und dort werden wir schon in Empfang genommen. ,,Heute mal allein unterwegs?", lacht Martin, der Förster und schlägt bei mir ein. ,,Ja, heute habe ich sie mal alleine", lache ich ebenfalls und schließe das Auto ab. Den ganzen Nachmittag haben wir im Wald verbracht. Während ich noch ein paar Dinge besprochen habe, sind die Kinder durch den ganzen Wald getobt und haben alles mögliche erkundet.

Wieder zu Hause gehen die Kids erstmal duschen und baden. In ihren Schlafanzügen kuscheln sie sich aufs Sofa und ausnahmsweise essen wir heute mal unsere Nudeln vor dem Fernseher. ,,Das darf Elli niemals erfahren", kichert Tommy. ,,Da hast du recht. Das bleibt unser Geheimnis", sage ich und schaue alle grinsend an. ,,Fährst du morgen wieder?", fragt Leo plötzlich. ,,Ja, muss leiser wieder arbeiten", antworte ich und schaue sie aufmunternd an. Da die Kids ein bisschen traurig waren, haben alle in der Nacht bei mir im Bett geschlafen. Auch wenn ich nicht allzu viel Platz hatte, war es eine erholsame Nacht.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt