DLvB Kapitel 80:"Du musst stark bleiben".

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Mein ganzer Körper fühlte sich betäubt an. Ich konnte mich nicht zu der Stimme umdrehen und auch nichts aus mir raus bringen. Mir lief ungewollt eine Träne die Wange runter. Hatte ich es richtig gehört?. Devran? Hinter mir?. Ich versuchte mich zusammen zureißen. Ich wischte mir meine Tränen weg, versuchte gefühllos zu sein und drehte mich zu die Stimme.

In mir schmerzte sich alles. Was sucht er hier?. Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen, doch ich versuchte es nicht zuzeigen. Ich hob meine Blicke hoch und sah ihn an. Er sah anders aus. Er hatte sehr tiefe Augenringe, als ob er Tage lang nicht geschlafen hatte. Vielleicht hat er auch nicht geschlafen?. Er hatte einen Bart, was ihm Wahrheit zusagen sehr stand. Warum sah er mich verträumend, sehnsüchtig und...liebevoll an?. Ich konnte aus mir nichts bringen. Mein Mund und mein Hals war trocken. Er kam paar Schritte näher zu mir und sah mich, ohne mit seine Wimpern zuzucken an. "Bahar",flüsterte er leise aus sich. In mir kribbelte sich alles. Meinen Namen von ihm zuhören und das noch nach so einer lange Zeit führte bei mir zu Bauchschmerzen. Er kam noch näher und stellte sich dicht vor mich hin. Ich tritt zwei Schritte nach hinten und sah ihn leer an. Ich freute mich ihn nach so einer lange Zeit zusehen. "Haust du jetzt von mir ab?",fragte er leise, aber liebevoll nach. Ich sah ihm tief in die Augen und sprach:"Sowie du". Er senkte seine Blicke und atmete tief durch. Ich wollte einfach weg von hier. Wenn ich hier länger stehe und ihm in die Augen schaue, dann werde ich ihm verzeihen. Ich will ihm nicht verzeihen. Ich will ihm nicht in die Augen schauen. Mein Bruder hatte recht. Liebe tut wirklich nur weh. Ich lief neben ihm vorbei, doch wurde am Arm gepackt. Er zog mich fest vor sich hin und sah mir tief in die Augen. "Bahar bitte". Ich atmete tief durch. Meine Augen füllten sich noch mehr mit Tränen. "Du bist doch so schön gegangen. Warum bist du zurück gekommen?",brach ich wie ein hauch aus mir. Er sah mich erstaunt an. Was erwartete er von mir?. Das ich direkt in seine Armen springen werde?.

Ich zog meinen Arm weg von ihm und lief Richtung den Eingang. "Warum machst du den gleichen Fehler, den ich gemacht habe?". Ich hielt an und konnte mich nicht mehr bewegen. Den gleichen Fehler?. "Bahar du lasst dich selber leiden! Komm lass alles klären!",hörte ich ihn mir zuschreien. Alle Blicke waren auf uns gerichtet, aber das interessierte mich nicht. Ich drehte mich zu ihm und sprach leise:" Ich leide nicht!". Er sah mich bittend an. Ihn so verzweifelt zusehen verletzte mich sehr, aber als er gehen wollte war ich auch verzweifelt. Er hat gar nicht auf mich geachtet und ist einfach gegangen!. "Ich sehe doch, wie du leidest. Bahar ich leide mehr. Ich kann nicht mehr atmen. Als ob ich keine Luft mehr bekomme",sprach er lauter aus sich und kam zwei Schritte näher.

Mir lief ungewollt eine Träne die Wange runter. Ich spürte wie mich die Wut übernahm. "Ich war an dem Tag auch verzweifelt! Ich habe die ganze Tage weder geschlafen noch Luft bekommen! Sag mir nicht das du keine Luft bekommst!",schrie ich ihn außer Kontrolle an. Ich schloss meine Augen zu und atmete tief durch. "Ich war an dem Tag nicht nur verzweifelt..",brach ich leise aus mir. Plötzlich kam er mit großen Schritte auf mich zu. Bevor ich etwas machen konnte, nahm er meinen Gesicht zwischen seine Hände. Ich wollte nicht so nah sein. Ich versuchte mich zu befreien, aber Devran zog mich noch mehr an sich. Er lehnte seine Stirn an meine und sah mir in die Augen. "Warum kann ich von deine wunderschöne Augen nichts ablesen?. Warum kann ich nichts von den Augen, für denen ich mein Leben geben würde, nichts ablesen?",flüsterte er leise aus sich. Ich hielt mich zurück um nicht zuweinen. "Vielleicht sind sie an dem Tag gestorben, als du sie verlassen hast",brach ich rau aus mir. Meine Stimme war hart. Es schockierte mich, dass meine Stimme nicht zitterte. Devran schluckte seine Spucke runter und sprach:" Ich habe sie nie verlassen".

Ich schubste ihn wütend weg von mir und sah ihn mit Hass an. "Du hast sie verlassen!". Er schüttelte verneinend seinen Kopf und sah mich flehend an. "Du hast es! Und das vor 8 Tage!",schrie ich aus mir. Ich drehte mich nochmal um, um rein zugehen. Diesmal werde ich mich nicht aufhalten lassen. "Bahar!",hörte ich ihn nach mir rufen. Ich drehte mich zu ihm und sprach:" Geh Devran! Geh einfach wie an dem Tag! Bleib fern von mir!". Bevor er etwas sagen konnte rannte ich rein. Ich lief schnell rein und bog den Flur ab. Ich lehnte mich an die Wand und schloss für eine kurze Zeit meine Augen. Ich hatte ihn so viele Fragen gestellt, warum hat er keine beantwortet?. Ich wollte ihm nicht verzeihen.. vielleicht doch?. Ich wischte mir meine Tränen weg, atmete tief durch und lief zu den anderen. Ich setzte mich wieder wie immer auf den Boden und lehnte meine Stirn an meine Knie. Mein Gehirn platzt gleich. Ich massierte meinen Kopf und schloss meine Augen.

Das Leben von Bahar...♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt