33. Kapitel - Linn und Connor

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Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war besser, als ich erwartet hatte. Ich war davon ausgegangen, dass mich die Erinnerung an die unheimliche Gestalt aus dem Horrorfilm um einige Stunden Schlaf bringen würde. Hinzu kamen die tausend Fragen, die ich mir über das seltsame Gespräch mit Connor stellte. Was hatte ihm gefallen, dass auch ihr gefallen haben könnte? Connor hatte sich wirklich rätselhaft ausgedrückt. Aber heute Abend würde ich hoffentlich erfahren wovon er geredet hatte.

Ich hatte mich gestern bis zum Abend wachgehalten und war dann kurz nach 19:30 Uhr im Bett verschwunden. Lian hatte mir zwar angeboten, dass ich im Zweifelsfall zu ihm kommen könnte, aber ich wollte die Nacht eigentlich für mich alleine verbringen. Ich wollte ihm nicht auf die Nerven gehen und es war ja auch keine Dauerlösung die gesamte nächste Zeit bei ihm zu schlafen. Noch während es hell draußen war, schlief ich vor lauter Müdigkeit über alle Gedanken, Zweifel und Ängste hinweg ein. Ich hatte großes Glück, denn ich schlief sogar durch, bis mein Wecker am nächsten Morgen klingelte. Ich startete voller Zuversicht in den letzten Tag vor dem Wochenende. Ich liebte den Freitag, denn der Unterricht an diesem Tag war größtenteils ziemlich gut und ich hatte früh Schluss.

Doch als ich in der Pause zwischen dem zweiten und dritten Block mit Lian in der Mensa saß und er mir erzählte, dass er das Wochenende über nicht da sein würde, drückte sich meine gute Laune etwas.

Er würde heute noch zu Freunden fahren, drei Orte weiter. Und das ganze Wochenende dort verbringen. Er hatte gesagt, dass das schon eine Weile geplant wäre, falls ich ihn aber bräuchte, er nicht fahren würde. Ich hatte sein Angebot sofort abgelehnt. Ich hatte die Nacht gut geschlafen und die unheimliche Gestalt aus dem Film war mir auch nicht mehr über den Weg gelaufen.

Obwohl mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken war, dass Lian das ganze Wochenende über nicht hier sein würde, sagte ich ihm, dass er ruhig zu seinen Freunden gehen sollte. Ich wollte ihm das nicht vermiesen.

Könnte ich meine Freunde besuchen, würde ich es auch tun. Er versprach mir, dass er sich nebenbei nach einer Möglichkeit umsehen würde, wie wir mit Michelle und Linn genauso geheim sprechen könnten, wie Lian und ich es am Mittwoch, mithilfe dieses Rituals, auch getan hatten. Angelina würde sich parallel auch umhören und ich nahm mir das Gleiche vor. Irgendetwas würde es schon geben, dass es uns ermöglichte auch mit Michelle und Linn in Gedanken verbunden zu sein, ohne dass sie unmittelbar neben uns saßen.

Ich war dieses Wochenende also auf mich alleine gestellt. Ich hatte weder jemanden, mit dem ich die Zeit verbringen könnte, noch die Möglichkeit bei unheimlichen Begegnungen mit Horrorgestalten beschützt zu werden. Das waren nicht besonders gute Aussichten. Aber ich war mir sicher, dass schon alles irgendwie funktionieren würde. Ich müsste nur meine Gedanken in den Griff bekommen. Im Endeffekt würde das alles erst real werden, wenn ich es zuließ. Daran versuchte ich mich immer wieder zu erinnern.

Eigentlich hatte ich genügend zu tun. Ich hatte nun auch eine Hausarbeit aufgebrummt bekommen. In meinem Lieblingsfach: Edelsteine und Kristalle. Ich sollte einen zehnseitigen Aufsatz über die Gittermagie schreiben. Also einen Part Geschichte, welche Möglichkeiten sie bot, vorgegebene Anordnungen der Kristalle und welche Wirkungen sie hatten und dann noch die Kombination von verschiedenen Kristallen und Edelsteinen innerhalb dieses Gitters. Es lag also eine Menge Arbeit vor mir, denn schon in eineinhalb Wochen musste ich die Hausarbeit abgeben. Neben diesem Aufsatz hatte ich natürlich noch einiges Weitere an Hausaufgaben zu tun. Außerdem hatte ich mir vorgenommen noch einmal selbst zu Mr. Mendeville zu gehen, um zu überprüfen, wie weit er mit meinem Antrag auf einen Wechsel voran gekommen war.

Und dann waren da noch die ganzen verpflichtenden Telefonate, die ich führen musste. Heute war Linn dran, worüber ich ziemlich froh war. Auch mit meiner Mutter bestand mir ein etwas längeres Telefonat bevor. Am Wochenende musste ich immer länger mit ihr telefonieren, weil sie der Meinung war, dass wir Beide dann mehr Zeit hätten.

Magie oder Schicksal? (3.Teil)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt