Kapitel 127

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Elli

,,Ich ruf mal Angela an", sage ich zu Noah und wähle schon ihre Nummer. ,,Oh Gottseidank meldest du dich," seufzt sie kurz darauf am anderen Ende der Leitung erleichtert aus. ,,Hey, ich habe es eben erst gelesen. Ist etwas passiert?", frage ich besorgt, denn sie kling schon ein wenig aufgelöst. ,,Shay war eben unten und hat mir ein Foto gezeigt. Erstmal habe ich mich gefreut, dass du wieder unter die Leute gehst. Aber dann habe ich deine Hand gesehen. Da hab ich mir gleich wieder Sorgen gemacht. Wincent habe ich nicht erreicht, deswegen wollte ich dich anrufen", erklärt sie und wird immer ruhiger. ,,Mach dir keine Sorgen. Ich wollte mich gestern in den Rollstuhl setzen und irgendwie haben sich die Bremsen gelöst. Leider bin ich genau auf die Seite gefallen", erkläre ich ihr. ,,Och Mäuschen, was machst du denn für Sachen", seufzt sie. ,,Du kennst mich doch. Anders geht es bei mir nicht", grinse ich und im Augenwinkel sehe ich wie sich Noah ebenfalls ein Grinsen verbergen muss. ,,Hast du dir arg weh getan", holt mich Angela wieder aus den Gedanken. ,,Meine Rippen und die Hand sind geprellt. Sonst ist alles gut. Das einzige was mich stört ist das ich im Moment den Rollstuhl nicht selber fahren kann", sage ich leise und kribble mir an den Fingern herum. ,,Es ja nicht allzu lange. Kannst ja Wincent bisschen ärgern", lacht sie und daraufhin muss ich auch augenblicklich lachen. Wir reden noch kurz über die vergangenen Tage und verabschieden uns kurz bevor Wincent wieder zurück.

,,Na, was treibt ihr so?", kommt Wincent kurz darauf wieder zurück in seine Garderobe. ,,Nichts besonderes", grinst Noah und verschränkt seine Arme hinter seinem Kopf. ,,Wart ihr draußen?", fragt er nun und legt seine Sachen zur Seite. ,,Hast du wieder gestalkt", lache ich und strecke mich zu ihm hoch um einen Kuss abzustauben. ,,Nö, ich habe Informanten", zwinkert er und legt endlich seine Lippen auf meine. ,,Wie muss ich das jetzt verstehen?", schmunzle ich und löse mich wieder von ihm. ,,War kurz draußen am Auto. Hab etwas vergessen. Eventuell habe ich ein paar Fotos gemacht und da wurde mir gesagt, dass sie auch ein Foto mit dir gemacht haben. Da hab ich mal gefragt, ob du draußen warst", informiert er mich und zieht sich seinen Pullover aus. ,,Bist du fertig für heute?", fragt Noah und schaut von seinem Laptop hoch. ,,Ja für heute bin ich durch", antwortet er und zieht sich seinen Hoodie von heute Morgen an. ,,Gehen wir ins Hotel?", fragend schaue ich ihn an. ,,Es ist nichts mehr geplant, ist ja auch schon spät", sagt er leise. ,,Mmh", murmle ich nach einem Blick auf die Uhr, die schon 21:30 Uhr anzeigt. ,,Alles okay?", fragt er leise und kniet sich vor mich. ,,Es ist alles gut", lächle ich und greife nach seiner Hand. ,,Wirklich?" Besorgt schaut er mich an und legt seine andere Hand an meine Wange. ,,Bin nur ein bisschen müde. War ein langer Tag und dann noch die Fahrt hier her", murmle ich und gähne wie auf Knopfdruck. ,,Na dann auf ins Hotel", lächelt er, schnappt sich seine Sachen und schon gehen wir los. Draußen treffen wir noch auf ein paar Fans. ,,Ich würde mich gerne verabschieden. War ein langer Tag", sagt Wincent nachdem er noch ein paar Fotos gemacht hat. Die Fans nehmen es gut auf und verabschieden sich dankbar. Während Wincent mich zum Auto schiebt und mir hilft ins Auto zu steigen, spüre ich die mitleidende Blicke der Fans auf mir. Versuche es aber so gut es geht auszublenden. ,,Blende sie aus, alles gut", murmelt Wincent als er mir hilft mich anzuschnallen. Warum weiß er immer wie ich mich fühle und denke. ,,Ja", lächle ich tapfer.

Er drückt mir noch einen Kuss auf die Stirn und schließt die Tür. Lächelnd beobachte ich wie Wincent nochmal seinen Fans winkt und ums Auto herum geht. ,,Dann mal los", sagt er und steigt ins Auto. Eine viertel Stunde kommen wie am Hotel an und verabschieden uns von Noah. ,,Dann bis morgen, ich schreib dir kurz", sagt Wincent als wir aus dem Aufzug aussteigen. Kaum haben wir die Tür hinter uns geschlossen, überkommt mich noch mehr die Müdigkeit. ,,Komm, lass uns bettfertig machen", sagt Wincent leise und holt meinen Schlafanzug aus meinem Koffer. ,,Hilfst du mir? Ich bin sooo müde", schmunzle ich und strecke wie ein kleines Kind meine Arme nach ihm aus. ,,Och komm her mein armes kleines Babys", grinst er und hebt mich aufs Bett. ,,Danke", lächle als wir fertig sind und ziehe mein Oberteil runter. ,,Gerne, jetzt ab ins Bett mit dir", antwortet und drückt mir einen liebevollen Kuss auf den Mund. ,,Ich geh nochmal schnell aufs Klo", sagt er und geht schnell ins Badezimmer. Ich kuschle mich tiefer in das Kissen und ziehe mir die Decke bis zum Kinn. Seufzend schließe ich die Augen, ich spüre nur noch wie sich das Bett sinkt und ich in zwei starke Arme gezogen werden. Ich nehme ein leises ,,ich liebe dich" wahr, bevor ich richtig im Land der Träume angekommen bin.

Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt