Teil22

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Erst am Fenster merke ich, dass dieses immer noch verschlossen ist. verdammt, ich brauch doch Luft. Aber auch die Ausgangstür des Zimmers ist zu. Ob er wohl den Schlüssel in der Hosentasche trägt? Aber wenn er bemerkt, wie ich ihn durchsuche, hätte das bestimmt sehr schlimme Auswirkungen für mich. Ich bin zu erschöpft, um einen Fluchtversuch zu wagen und außerdem will ich einfach nur eine Abkühlung, um den Kopf klar zu kriegen.

Der einzige Weg, dies zu erreichen ist: duschen. Eine lange Dusche, das ist genau, dass, was ich jetzt brauche! Ich hasse es Alpträume zu haben. Während ich mich im Badezimmer ausziehe, versuche ich den Traum zu verdrängen. Meine Mutter hätte mir bestimmt sagen können, was die vorgekommenen Elemente bedeuteten. Sie ist schließlich eine ausgebildete Traumpädagogin. Aber sie ist nicht hier. Ich vermisse sie. Obwohl ich nie eine wirklich enge Beziehung zu ihr hatte vermisse ich sie.

Das kühle Wasser wäscht alle Gedanken weg. Mein Körper zuckt von der plötzlichen Kälte, doch nach einigen Momenten habe ich mich dran gewöhnt. Ich liebe kalte Duschen. Danach fühle ich mich immer belebt und frisch. Die Benommenheit des Schlafes fällt von mir ab und nass trete ich aus der gläsernen Duschkabine. Ein Handtuch schnappend, betrachte ich mein Spiegelbild. Ich erschrecke, wegen der blauen Flecken um meinen Hals. Unter meiner linken Brust kleben noch die Pflaster. Mein Gesicht ist blass und ich habe Augenringe. Ich bin absolut nicht in bester Form!

Mit der Creme verwöhne ich meinen Körper und dann kämme ich sorgfältig meine Haare und föhne sie. Self-Care ist wichtig und ich habe es mir verdient, mich zu verwöhnen! Erst nachdem meine Haare trocken sind, fällt mir auf, dass ich die frische Kleidung im Zimmer gelassen habe. Aber egal, Jaden schläft bestimmt noch. Leise drehe ich das Badezimmertürschloss auf und bevor ich die Tür öffne, schalte ich das Licht im aus. Es ist verdammt dunkel und meine Augen haben sich noch lange nicht an das Schwarz gewöhnt, als ich die Tür öffne. Ich tapse zwei Schritte in den Raum. Mit einem Wusch ist mein Handtuch plötzlich weg. Was zum? Durch die Fenster fällt sachtes Mondlicht in den Raum und ich sehe das leere Bett vor mir. Wütend drehe ich mich um. Doch bevor ich etwas sagen kann, liegt schon eine große Hand auf meinem Mund.

Jadens Augen blitzen auf, als er sich zu mir herunterbeugt. "Du hast mich mit deinem blöden Föhn aufgeweckt" flüstert er. Ich versuche ein Sorry rauszubringen, aber man hört nur einen unverständlichen laut. Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper, als ich seine Fingerspitzen auf meinem Rücken spüre. Sie fahren langsam meine Wirbelsäule runter und schließlich liegt Jadens Hand auf meinem Hintern. Er drückt mich gegen sich. Als sich seine andere Hand von meinem Mund löst und sich in meinen Haaren versänkt schaue ich auf, in sein Gesicht. Seine Augen sind dunkel und er hat etwas Gefährliches. Wie ein Wolf. Wie ein Hund, der etwas Jagt.

Dann legen sich seine Lippen auf meine und seine Zunge dringt verlangend in meinen Mund. Er schiebt uns immer weiter nach hinten, bis ich die Bettkante in meinen Kniebeugen spüren kann. Erst jetzt löst er sich von mir. Er holt etwas aus seiner Hosentasche und legt es auf den Nachttisch. Dann zieht er sich komplett aus. Stumm stehe ich vor ihm und bedecke die wichtigsten teile meines Körpers. 

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