Teil35

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"Loreena, du hast wirklich Glück, dass ich ein schlechter Verlierer bin", sagt Jaden plötzlich. Was? "Ich mag es gar nicht, Wetten zu verlieren und zu deinem Glück habe ich mit Valentino darüber gewettet, ob du versuchen würdest, dich zu wehren, oder nicht.", erklärt er mir. "Gut, wir haben zwar beide gesagt, dass du es tun wirst, aber ich dachte nicht, dass du schon so früh damit anfängst. Du weißt ja noch nicht mal, was du bald tun musst hahah".

Das klingt gar nicht gut, aber ich sollte erst mal froh darüber sein, dass Jaden mich verschont. "Trotzdem kann ich dich damit nicht einfach so davonkommen lassen... Immerhin hast du ein Messer in mich gerammt...", er tut so, als würde er nachdenklich in die Luft schauen. "Also sollte ich als Revanche auch etwas in dich rammen!". WAS? Was denkt der sich bloß? "Hast du doch eh schon, dann sind wir ja quitt, oder?", sage ich, leider mit viel zu wenig Selbstbewusstsein als geplant. Jaden lacht nur über meinen Kommentar. Dann dreht er mich auf den Bauch. "Sorry, aber diesmal werde ich nicht so sanft sein, wie die anderen male..." höre ich seine tiefe Stimme an meinem Ohr. Oh...

Ich spüre seine Hände. Sie reißen mir das bisschen, dass ich nach dem Aufstehen angezogen hatte vom Körper. Ich versuche Widerstand zu leisten, aber Jaden drückt mich mit dem Gesicht nach unten in die Matratze. Ich bekomme kaum noch Luft. Auch meine Hände dreht er auf den Rücken und ich kann mich kaum noch bewegen. Dass es den scheiß Kerl gar nicht stört, dass er gerade ein Taschenmesser in der Hüfte stecken hat? Aber verdammt nochmal, ich werde mich hier ganz bestimmt nicht einfach so ficken lassen! "Hör auf!" schreie ich so laut wie es geht. Der Stoff vor meinem Mund dumpft meine Worte. Jaden hört nicht auf. Ich spüre seine Hände an meiner Hüfte. "STOPP! Hör sofort auf! Ich will nicht!" schreie ich und versuche ihm zu entkommen. Keine Chance. Seine Finger krallen sich in meine Haut und ich spüre, wie er sich vor mir positioniert. "NEIN!!!". Hart dringt er in mich ein. Es tut verdammt weh. Ich bin nicht für ihn bereit. Ich will das nicht! Er zieht sich zurück und stößt heftig zu. Vor Schmerzen muss ich aufschreien. Alles in mir ist verspannt. "JADEN! Bitte... bitte hör auf", bringe ich unter Schluchzern hervor. Doch er hört nicht auf. "Jaden... bitte...", schluchze ich.

Ruckartig zieht er sich aus mir. Ich zucke zusammen. Dann höre ich einen lauten Knall. "Geh ins Badezimmer", sagt Jaden. Langsam richte ich mich auf und schaue ihn mit verweinten Augen an. Was...? Jaden steht an der Wand und hat eine Faust gegen sie gestützt. Ist das Blut an seiner Faust? "ICH SAGTE, DU SOLLST INS BADEZIMMER GEHEN! SOFORT!!!" schreit er, ohne mich anzusehen. Ich renne ins Badezimmer. "UND SCHLIEß DIE VERDAMMTE TÜR AB!". Ich gehorche und schließe die Tür. Von draußen hört man noch einen lauten Knall. Was ist hier los? Zitternd kauere ich mich in die hinterste Ecke. Was hat er vor? Es ist so dunkel hier drinnen, ich habe den Lichtschalter nicht angemacht. Aber ich traue mich nicht, zum Lichtschalter neben der Tür!

Verängstigt und wartend sitze ich auf dem kalten Fußboden, doch es passiert nichts. Warum kommt Jaden nicht rein? Ich will nicht, dass er reinkommt! So ein Arschloch. Tränen rinnen mir die Augen herunter. Wie naiv von mir zu glauben, er würde mir nichts mehr antun. Ich war der Freiheit so nahe... Meine Luftröhre scheint sich zu verengen und ich bekomme kaum noch Luft. Ich will einfach nur nach Hause in mein Bett und mich vor der Welt verstecken! Warum passiert mir sowas? Ist das der Lohn für Nettigkeit? Ich habe doch nur einem armen Mann geholfen und jetzt sitze ich hier... Heute habe ich sogar jemanden mit einem Messer angegriffen. Dabei wäre ich die letzte Person, die sowas macht! Doch komischerweise spüre ich keine Schuldgefühle... Nur pure Verzweiflung.... Wie komm ich hier bloß wieder raus? 

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