Teil79

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Vor mir erstreckt sich einer dieser unglaublich langen Gänge, die ich täglich mit meinem Essenswagen entlangfahren war. Doch diesmal ist etwas anders, ist es das Licht? Ich kann es nicht sagen... Ich höre ein lautes Geräusch. Es ist sehr schrill, es klingt, als würde jemand schreien. Was ist das bloß? Und woher kommt es? Ich renne los. Immer den Gang entlang, auf das helle Ende zu, doch je weiter ich renne, desto weiter entfernt scheint es zu sein. Soll ich überhaupt weiterlaufen? Aber warum renne ich eigentlich? Zu dem schrillen Lärm gesellt sich ein schnaufendes Geräusch. Es ist nicht mein schweres Atmen, es ist hinter mir. Noch immer in Bewegung, wage ich einen Blick über die Schulter und erschrecke. Direkt hinter mir sind zwei riesige Hunde. Sie sind groß und grau und ihre gelben Augen leuchten. Sind das Wölfe? Egal, sie verfolgen mich, ich muss wegrennen! Schneller, aber ich kann nicht schneller. Es wird lauter, alles wird lauter, bis ich nur noch einen einzelnen anhaltenden Schrei höre. Rennen! Rennen! Ich habe keine Wahl, ich muss hier weg, bevor mich die Hunde einholen! Mein Atem fällt schwer und ich fühle mich, als würde ich mich durch Wasser kämpfen. Ich komme kaum voran. Bewege mich fast nicht von der Stelle und das Schnaufen der Biester hinter mir wird lauter. Bald haben sie mich eingeholt. Doch dann spüre ich plötzlich etwas Weiches an meinen Armen, das Fell der Hunde. Sie rennen jetzt neben mir und bald haben sie mich ganz überholt. Was ist hier los? Aber ich muss weiter rennen, schließlich muss ich diese beiden Kreaturen fangen. Sie sind so schnell, aber ich werde sie bestimmt erlegen, denn ich bin ein Jäger. Ich bin es, der sie vor mir hertreibt. Sie laufen vor mir weg, aber es wird ihnen nicht gelingen und wenn ich sie habe, dann wird ihr Blut durch meine Hände laufen. Ich stehe über ihnen. Ich bin ihre Meisterin! Ich setze zu einem großen Sprung an und dann habe ich sie. Kralle meine Hände in ihr Fleisch, während ich mit den zappelten Wesen zu Boden gehe. Ich lasse sie nicht los, sie jaulen. Plötzlich ändert sich das Verhalten dieser riesigen Wölfe zu das von feigen kleinen Hunden. Doch sie bekommen kein Mitleid von mir. Nicht nachdem, was sie mir angetan haben! Sie wollten vor mir in das Licht, aber keiner darf es vor mir erreichen! Ich bin die Einzige die es verdient hat; die Einzige, die Unschuldig ist. Und dann reißen meine Hände die Köpfe der Tiere ab und ein Regen aus dickem rotem Blut prasselt auf mich nieder.

„LOREENA!", wecken mich Rikas Worte. Warum schreit sie denn so? Ich höre sie doch!

Als ich meine Augen öffne, kneife ich sie gleich wieder zu. es ist so grell draußen. Rika hat die Vorhänge beiseitegeschoben und öffnet grade die Balkontür. Wann bin ich gestern eingeschlafen?

"Geht es dir gut? Du hast so tief geschlafen, ich musste öfter rufen. Haha wie ein Murmeltier!". Verwirrt schaue ich sie an, während sich mein Atem langsam beruhigt.

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