Kapitel 135

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Wincent

,,Ja klar, über was möchtest du denn reden?", fragt Elli und setzt sich nun neben mich. ,,Lass mich erstmal ausreden okay?", schmunzle ich und greife nach ihrer Hand. ,,Ich mache mir schon seit einiger Zeit Gedanken um unseren Alltag. Klar, wir wohnen in München, aber irgendwie fühle ich mich da nicht mehr wie zu Hause. Ich merke immer wieder, wie ich mich nach dem Norden sehne. Keine Ahnung ob ich das falsch interpretiere, aber ich merke doch, dass du auch anders bist wenn wir bei Mama sind", rede ich mich einfach mich einfach um Kopf und Kragen. ,,Hol mal tief Luft", kichert sie und drückt meine Hand. Ich folge ihrer Anweisung und spreche dann weiter. ,,Könntest du dir vorstellen in München alle Zelte abzubauen und mit mir in den Norden zu ziehen? Auch wenn deine Familie nun in München lebt?", frage ich und schaue sie mit großen Augen an. ,,Wincent, du weißt gar nicht wie bereit ich dafür bin", strahlt sie und fällt mir um den Hals. Ich drücke sie lachend an mich und lege meine Hände an ihre Wangen. ,,Also ziehen wir nach Hause?", frage ich strahlen. ,,Ja, wir ziehen nach Hause", kichert sie und küsst mich innig. ,,Sollen wir vielleicht schonmal ein bisschen schauen?", schmunzle ich. ,,Können wir gerne", strahlt sie. ,,Warte kurz", murmle ich und stehe auf um meinen Laptop zu holen.  ,,Wo genau hast du dir unser zu Hause denn vorgestellt?", lächelt Elli. ,,Auf jeden Fall in der Nähe von Eutin oder? Ich möchte es auch nicht so weit bis zum Strand haben", überlege ich. ,,Stimme ich dir voll und ganz zu." ,,Wenn wir jetzt sesshaft werden, schauen wir auf jeden Fall nach einem Haus", sage ich und gebe unser Zielort ein. ,,Okay", murmelt Elli, denn da kann sie jetzt eh nicht mit mir diskutieren.

Als wir knapp zwei Stunden aufgeben wollen, stoppen wir an einer Anzeige. Es ist ein wunderschönes Haus in einem winzigen Dorf. Das Haus steht am Ende einer Straße und dahinter ist gleich ein Wald und viele Felder. Auch die Fotos von innen und vom Garten sprechen uns total an. ,,Aber das ist viel zu groß. Schau dir allein mal den Keller an", murmelt Elli. ,,Überleg mal, dann könnten wir die Bandproben zu Hause machen und mein Traum von einem eigenen Gym würde auch in Erfüllung gehen", schwärme ich. ,,Das hast du doch jetzt schon", schmunzelnd sie und kuschelt sich an meine Seite. ,,Da geht noch viel mehr", kichere ich und zwicke sie in die Seite. ,,Was sagst du, sollen wir mal dem Makler schreiben?", frage ich und strahle sie an. ,,Das machen wir auf jeden Fall", grinst sie. Gesagt getan schreibe ich dem Makler direkt eine Mail. ,,Komm lass uns ins Bett gehen. Es ist schon wieder recht spät", murmle ich und klappe den Laptop zu. ,,Trägst du mich rüber?", fragt sie leise und streckt ihre Arme nach mir aus. ,,Sehr gerne", schmunzle ich und hebe sie hoch. Aber irgendwie verliere ich mein Gleichgewicht und falle mir ihr vor aufs Sofa. ,,Winnie", lacht sie aus vollstem Herzen und krallt sich an mir fest. ,,Sorry", kichere ich und hebe sie wieder hoch. Drüben lege ich sie auf dem Bett ab, ziehe mein Shirt aus und kuschle mich zu ihr unter die Decke. Kuschelnd brauchen wir nicht lange, bis wir im Land der Träume sind.

Mittlerweile sitzen wir schon beim Mittagessen. Heute Morgen haben wir beide mal lange ausgeschlafen und haben das Frühstück mal ausfallen lassen. ,,Können wir wieder ein bisschen Spazieren gehen? Die Luft tut einfach so gut", fragt Elli als wir zu Ende gegessen haben. ,,Können wir gerne machen. Luft tut immer gut", lächle ich und schiebe sie zum Aufzug. Schnell ziehen wir uns warm an und gehen nach draußen. Auf direktem Weg geht es für uns zu den Tieren. ,,Komm mal her", lacht Elli als sie bei den Pferden steht. ,,Ne lass mal", rufe ich und bleibe am Eingang stehen. ,,Wincent, jetzt komm", lacht sie und grault das riesen Vieh weiter. ,,Sag mal, hast du etwa Angst?", kichert sie und schaut mich belustigt an. ,,Nein", brumme ich trotzig. ,,Schatz, komm", grinst sie und hält mir ihre Hand hin. Zögernd gehe ich zu ihr und stelle mich neben sie. ,,Schau, du kannst ihn streicheln", flüstert sie und legt eine Hand an den Hals des Pferdes. ,,Woher willst du wissen das das ein Kerl ist", will ich belustigt wissen. ,,Schau", schmunzelt sie und deutet auf den Penis des Tiers. ,,Glückwunsch Kumpel", lache ich. ,,Bist du jetzt neidisch auf ein Pferd", kichert Elli und streichelt nun ein anderes Pferd. Gerade als ich mich rumdrehe, merke ich etwas an meinem Hals. ,,Ahhh", quietsche ich als das Pferd an meinem Hals schnuppert. ,,Gib mal deine Hand", schmunzelt Elli. Langsam legt sie meine Hand an den Hals. ,,Geht doch oder?", grinst sie und widmet sich wieder dem anderen Pferd zu. ,,Warum hast du damals eigentlich aufgehört zu reiten?", frage ich plötzlich, denn das war als ein Teenie war, ihr Leben. ,,Als ich nach München gezogen bin, habe ich nichts passendes gefunden. Und um ehrlich zu sein, hat mir die Zeit gefehlt. Zum Glück hab ich ja meine Tanzgruppe gefunden. Aber ich vermisse es", lächelt sie sachte. ,,Vielleicht ja wieder in der Zukunft", sage ich und streiche nun auch das Tier. ,,Ach Wincent", flüstert sie kaum hörbar und muss sich einen Moment wieder fangen.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt