Warum fühlt es sich so schmerzhaft an von einem geliebten Menschen geleugnet zu werden?
Harry's POV:
Ich rannte frustriert zum Steg und setzte mich darauf. Die Flasche Whisky in meiner rechten Hand haltend, schrie ich auf. Das ist nicht ihr Ernst?! "Nachhilfe!", schrie ich wütend über den verlassenen See, der leicht zugefroren war. Bell würde es mögen... Ich schloss meine Augen und eine Träne lief meine Wange herunter. Ich hätte nie erwartet, dass es so weh tut geleugnet zu werden von der Person, die man liebt... Ich zog scharf die Luft ein. Selbst wenn ich diesen verdammten See an gucke, denke ich an sie! Ich nahm einen großen Schluck aus der Flasche und ließ die Flüssigkeit meinen Hals hinunter rinnen. Mein Rachen begann zu brennen, dass mich etwas wärmte. Nachhilfe! Ich bin ihr scheiß Freund, verdammt! Ich ließ mich in den Schnee zurück fallen und schaute in den dunklen Himmel. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, aber die Nacht brach hinein. Kleine Schneeflocken rieselten vom Himmel hinunter und ich seufzte auf. "Nicht so schnell.", rief ich und rannte ihr hinter her. Sie riss die Tür auf und rannte hinaus in den Garten. In der Mitte blieb sie stehen und drehte sich überglücklich um ihre eigene Achse. Ich schloss die Tür zaghaft hinter mir und näherte mich ihr. Sie blieb stehen und schaute hinauf in den Himmel. Ich musste lächeln. Sie ist so unglaublich süß... Bell drehte sich um und sprang in meine Arme. "Es ist wunderschön.", flüsterte sie strahlend. "Du bist wunderschön.", erwiderte ich. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ich setzte mich auf und nahm einen erneuten Schluck aus der Flasche. Und wie wunderschön sie doch ist... Ihr Antlitz spiegelte sich vor meinen Augen wieder. Meine Bell... Gott, wie ich sie liebe... und sie leugnet mich! Mein Herz schmerzte. Wie konnte sie mich nur leugnen? Bedeute ich ihr denn gar nichts? "How deep is your love?", fragte ich die Luft. Liebt sie mich überhaupt?! Wut sammelte sich in mir. "How deep is your love?", schrie ich laut und meine Stimme hallte über den See. Ich habe ihr aber auch nicht die Möglichkeit gegeben zu antworten... "Ach scheiße!", schrie ich und schlug mit meiner Hand auf den Steg ein. Ich trank noch mehr aus der Flasche. "Meinst du nicht, dass der Steg nichts dafür kann?", fragte Louis. Ich drehte mich erschrocken zu ihm um. "Wie?", fragte ich verwirrt. Woher wusste er, wo ich bin? "Annabell stand total aufgelöst vor der Tür. Sie hat mir erzählt, was passiert ist und ich kenne meinen kleinen Neffen. Du versteckst dich schon seit du klein bist hier am See.", erklärte er ruhig und setzte sich zu mir. Bell ist zu ihm gegangen? "Komm Harry, Annabell macht sich Sorgen.", sagte er und klopfte mir auf meine Schulter. Sie macht sich Sorgen? Pff, wieso jetzt? Schließlich waren ihr meine Gefühle vor einer Stunde auch egal! "Ich gehe nicht.", sagte ich ernst und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. Mein Atem bildete eine kleine weiße Wolke vor meinem Mund. "Harry, du holst dir hier in der Kälte den Tod.", sagte Louis etwas genervt. "Ich will sie nicht sehen.", beteuerte ich und wollte gerade wieder einen Schluck aus der Flasche nehmen, als Louis sie mir aus der Hand schlug. "Höre auf Harry!", sagte er wütend und zog mich unsanft an meinem Arm auf meine Beine. "Sie hat mich geleugnet.", flüsterte ich und fühlte den erneuten Stich in meinem Herzen. Eine Träne lief meine Wange herunter. Louis Blick verwandelte sich in einen besorgten mitleidigen Blick und er zog mich in seine Arme. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und holte zitternd Luft. "Wieso hat sie das gemacht?", fragte ich weinerlich. "Das kann sie dir am Besten erklären.", flüsterte Louis ruhig und hielt mich einfach nur fest. Er ist einfach der Beste... "Danke, Louis.", murmelte ich in seine Schulter. Er löste die Umarmung und lächelte mich sanft an. "Immer doch.", sagte er glücklich und lief los. Ich torkelte ihm hinter her. Langsam macht sich der Alkohol bemerkbar... Louis drehte sich um und belächelte meine Laufart. "Witzig.", seufzte ich. Er begann zu lachen und wir kamen bei seinem Auto an. Louis öffnete die Tür und stieg ein. Ich lief zur Beifahrerseite und öffnete die Tür. Zum letzten Mal schaute ich über den See hinein in den dunklen Wald hindurch die weißen Flocken und hinauf in den fast schwarzen Himmel. Die kalte Luft flog in meine Lungen und ich begann etwas zu zittern. Ich stieg ein und schloss die Tür hinter mir. Ich lehnte meinen Kopf an die Lehne und schloss meine Augen. Louis machte leise das Radio an und fuhr los. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Bell plötzlich zu nuscheln begann: "Harry, warte." Irritiert schaute ich zu ihr, aber sie schien fest zu schlafen. Sie redet im Schlaf... Niedlich! Ihre Atmung wurde etwas schneller und nervös musterte ich sie. "Ich liebe dich.", murmelte sie in meine Brust. Mein Herz schlug schneller als die Erinnerung durch meinen Kopf flog. Sie schaute fasziniert hoch zur Laterne, in dessen Licht die Schneeflocken tanzten. "Es ist wunderschön.", hauchte sie. "Ist es.", stimmte ich zu. "Küss mich.", flüsterte sie plötzlich... Ungewollt bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Sie schlang ihre Arme um meinen Nacken und ich legte meine Hände an ihre Hüften. Sanft streichelte ich mit meinen Fingern über diese. Sie seufzte in den Kuss hinein und ich begann zu lächeln. Ich will sie nie mehr los lassen... Ich legte meine Hände unter ihre Oberschenkel und hob sie einfach hoch. Überrascht quiekte sie auf. Wir lösten uns aus dem Kuss und ihre tief dunkelblauen Augen schauten mich strahlend an. Ich öffnete meine Augen und holte mein Handy heraus. Ich löste die Tastensperre und unser Bild erschien. Bell lag in meinem Arm und wir schauten uns lächelnd an. Ihre Augen strahlten. Ich wusste damals sofort, dass es mein neuer Hintergrund sein würde. Hätte sie mich wirklich mit so viel Liebe angeguckt, wenn sie nicht dasselbe empfinden würde wie ich? Louis fuhr auf die Auffahrt und parkte seinen Range Rover in der Garage. Ich muss ihr eine Chance geben mir es zu erklären... Louis stieg aus und ich tat es ihm gleich. Es muss einen Grund haben, dass Bell so reagiert hat... Ich lief in die Wohnung und suchte nach Bell. "In der Stube.", sagte Louis, der meinen suchenden Blick gesehen hatte. Louis ging in sein Zimmer, während ich ins Wohnzimmer lief und da lag sie. Leise schloss ich die Tür und versuchte zum Sessel zu schleichen. Bell lag eingekuschelt in einer Decke darauf und schlief unruhig. Ich hockte mich vor sie und musterte sie. Sie sieht fertig aus... Zaghaft stubste ich sie an. Erschrocken schlug sie ihre Augen auf, die rot waren, so als hätte sie geweint. Ihre Atmung ging schnell und sie schaute mich mit großen Augen an. Plötzlich schlang sie ihre Arme um mich und zog mich an sich. "Ich habe mir so Sorgen gemacht.", weinte sie und atmete erleichtert aus. Etwas überrumpelt erwiderte ich nur zaghaft die Umarmung. Sie löste sich von mir. "Bell, wir müssen reden.", sagte ich ernst.
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Do you rescue me? (Harry ff)
FanfictionAllein, wann ist man allein? Man kann allein sein, weil man weder Freunde noch Familie hat oder man besitzt beides und fühlt sich allein... Annabell ist 16 und ist eigentlich glücklich mit ihrem Leben bis etwas Schreckliches geschieht. Wer wird sie...