Teil17

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Ich bin definitiv betrunken! Schon halb auf dem Sofa liegen, verfolge ich gespannt den Film. Zwar habe ich ihn bereits einmal gesehen, aber dir Story reißt mich trotzdem mit. Jaden hat einfach per Zufall einen Film gestartet und jetzt schauen wir sein über einer Stunde "Call me by your name". Ob ihn der Film auch interessiert? Immerhin versteht er die italienischen Dialoge auch ohne Untertitel. Bei der Pfirsich Szene stöhnt genervt und steht abrupt auf. "Das ertrag ich nicht ohne Gras!" sagt er und beginnt in seiner Schreibtischschublade herumzuwühlen.

Wenig später setzt er sich wieder neben mich und zündet den Joint an. Nach einigen Zügen reicht er ihn mir. Nachdem ich wohl in näherer Zukunft nicht Autofahren werde, ziehe ich unbesorgt daran. Ach, wie ich es vermisst habe, ausgelassen zu sein. Auch Jaden neben mir wirkt deutlich entspannter. Kurz bevor der Film aus ist lehne ich mich an ihn und schließe meine Augen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Sein Duft durchdringt jede Faser meines Körpers und ich fühle mich ganz leicht. Der Alkohol gemischt mit dem Gras erzeugen eine euphorische Stimmung. Ich rutsche weiter an seiner Schulter hinunter, bis ich mit meinem Kopf in seinem Schoß liege. Ganz hinten in meinem Kopf schreit mich eine leise Stimme an, was ich denn da tue und ob ich vollkommen bescheuert sei. Aber Jaden, der jetzt mit seiner Hand leicht meinen Rücken entlangstreicht, lässt mich schließlich alles andere Vergessen. Wie eine Katze räkele ich mich unter ihm und schmiege meinen Kopf an seinen Körper. Es gibt nur seine Berührungen. "Gefällt dir das, kleine Loreena?" brummt er und lässt seine Hand unter das T-Shirt gleiten. Seine Finger fahren meine Wirbelsäule entlang und ich gebe einen leisen Seufzer von mir.

Jadens Hände ziehen mir das Shirt über den Kopf. Ich richte mich auf, um ihnen zu Helfen. Plötzlich ist mein Gesicht ganz nah vor seinem. Soll ich? Aber... egal, ich will es jetzt. Was mach ich da bloß? Meine Lippen treffen ganz sanft auf seine. Er schmeckt nach Alkohol, aber auch nach irgendetwas süßem... behutsam zieht er mich näher. Der Kuss wird immer intensiver und mir ist klar, dass ich mehr als nur diesen einen Kuss will. Als wir uns einen Moment voneinander lösen, treffen unsere Augen aufeinander. Grün auf Grün. Ein kleines Lächeln liegt auf seinen Lippen. Er ist so ein Idiot. Aber verdammt heiß.

Meine Hände ziehen den Saum seines T-Shirts hoch und endlich kann ich seinen trainierten Bauch berühren. Verdammt. Meine Lippen öffnen sich leicht, als mir das Ausmaß, seiner Attraktivität bewusst wird. Er zieht sich selbst das Shirt aus und nimmt dann mein Gesicht zwischen seine Hände. "Endlich habe ich dich" flüstert er und schiebt einen Daumen langsam zwischen meine Lippen. Tief blicke ich ihm in die Augen und schließe meinen Mund um seinen Finger. Doch dann zucke ich zusammen. Der Schmerz. Mein Mund ist noch wund von dieser beschissenen Aktion vorhin. Ich beiße leicht zu und er zieht schnell seinen Finger heraus. Eine seiner dunklen Augenbrauen zieht sich in die Höhe. Dann umfasst er meine Oberschenkel und hebt mich hoch. Erschrocken klammere ich mich an ihn. 

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