Teil28

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"Wir haben uns entschlossen, dir eine Wahl zu lassen..." ich nehme Valentinos Stimme nur unklar war. Meine gesamte Aufmerksamkeit liegt auf dem Koffer. In ihm befindet sich die Pistole. Ich kann ihr schwarz glänzendes Metall förmlich vor meinem inneren Auge sehen.

"Loreena, wie du vielleicht schon bemerkt hast, sind wir keine gewöhnliche Organisation. Nein, wir sind eher eine Familie. Wir tun auch keine bösen Sachen. Alles was wir tun dient einzig dem Schutz der Familie!" langsam richte ich meine Augen wieder auf Valentino. Was geschieht hier? Ruhig Atmen! "Du hast eine Gefahr für diese Dargestellt, deshalb mussten wir uns darum kümmern... Das verstehst du sicherlich... Du willst ja auch nicht, dass deiner Familie etwas geschieht... oder?" mit diesen Worten beginnt der Italiener sich wieder in Bewegung zu setzen. Ich zucke erschrocken zurück. Doch er greift nur nach der Grappa Flasche und schenkt uns beiden nach. Also trinkt er aus der gleichen Flasche wie ich. Aber in Sicherheit bin ich deswegen noch lange nicht, immerhin liegt da eine Waffe auf dem Tisch! Und hat er grade meiner Familie gedroht? Ich will auf keinen Fall, dass sie hierreingezogen wird! Es ist schließlich allein meine Schuld, dass ich Sam, diesem Mistkerl, geholfen habe! "Nein, meiner Familie soll nichts geschehen!" sage ich, bemüht um eine feste Stimme.

"Dachte ich's mir doch... Und damit deine Familie in Sicherheit bleibt, hast du nun zwei Möglichkeiten." während Valentino spricht, schiebt er mir mein Glas wieder zu. "Entweder du beseitigst dein Wissen, indem du dich opferst..." Seine rechte Hand legt sich auf den Koffer. Ich soll mich selbst umbringen? "Oder und ich hoffe, dass du dich dafür entscheidest, du unterstützt uns weiterhin und wirst Teil dieser Familie. Natürlich müsstest du uns vorher beweisen, dass wir dir Vertrauen können... Aber da du Sam und somit der Familie bereits geholfen hast, sollte ein weiteres Mal nicht allzu schwer werden. Du bist ja ein sehr Hilfsbereiter Mensch, wie mir scheint."

Geschockt starre ich ihn an. Ich kann die Worte, die soeben aus seinem Mund gekommen sind, einfach nicht glauben. Was zum? Ich soll mich ihnen Anschließen? Ich weiß nicht mal welche Art von Mafia oder was auch immer sie sind! Egal was ich wähle, mit beiden Wegen wäre mein altes Leben vorbei. Ich muss Schlucken. Benommen nehme ich das Grappa Glas und kippe es meinen Rachen herunter. Oh mein Gott. Was für eine bizarre Situation. Um meine Familie zu schützen, soll ich mich also entweder selbst erschießen, oder mich der italienischen Mafia anschließen? Soll das ein Witz sein? Für die versteckte Kamera wurde ich hier schon zu lange festgehalten. Aber was zum Teufel ist hier eigentlich los? Bin ich vielleicht einfach nur in einem Traum? Oder verrückt? What the actual fuck?

"Das ist sicherlich eine schwere Entscheidung, wenn du magst, kannst du ein bisschen darüber nachdenken, aber heute Abend brauche ich eine Entscheidung" dringt Valentios Stimme in meinen Verwirrten Kopf. "Nein, ich brauche keine Zeit zum Entscheiden" höre ich mich sagen. "Es freut mich, dass ich ihrer Familie so helfen konnte und würde ihr auch in Zukunft gerne wieder helfen". Ich will nicht sterben! "Allerdings, verstehe ich nicht ganz, wie ich das tun soll. Ich meine, wie könnte ich ihnen den schon weiterhelfen? Natürlich werde ich über alles Schweigen, aber darüber hinaus... wüsste ich wirklich nicht, wie ich von Nutzen sein könnte...". Ich bin so dumm, warum sage ich ihnen, dass ich nutzlos bin? Es ist zwar die Wahrheit, aber bin ich jetzt total bescheuert?

"Mach dir da mal keine Sorgen drüber. Deine Entscheidung freut mich wirklich! Leider habe ich jetzt noch einen anderen Termin." mit diesen Worten klatscht Valentino in seine Hände und der alte Rocker betritt den Raum. Er umfasst meinen Oberarm und zieht mich mit sich. 

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