WincentNachdem ich den kompletten Morgen bei Kevin verbracht habe, parke ich gegen 13:00 Uhr vor unserer Wohnung und muss erstmal tief durchatmen. In den letzten vier Stunden sind nochmal ganz schön viele Informationen auf mich eingeprasselt. Elli wollte zu Hause bleiben, daher hab ich sie in der Früh runter aufs Sofa getragen. Da Noah ja auch da ist, konnte ich ohne schlechte Gedanken alleine zu Kevin fahren. Als ich die Wohnungstür aufschließe, höre ich schon Elli lachen. Schnell ziehe ich mir die Schuhe aus und schleiche in den Wohnbereich. Schmunzelnd beobachte ich die Situation. Noah steht hinter dem Herd und Elli stapelt Teller auf ihrem Schoß. Irgendjemand von den beiden muss was witziges gesagt haben, denn sie lachen aus vollstem Herzen. ,,Was ist denn bei euch los?", mache ich nun auf mich aufmerksam. ,,Oh, da bist du ja", lächelt Elli. ,,Haben es pünktlich geschafft", antworte ich und hole mir erstmal einen Kuss ab. ,,Hast du Bock auf Gemüsepfanne?", fragt Noah und zeigt auf die Pfanne. ,,Geil", sage ich grinsend und lass Elli durch. Sie rollt langsam zum Tisch und stellt die Teller ab. Lächelnd beobachte ich sie und stelle fest, dass sie immer besser mit dem Rollstuhl zurechtkommt. Morgen kommen auch Handwerker, diese werden einen Treppenlift einbauen, sodass Elli auch selbstständig hoch und runter kommt. Gestern kam auch schon ein zweiter Rollstuhl an, den wir oben hinstellen werden. Das wird auch nochmal einiges erleichtern und Elli in der Wohnung selbstständiger werden lassen. ,,Was machen wir heute noch so?", fragt Elli als wir am Esstisch sitzen. ,,Es ist nichts mehr geplant. Habt ihr vielleicht bisschen Lust raus zu gehen. Dann könnten wir ein paar Fotos machen und nebenbei den Vlog weiter filmen", schlage ich vor und schaue in begeisterte Gesichter.
,,Hilfst mir noch beim Umziehen?", fragt Elli leise und stellt ihr Glas auf die Küchenzeile. ,,Na klar, soll ich dir deine Klamotten bringen oder sollen wir hochgehen?" ,,Könntest du es runter bringen. Das ist einfacher", antwortet und lächelt mich leicht an. ,,Leggins und Hoodie von mir?", schmunzle ich und streichle ihr über die Wange. Sanft lächelt sie und nickt mit dem Kopf. Oben schnappe ich mir einen kuschligen Hoodie und den Rest und mache mich wieder auf den Weg nach unten. ,,Ich geh hoch. Dann kannst du dich ja hier umziehen. Ruft einfach", lächelt Noah und macht sich auf den Weg nach oben. ,,Ich mag ihn echt. Ich glaube wirklich das wir Freunde werden könnten", lächelt Elli als ich ihr die Schlafhose ausziehe. ,,Das habe ich schon gemerkt. Aber du hast Recht, ich mag ihn auch", grinse ich und schnappe mir ihre Leggins. Nachdem wir fertig sind, kommt auch Noah angezogen runter und wir machen fertig um raus zu gehen. Zwar scheint draußen die Sonne, aber für September ist es doch schon recht frisch draußen. Daher schnappe ich mir noch eine dünne Decke für Elli. Wenn wir lange draußen sind, bekommt sie sehr schnell kalte Beine und das wollen wir verhindern. Unten helfe ich ihr ins Auto und verstaue ihren Rollstuhl im Kofferraum. Da wir beschlossen haben ein bisschen an den Tegernsee zu fahren, müssen wir rund eine Stunde fahren. Während der Autofahrt reden wir über alles Mögliche und nebenbei filmen wir auch schon für den Vlog. Elli lassen wir mal noch außen vor und schauen, dass sie nicht so oft im Bild ist.
Nach einer 50 Minütigen Autofahrt parke ich auf einem großen Parkplatz und strecke mich erstmal. ,,Tut die Luft gut", seufzt Elli und richtet die Decke auf ihren Beinen. Noah schießt schon nebenbei Fotos von der Landschaft. ,,Komm lass uns da lang gehen oder?", frage ich und zeige auf einen geteerten Weg, der entlang des Sees führt. ,,Gerne, sieht schön aus", antwortet sie und auch Noah stimmt zu. ,,Soll ich dich schieben oder willst du selbst fahren", frage ich sie leise und drücke ihr einen Schmatzer auf den Mund. ,,Erstmal fahre ich bisschen selbst", lächelt sie und setzt sich schon in Bewegung. Ich schließe noch das Auto und schon laufen wir los. Gerade als wir ein paar Fotos gemacht haben, bemerken wir eine Familie mit zwei älteren Mädels, die uns aufmerksam beobachten. ,,Ich hasse es, sollen sie doch einfach herkommen", brummt Elli. ,,Was ist jetzt los?", lache ich und wuschle ihr durch die Haare. Schmunzelnd schaut sie zu mir hoch und deutet mir an, sie zu küssen. Grinsend beuge ich mich nach unten und küsse sie sanft. ,,Ich liebe dich du kleiner Brummbär", flüstere ich und grinse sie an. ,,Ha ha ha", murmelt sie und muss aber auch lächeln. ,,Seid ihr dann mal soweit", lacht Noah neben uns. ,,Jetzt", kichere ich und küsse sie nochmal kurz. Gerade als ich mich umdrehe, kommt die Mama der zwei Mädels auf uns zu. ,,Hallo, wir wollen wirklich nicht stören, aber meine Töchter wollten nach einem Foto fragen und trauen sich nicht", lächelt sie und schau uns an. ,,Das ist doch kein Problem. Das mache ich sehr gerne", antworte ich freundlich und gehe mit ihr zu ihren Töchtern. Nachdem wir Fotos gemacht haben und ich für jeden noch ein Autogramm geschrieben habe, verabschiede ich mich wieder. ,,Und ihr könnt mich immer ansprechen, ich beiße nicht. Ich freue mich immer", lache ich leicht. ,,Okay, und sag Elli alles liebe", antwortet die ältere von den beiden. ,,Danke", lächle ich und winke nochmal.
,,Ich soll dir alles liebe ausrichten", sage ich zu Elli und hauche ihr einen Kuss auf die Schläfe. ,,Die waren echt lieb oder?", schmunzelt sie. ,,Ja, da hast du recht." Als wir ein bisschen um den See spaziert sind, setzen wir uns später in das Lokal und essen eine Kleinigkeit. ,,Was haltet ihr davon wenn wir unterwegs in einen Supermarkt springen und gemeinsam zu Abend kochen?", fragt Elli als wir zum Auto zurücklaufen. ,,Das klingt gut", stimmt ihr Noah direkt zu. ,,Bin auch dabei", lächle ich und schiebe sie weiter, da sie zu erschöpft ist um selber zu fahren. Also halte ich unterwegs an einem Supermarkt und gemeinsam kaufen wir alles für einen gesunden Auflauf ein. Später kommen wir alle durchgefroren in der Wohnung an und ziehen uns erstmal etwa gemütlicheres an. ,,Bereit?", grinst Elli und rollt in die Küche. Während Noah und sie anfangen das Gemüse zu schneiden, fange ich an die Nudeln zu kochen. Eine Stunde später lassen wir uns den Auflauf schmecken und entschließen uns noch einen Film anzuschauen. ,,Hilfst du mir aufs Sofa? Ich bin schon richtig k.o.", fragt Elli mich leise als ich den letzten Teller in die Spülmaschine räume. ,,Ja klar, warte einen Moment", antworte ich und schalte die Maschine an. ,,Komm", lächle ich und gehe vor ins Wohnzimmer. Vorsichtig hebe ich aufs Sofa und decke sie zu. ,,Soll ich oben die Decke aus dem Bett holen? Dann ist es noch gemütlicher", frage ich und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Oh ja", lächelt sie. So gehe ich schnell hoch und schnappe mir ihre Bettdecke und nehme noch ein paar Kuschelsocken mit.
,,Hier bitteschön", grinse ich und lege die Decke auf sie. ,,Ich zieh die mal doch warme Socken an. Dann wird dir vielleicht ein bisschen wärmer", sage ich und ziehe ihr die dicke Socken über die Füße. ,,Bin da", sagt Noah und schmeißt sich auf die andere Seite des Sofas. ,,Ich hol uns noch was zum knabbern", sage ich und gehe schon in die Küche. Zurück im Wohnzimmer lege ich alles auf den kleinen Tisch und kuschle mich zu Elli unter die Decke. Auch Noah hat sich unter eine Decke gekuschelt. Wir einigen uns für eine Komödie. Kurz vor dem Ende, merke ich wie Elli eingeschlafen ist. ,,Bist du schon müde?", frage ich Noah als der Film zu Ende ist. ,,Eigentlich nicht, du?" ,,Auch nicht. Sollen wir noch was schauen?", frage ich ihn. ,,Gerne, pennen kann ich jetzt eh noch nicht." Diesmal entscheiden wir uns für einen Horrorfilm. Elli schläft einfach an mir angekuschelt weiter. Gegen 00:00 Uhr schalten wir den Fernseher aus und ich trage Elli vorsichtig hoch ins Schlafzimmer. Unten hole ich noch ihre Decke und etwas zu Trinken. ,,Gute Nacht, bis morgen", sage ich noch zu Noah bevor ich ins Schlafzimmer gehe. Zufrieden lege ich mich ins Bett und kuschle mich an meine schlafende Freundin. Heute war ein richtig schöner Tag, solche Tage wünsche ich mir viel öfter.
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Wie tief muss man tauchen, bis man die Tränen nicht mehr sieht
FanfictionFortsetzung von ,,Müsste da nicht Musik sein. Elli liegt nach einem schweren Unfall im Koma, und die Welt von Wincent droht zusammenzubrechen. Während er an ihrem Bett sitzt und ihre Hand hält, versucht er verzweifelt, mit der Ungewissheit und dem...