DLvB Kapitel 82:"Verzeih mir".

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In mir zog sich alles zusammen. Ich atmete tief durch und hielt meine Tränen zurück. "Du bist krank",flüsterte ich verzweifelt aus mir. "Ist nicht wichtig. Antworte mir meine Frage",flüsterte er kraftlos aus sich. Mir floss ungewollt eine Träne die Wange runter. "Wir können später darüber reden. Steh bitte auf",sprach ich schwer aus mir und versuchte ihn hoch zu heben. Er versuchte mir dabei zu helfen, aber ich sah, dass er es nicht ganz schaffte. Als ich ihn von den Boden aufgehoben hatte, ging ich unter seinem Arm und versuchte ihn in das Haus zuschleppen. Gerade als wir rein laufen wollten, flüsterte er kraftlos:" Bahar du wirst wegen mir in Schwierigkeiten stecken". Ich sah hoch in seine Augen und flüsterte:" Das ist mir egal!". Ich trat mit ihm rein und brachte ihn leise hoch in das Zimmer von Zahra. Ich betete innerlich, dass die anderen nicht aufstanden. Ich half Devran, sich auf das Bett hinzusetzen und versuchte ihm seine Jacke auszuziehen.

Ich zog noch zuletzt seinen letzten Arm von seiner Jacke und legte seine Jacke zur Seite. Ich spürte Devran seine Blicke auf mir. Ich sah ihm tief in die Augen. "Leg dich hin",flüsterte ich leise aus mir und half ihm dabei. Er wollte am Anfang nicht, doch legte sich letztendlich hin. Ich setzte mich zu ihm und legte meine Hand auf seiner Stirn, um zuschauen ob er fieber hatte. Er zuckte leicht zusammen, als meine Hand seine Stirn berührte. "Kalt",brummte er krank und kraftlos aus sich. Ich zog schnell meine Hand weg und verfluchte meine kalte Hand. "Ich hole kurz einen Thermometer",sprach ich ihm zu und wollte aus dem Zimmer raus, doch wurde am Arm gepackt.

Ich drehte mich mit Tränen um und sah ihn an. "Du brauchst keinen Thermometer",flüsterte er leise aus sich. Mein Herz zog sich zusammen. Ich wusste was er damit meinte. Mir kullerte eine Träne die Wange runter, die ich schnell wegwischte. "Wir müssen aber nach deinem Fieber schauen",brach ich schwer aus mir. "Du kannst auch so...",weiter konnte er nicht reden, weil seine Stimme versag. Ich setzte mich zu ihm und beugte mich leicht zu ihm. Ich legte meine Lippen auf seine Stirn, um zuschauen, ob er Fieber hatte. In mir explodierte alles. Mein Herz schlug so schnell, dass ich sogar dachte, dass ich gleich umfallen werde. "Ich liebe es deine Nähe zuspüren". Ich zog meine Lippen zurück, doch stand immer noch über ihm gebeugt. Ich sah ihm mit Tränen in die Augen. Er sah mich mit seine leicht geöffnete Augen an. Ich zog mich komplett zurück und stand auf. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich vergessen hatte zuatmen. Ich schüttelte meinen Kopf und drehte mich wieder zu ihm. "Du hast Fieber",brummte ich leise aus mir. Meine Wangen glühten vor Aufregung und Scham.

"Ich kann dich so nicht ins Bad tragen",brummte ich leise vor mich hin. Ich dachte kurz nach und entschloss für eine andere Methode. Ich lief leise aus dem Zimmer und ging runter in die Küche. Ich nahm einen Schüssel und füllte es mit Wasser voll und fügte noch paar Tropfen Essig dazu. Ich nahm noch den Thermometer mit und ging Hände voll hoch in Zahra's Zimmer. Ich trat rein und schloss die Türe ab. Ich lief auf Devran zu und sah, dass er sich mit der Decke zugedeckt hatte. "Devran, du darfst dich nicht zudecken!",flüsterte ich leise zu ihm und versuchte die Decke wegzunehmen. "Mir ist es aber kalt",flüsterte er kraftlos, wie ein kleines Kind aus sich. Ich nahm die Decke weg und setzte mich mit dem Schüssel zu ihm. Ich tauchte ein kleines Handtuch in das Essigwasser und drückte es schön aus. Ich legte es an seine Stirn und nahm noch ein kleines Handtuch. Ich drückte das Wasser genauso aus und legte es auf seine Arme. Er zitterte und murmelte leise etwas vor sich hin. Ich sah verzweifelt und sehnsüchtig ihn an. Ich hatte ihn so vermisst. Er sah wie ein kleines Kind aus. So harmlos und kraftlos. Ich atmete tief durch und strich mir über das Gesicht. Er atmete tief und regelmäßig ein und aus, in dem ich bemerkte, dass er eingeschlafen war.

Ich nahm die Handtücher weg, tauchte sie wieder in das kalte Wasser, drückte sie einzeln aus und legte es wieder auf seine Stirn und auf seine Arme. Er ist wegen mir krank geworden. Warum hatte ich ihm nicht verziehen?!. Ich strich ihm über seine Haare und unterdrückte meine Tränen. Was mich am meisten verletzt hatte war, dass er ohne auf seine Gesundheit zuachten, gefragt hat ob ich ihm verziehen habe. Wie soll ich ihm so nicht verzeihen?. Ich lehnte mich an die Kopfwand des Bettes und sah Devran an. Die echte Liebe verzeiht auch dann, wenn das Herz selbst tödlich getroffen ist.

Das Leben von Bahar...♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt