Teil7

672 19 0
                                    

Ich blick auf. Er steht direkt vor mir. Wohl eher über mir. Schnell, ich muss mir was einfallen lassen! "Wo sind wir eigentlich?" sage ich daher das erste was mir in den Sinn kommt. Wie dumm. Aber besser als gar nichts. Er lacht einmal kurz auf. "In einem Keller." antwortet er mir dann. No shit Sherlock. Soweit bin ich auch gekommen. "Ich meine die Stadt... Und wer bist du?" ich hoffe ich nerve ihn nicht mit zu persönlichen Fragen, aber ich muss ihn unbedingt ablenken und auf andere Gedanken bringen! "Kann dir doch egal sein" sagt er. "Ist es aber nicht" erwidere ich hoffentlich nicht zu trotzig. "Mh... Spielen wir ein Spiel. Du bläst mir einen und ich beantworte eine Frage." WAS? Damit ist mein Vorhaben ihn abzulenken total gescheitert.

"Nein danke, dann bleib ich lieber unwissend. Und ich müsste mal auf die Toilette..." Er verdreht genervt die Augen. "Ist mir egal, also" sagt er und beginnt mich an meinen Haaren näher an ihn zu ziehen. Aua! Meine Hände schnellen nach Oben und versuchen mich aus seinem Griff zu befreien. Unmöglich. "Nein, bitte!" sage ich mit Nachdruck und schaue flehend zu ihm herauf. "Ich mache alles was ihr wollt, aber bitte nicht...". Ich hoffe er hat gecheckt, dass ich kooperativ sein werde, bei was immer sie vorhaben, solange sie meinen Körper aus dem Spiel lassen. "Ich glaube du begreifst nicht in welcher Situation du dich befindest" sagt er nur kühl und geht langsam in die Hocke. "Ich braue nichts von dir. Und das was ich haben will nehme ich mir einfach". Meine Hand schnellt vor und ich gebe ihm eine Ohrfeige. Ich lege so viel Kraft wie irgend möglich in den Schlag. Sein Gesicht wird leicht nach links geschleudert, doch die Hand, die sich noch immer in meine Haare krallt, bewegt sich kein Stück. Uh, das war wirklich dumm von mir!

"Tut mir leid, war aus Reflex" rufe ich schnell und drücke mich noch enger an die Wand. Seine Augen werden dunkler und ich weiß, dass er das nicht so einfach durchgehen lassen wird. "Das war in der Tat ein Fehler!" seine ruhige Stimme macht mir nur noch mehr Angst. "Schauen wir mal, was du noch so für Reflexe hast..." Warte was? Meint er etwa? Seine Hand zieht meinen Kopf nach hinten und er legt seine andere auf meinen Hals. Er drückt nicht zu, sie liegt einfach nur da. Doch das reicht schon aus, um mich zum Zittern zu bringen. Mit beiden Händen drücke ich gegen seinen Oberkörper, doch er kommt problemlos näher, bis er mich fast gegen die Wand quetscht. Ich spüre seine Muskeln wie sie sich gegen mich pressen. Dann ist seine Hand plötzlich aus meinen Haaren verschwunden und im nächsten Moment fliegt mein Gesicht nach rechts. Er hat mich geschlagen! Schmerz breitet sich auf meiner Wange aus, aber zum Glück scheint er nicht mit voller Kraft zugeschlagen zu haben. Es geht gerade noch so, dass ich keine Tränen vergießen muss. Zum Glück, denn das hätte mein Ego nicht vertragen.

Als ich mich von dem Schock erholt habe, blicke ich ihn wieder in die Augen. Diesmal lässt sich keine Emotion in ihnen finden. Auch der Druck seiner linken Hand um meinen Hals hat sich nicht verändert. Seine Rechte ist außerhalb meines Blickfeldes. Doch wenige Sekunden später spüre ich wie er langsam mein Hemd aus dem Hosenbund befreit. "Bitte..." ich weiß eigentlich auch nicht genau, was ich sagen soll, um ihn an seinem Vorhaben zu hindern, aber trotzdem! Ohne zu antworten schiebt er seine Hand unter den Stoff. Sie liegt jetzt ruhig auf meinem Bauch. Er bewegt sie nicht, doch die Nervosität zerreißt mich innerlich fast. 

LegatoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt