Teil31

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"Du warst so gemein zu mir!" lalle ich an Jaden gewandt. Auch er ist nicht mehr ganz nüchtern, aber ich habe über die Hälfte der Flasche allein getrunken. "Wer hast du eigentlich gedacht, dass ich bin, am Anfang meine ich... Als du mich in diesen gruseligen Raum gezerrt und begrabscht hast?". Immer wenn ich betrunken bin, fangen meine Sätze an unnötig kompliziert zu werden.

"Ach haha, ich dachte nur du wärst die standard Wahre... Aber dir gefällt es doch, wenn ich dich anfasse, oder? Zumindest scheinst du immer deinen Spaß zu haben..." selbstzufrieden lächelt er. "Idiot" sage ich, unabsichtlich laut. Erschrocken schaue ich zu ihm, aber er lacht nur und trinkt etwas. "Was machst du eigentlich? Also studierst du oder arbeitest du?" frage ich. Als wären wir in einem Club und hätten vorher wild auf der Tanzfläche getanzt. Mann, ich vermisse das Feiern gehen mit meinen Freunden! "Willst du wirklich wissen, was ich arbeite?" frägt mich Jaden mit dunkler Stimme zurück. "Will ich das?" überlege ich laut. "Nein, willst du nicht!" schließt er das Thema ab. "Aber wenn du die Wahl hättest, als was würdest du dann Arbeiten?", erwidere ich. "Mh... vielleicht als Koch?" sagt Jaden und ich muss lachen. Wie absurd, ihn in Kochschürze zu sehen, am besten noch mit Pistolengurt um die Hüfte. "Naja, mit Messern kannst du ja schonmal umgehen.", sage ich, als ich mich wieder beruhigt habe. So verbringen wir die Nacht. Stellen uns nicht zu persönliche Fragen und machen Witze.

"Wie viel Uhr ist es eigentlich?", frage ich. Jaden holt sein Handy aus der Hosentasche und schaut drauf. "Ups, schon halb vier.", und dann mit tieferer Stimme: "Wir sollten wirklich ins Bett gehen". Er beugt sich zu mir herüber und hält nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht inne. Er leckt sich mit seiner Zunge über die Lippen. Der Alkohol fühlt sich warm in meinem Bauch an und ich merke seine Auswirkungen deutlich. Vorsichtig lege ich meine Lippen auf seine. Er schmeckt nach Cuba Libre, aber nicht nach Freiheit. Ganz langsam küsse ich ihn und bin viel zärtlicher als jemals zuvor. Er legt eine Hand an mein Gesicht und zieht mich mit der anderen näher an sich. Dabei stößt er ein halbleeres Glas um. "Egal", brummt er und widmet seinen Mund wieder mir. Mit zarten Küssen bedeckt er meinen Hals und wir lassen uns auf den Boden fallen. Er liegt unter mir. Ich fahre mit meiner Hand seinen Körper nach und lasse sie dann unter sein Hemd gleiten. Die Muskeln sind zwar hart, aber seine weiche Haut bildet den perfekten Kontrast dazu. "Du bist wirklich bezaubernd, Loreena" flüstert Jaden in mein Ohr. Ich ziehe sein Hemd hoch und lege dann meine Lippen auf seinen Bauch. Auch ohne, dass er ihn anspannt, kann man sein Sixpack deutlich sehen. Sein definierter Körper ist zwar mit Muskeln bepackt, aber trotzdem hat er eine eher schmale Figur. Wie die Jünglinge aus der griechischen Antike. Nur das, was sich in seiner Hose befindet, passt nicht zu diesem Schönheitsideal. Aber darüber beschwere ich mich absolut nicht... Schließlich habe ich jeden Zentimeter genossen... 

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