DLvB Kapitel 91:"An dem Tag habe ich geschworen, sie nie wieder zu verletzen".

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Ich sah von der Seite zu Devran. Er sah einfach nur das Haus von Ahmet Amca an. Gestern hatte uns Zahra irgendwie erreicht und hatte uns gesagt, dass wir heute vorbei kommen sollten. Ahmet Amca bereute anscheinend alles. Devran wollte nicht kommen. Ich hatte ihn angebettelt in dem er auch kam. "Sollen wir rein?",fragte ich leise nach. Devran seine Blicke hafteten auf mir. Er atmete tief durch und flüsterte:"Ich fühle mich nicht bereit Bahar". Ich nahm seine Hände in meine und sah ihm kraft gebend in die Augen. "Warum nicht?",fragte ich nach. Er hatte doch nichts falsches getan. Warum fühlte er sich nicht bereit?. Er sah zur Seite und sprach:"Er wird sich entschuldigen, ich werde ihm verzeihen, obwohl ich ihm nicht verzeihen kann". "Wirst du ihm nie verzeihen?",fragte ich neugierig nach. "Doch, aber ich brauche Zeit".
"Devran...dann tue wenigstens so, als ob du ihm verzeihen hast. Er ist anscheinend seit Tagen nicht bei sich",murmelte ich leise aus mir. Devran senkte seine Blicke und lief schon vor. Ich folgte ihm leise nach und atmete tief durch. Devran drückte langsam auf die Klingel und sah leer die Türe an. Zahra öffnete uns die Türe und bat uns rein. Wir liefen rein, bis mich Zahra aufhielt. "Mein Vater wartet drinnen auf Devran. Lass uns hochgehen". Ich nickte kurz, aber Wahrheit zusagen, wollte ich hier so stehen und die drinnen verhindern, wieder etwas falsches zusagen. 

Wir liefen langsam die Treppen hoch, bis ich die Stimme von Ahmet Amca hörte. "Devran..mein Kind". Ich hielt ungewollt an und hörte weiter. Ich sah Zahra anflehend an und flüsterte:"Bitte lass mich hier warten". Sie verzog leicht ihre Augenbraue und flüsterte:"Warum?".
Ich schluckte meine Spucke runter und flüsterte:"Ich will es verhindern, wenn die etwas drinnen falsches sagen. Ich will nicht am Ende wieder jemanden traurig sehen". Sie senkte ihre Blicke, hob sie nach paar Sekunden wieder hoch und sprach:"Okey, aber wenn etwas ist, dann rufst du mich". Ich sah sie bedankend an und nickte schnell. Sie lief die Treppen hoch, während ich mich auf die Treppenstufe setzte. Ich zog meine Beine ein und umschlang meine Arme um sie. Ich legte mein Kinn dadrauf und versuchte zuzuhören. "Devran... du bist wie ich damals. Wir ähneln sehr. Dein Verhalten, deine Art..",weiter sprach er nicht, weil er tief durch atmete. Ich stand auf und lief die Treppen komplett runter, um die Gesichter von denen zusehen. Ich setzte mich auf die letzte Stufe und sah Ahmet Amca an, der auf den Boden sah. "Du kannst nicht denken wie oft ich Aynur verletzt habe. Ich habe sie einmal so verletzt, dass sie das Haus verlassen hat. Ich habe die Schuld an ihr gesucht, obwohl ich die Schuldige war. Sie ist zu ihre Eltern gegangen. Weißt du was mein Kind..ich habe die ganzen Tage, als sie nicht da war, nachgedacht warum sie gegangen ist",sprach er weiter und lächelte leicht. "Habe ich sie nicht geliebt?. Ich war verrückt nach ihr, aber ich konnte gegen mein Stolz nichts tun. Nach paar Tagen bin ich zu ihr gegangen und wollte mit ihr reden, aber der Vater hat es mir nicht erlaubt. Er hat mich angebrüllt und hat mir gesagt, dass ich mich verpissen soll",erzählte er weiter und hob seine Blicke hoch. Er sah zu Devran, der ihn schon längst ansah. Er hörte ihm aufmerksam zu.
"Aynur..hat versucht ihren Vater zu überreden und hat es auch geschafft. Sie ist wieder zurück gekommen, aber sie hat Tage lang mit mir nicht gesprochen, bis ich bemerkt habe, dass ich der Schuldige bin. Ich habe mich bei ihr entschuldigt. Sie hat es angenommen, aber man konnte immer noch sehen, dass sie verletzt war. An dem Tag habe ich geschworen, sie nie wieder zu verletzen",brach er seinen Satz zu ende und lehnte sich nach hinten. "Hast du es geschafft?",fragte Devran mit seiner rauen Stimme nach. Ahmet Amca lächelte wieder leicht. "Ja ich habe es geschafft, aber es war sehr schwer. Ich musste mich für meine große Liebe verändern. Sie wollte nicht, dass ich mich verändere, aber wenn ich mich nicht verändert hätte, hätte ich sie noch mehr verletzt".
Devran lächelte leicht und sah auf den Boden. "Ich wollte nicht das du wie ich leidest. Klar, du hast vieles schlimmes erlebt, aber ich sehe es dir an Devran. Bahar tut dir gut. Ich sehe in deine Augen, wie wichtig sie dir ist". In mir zog sich alles zusammen. Mir stauten Tränen in die Augen. Es war eine weile Funkstille. "Sie ist mein Leben, mein Halt",flüsterte Devran aus sich. Ahmet Amca lächelte noch breiter und sah ihn an. Auf mein Gesicht entstand ein leichtes Lächeln.
"Ich habe Bahar so oft und..tief verletzt, dass ich immer gedacht habe, dass sie mir nie verzeihen wird. Meine Fehlern waren immer sehr groß",sprach Devran leise aus sich und senkte seinen Kopf. Er hob wieder seine Blicke, sah zu Ahmet Amca, der ihm genauso aufmerksam zuhörte an und sprach weiter:" Ich habe sie ausgenützt Ahmet Amca. Ich habe sie nur für Cengiz ausgenützt..nur für ein bisschen Geld". Ahmet Amca verzog seine Augenbraue und beugte sich leicht nach vorne. "Warum mein Kind?". Devran lächelte brüchig und flüsterte:" Cengiz war stumm und taub. Die Ärzte haben gemeint, dass nur eine Operation ihn wieder in seinen alten Zustand bringen wird, aber dafür brauchten wir Geld. Ich habe mich in Sachen eingemischt, von denen ich eigentlich fern bleiben sollte". "Also hast du alles für Cengiz, dein Cousin getan..",flüsterte Ahmet Amca aus sich. Devran sah nur zur Seite und sprach nichts. "Ich habe für Cengiz sein Leben, auf mein eigenes Leben verzichtet". Mir lief eine Träne ungewollt die Wange runter. Ahmet Amca nickte leicht und sah Devran an. Es war eine weile Funkstille.

"Wann hast du dich in Bahar verliebt?",fragte Ahmet Amca nach eine weile nach. Devran seine fragende Blicke hafteten auf Ahmet Amca. Mein Mund klappte sich geschockt auf. Warum fragte er es wie so ein pubertierendes Kind nach?. Devran lächelte plötzlich breit und sah auf den Boden. Es war ihm wohl unangenehm so etwas zusagen. "Als ich sie zum ernsten mal in der Schule gesehen habe". Mein Mund klappte sich noch mehr auf, als ob es noch möglich wäre. "Ich wusste an dem Tag nicht, dass es das Mädchen war, den ich verarschen sollte. Ich habe es erst an dem Tag erfahren, als sie mir alles erzählt hat". "Pass auf mein Kind". Ich sah zu Ahmet Amca der Devran ansah. Devran seine Blicke waren undefinierbar. "Sie ist ein sehr starkes Mädchen, aber sie kann nichts mehr ertragen. Sie hat keine Kraft mehr dafür",flüsterte Ahmet Amca aus sich und beugte sich leicht nach vorne. "Ich erlaube es sowieso nicht. Sie wird nicht mehr traurig sein!".

....

Ich sah von der Seite zu Devran. Er war an dem Sofa angelehnt und sah zu Zahra und Fatih abi, weil sie von ihrer Flitterwochen sprachen. Ich konnte Devran seine Wörter nicht vergessen. Es waren Stunden vergangen, aber ich lächelte immer noch wie ein Honigkuchenpferd, wenn ich daran denke, was er so über mich gesagt hat. "Bahar!",schrie Tülay mit aufgerissene Augen aus sich. Ich zuckte zusammen und drehte mich zu ihr. "Lass uns ein Kuchen backen!". Ich sah sie mit einem 'ist es dein Ernst' Blick an. "Jaa lasst uns backen!",schrie diesmal Zahra und stand auf. Ich nickte leicht und wir liefen alle zusammen in die Küche. Zahra sah sich um und fragte:"Was für ein Kuchen sollen wir backen?". Ich zuckte mit meiner Schultern und sprach:"Vielleicht eine Schokoladentorte". "Nein..aber eine Obsttorte!",schrie Tülay aus sich. "Wie ihr wollt",sprach ich aus mir und lehnte mich an die Theke. Ich war kein großer Fan von Obsttorten außer Erdbeertorte, aber Schokoladentorte konnte ich immer wieder essen ohne Probleme. "Okey ich hole Mehl, Eier, Zucker und so weiter und ihr holt Obst und die Küchengeräte die wir brauchen",sprach Zahra aufgeregt aus sich und lief zu einem Schrank zu. "Hol du Obst",hörte ich Tülay sagen. Ich nickte nur leicht und lief zu die Obstschale. Ich brachte die Früchte zu die beiden, während sie sich mit den Teig kümmerten. Ich lehnte mich an die Theke und sah zu wie Zahra den Teig rührte. "Devran und mein Vater haben sich vertragen",sprach Zahra und sah zu mir. Ich nickte mit einem leichten Lächeln und sah sie an. "Devran sieht noch bisschen in Gedanken aus",sprach Tülay nachdenklich aus sich und sah zu mir. Ich senkte meine Blicke und sprach:"Ja habe ich auch bemerkt. Ich will sowieso später mit ihm reden". Die beiden nickten leicht und kümmerten sich weiter um den Kuchen. 

"Bahar",hörte ich eine leise Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu die Stimme und sah vor mir Cengiz. Ich atmete tief durch und sah ihn fragend an. "Devran ist drinnen alleine. Er sieht in Gedanken vertieft aus",sprach er aus sich und sah zur Seite. Ich nickte nur leicht und lief neben Cengiz vorbei. Ich lief in das Wohnzimmer und sah Devran aus dem Fenster schauen. Ich lief zu ihm und umarmte ihn von hinten. Devran legte seine Hände auf meine Arme, die ich um seinen Bauch geschlungen hatte. "Geht es dir gut?",fragte ich nach und beugte mich leicht zur Seite, um in seinen Gesicht zuschauen. Er drehte sich zu mir und sprach:"Jaa". "Warum bist du dann in Gedanken?",fragte ich nach und sah ihm liebevoll in das Gesicht. "Nichts",murmelte er aus sich und sah mich an. "Ach komm schon",flüsterte ich zu ihm und sah ihn ernst an. Er nahm meine kleine Hände in seine große und senkte seine Blicke. "Ich weiß nicht Bahar. Ahmet Amca hat mich bisschen durcheinander gebracht.". Ich kam ihm näher und fragte:"Warum? Was hat er dir gesagt?". Ich wusste alles was sie geredet hatten, aber ich wusste nicht warum er durcheinander war.
"Bahar..wenn ich dich irgendwann verletze oder kurz darauf bin dich zu verletzen, dann versuch mich davon abzuhalten. Du kennst mich. Ich kann meine Wut nicht kontrollieren. Ich will dich nicht noch einmal verletzen.",sprach er aus und sah mir tief in die Augen. Er hatte angst mich zu verletzen?. Auf mein Gesicht entstand ein leichtes Lächeln. Ich hob meine Hand hoch und strich ihm über die Wange. "Ach mein Schatz. Du musst nicht daran denken.". "Doch Bahar..ich..ich will dich nicht nochmal verlieren". Ich kam mit meinem Gesicht noch näher zu seinem und lehnte meine Stirn an seine. "Du wirst mich nicht so schnell los!",zischte ich aus Spaß wütend aus mich. Devran sein besorgtes Gesicht änderte sich ganz schnell zu einem lächelnde. "Ich werde es sowieso nie zulassen",flüsterte er leise aus sich und küsste mich ganz schnell auf die Lippen. "Devran",flüsterte ich ganze schnell zu ihm und sah mich um, ob jemand uns gesehen hat. "Was?",flüsterte er mit einem breiten Grinsen und küsste mich wieder auf die Lippen, aber diesmal länger. Ich zog mich schnell nach hinten und sah beschämt zur Seite.

Plötzlich klingelte die Türe. Ich sah Devran an und lief mit einem leichten Lächeln zu die Türe. Ich öffnete es und sah vor mir einen Mann. "Hallo",sprach er mit einem leichten Lächeln. "Hallo...bist du Bahar?",fragte der Mann nach. "Bahar was ist los?",hörte ich hinten Devran nach fragen. Ich sah den Mann an und nickte nur leicht. "Aso du bist also die Braut, die heute heiraten wird". Was?!.


Das Leben von Bahar...♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt