Kapitel 109 - Ein Verdacht

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Im Leben kommt es oft zu den Situationen, dass man eine Vorahnung hat, dass etwas Schlimmes auf einen zu kommt...

Annabells POV:
Harry und ich näherten uns dem Schultor und ich fühlte mich endlich wieder wohl in meiner Haut. Dank Harry... Meine Hand verweilte in seiner und zwischen uns herrschte eine beruhigende Stille. Dies liebe ich an Harry besonders, manchmal braucht keiner von uns etwas sagen und trotzdem ist diese Stille weder erdrückend noch unbehaglich. Harry vermag es mir ein Gefühl von Selbstbewusstsein zu schenken. Durch ihn fühle ich mich stärker und einfach wohler. Ich konnte es nicht verhindern, dass sich bei dem Gedanken ein breites Lächeln auf meine Lippen legte. Neben dem Schultor an der Mauer wartete Patrick auf uns. Als er uns sah, legte sich ein Lächeln auf seine Lippen und er stieß sich von der Mauer ab, um auf uns zu zukommen. "Hey.", sagt er glücklich und umamrte erst mich und gab Harry dann einen Handschlag. "Hey.", erwiderten Harry und ich gleichzeitig, weshalb wir uns gegenseitig ein Lächeln schenkten. "Wo wart ihr Freitag?", fragte er neugierig. "Kurzfassung?", fragte Harry mich. Ich nickte und schaute zu Patrick. "Ich habe herausgefunden, dass ich einen Halbbruder habe.", erklärte ich schnell. Seine Augen weiteten sich geschockt. "Was?", fragte er nochmal nach, um sicher zu gehen, dass er sich nicht verhört hatte. Ich nickte, um zu bestätigen. "Heftig.", murmelte er noch immer etwas geschockt. "Und du wusstest nicht von ihm?", fragte er weiter. "Nein, bis vor ein paar Tagen nicht.", erklärte ich zögernd. Kann ich Patrick das alles überhaupt einfach so erzählen? Was ist, wenn er Samantha alles erzählt? Aber so ist Patrick nicht, ich traue ihm das nicht zu... Es dauerte nicht lange und das Thema wurde gewechselt. Patrick begann Harry und mich in ein Gespräch über Fußball zu verwickeln, doch den größten Teil des Gesprächs bekam ich nicht mit. Meine Aufmerksamkeit lag bei Zayn und Samantha, die beim Eingang standen und immer wieder ihren Blick zu uns wandern ließen. Ein ungutes Gefühl überkam mich und ich versuchte jede Bewegung zu registrieren, um herauszufinden, worüber sie sprachen. Worüber könnten sie reden? Was könnten sie von uns wollen? Warum starren sie uns die ganze Zeit an? Planen die beiden irgendetwas? "Bell?", fragte Harry besorgt. Ich zuckte etwas erschrocken zusammen und wachte so aus meinem Gedankengang auf. "Was?", fragte ich stotternd. Patrick lächelte mich leicht amüsiert an. "Ich habe gefragt, ob alles okay ist?", wiederholte Harry sich. "Ja.", antwortete ich schnell, um ihn zu beruhigen, obwohl rein nichts okay war. Samanthas und Zayns Verhalten deutet einfach darauf hin, dass sie etwas vor haben oder auf jeden Fall über uns gesprochen haben... Aber vielleicht mache ich mich auch nur verrückt und sie haben einfach normal geredet und ich interpretiere wie so oft zu viel in die Situation hinein? Hoffentlich mache ich mir überflüssige Sorgen... Harry nickte, aber ich sah in seinen Augen, dass er nicht überzeugt war. Er wird mich gleich noch einmal ansprechen, wenn Patrick nicht mehr bei uns steht... Wir liefen langsam zum Klassenraum, da es leise zum ersten Mal klingelte. Harry ließ meine Hand nicht los und beobachtete mich aus dem Augenwinkel. Er macht sich Sorgen... Er weiß genau, dass ich ihm nicht die Wahrheit gesagt habe. Aber sollte ich ihm das mit Zayn und Samantha überhaupt erzählen? Was ist, wenn er es lächerlich findet? Aber eigentlich kann ich Harry alles erzählen... Er hat noch nie einer meiner Sorgen oder Probleme nicht ernst genommen. Er nimmt sich immer Zeit für mich und versucht mich zu unterstützen und mich zu beruhigen. Ich werde ihm davon erzählen. Die Tür des Klassenraumes tauchte vor uns auf und Patrick öffnete sie lässig. Er hatte die ganze Zeit über weiter mit Harry gesprochen. Doch ich konnte dem Gespräch einfach nicht folgen, viel zu sehr war ich in meinen Gedanken vertieft. Nicht ein Wort war zu mir vor gedrungen. Patrick lief vor und Harry und ich folgten ihm in den Klassenraum. Mein Blick wanderte zu Samantha, die Augenkontakt mit mir suchte. Sie starrte mich an und auf ihren Lippen bildete sich ein teuflisches Lächeln. Ihre Augen funkelten und sie überschlug lässig die Beine. Sie hat etwas vor... Unsicher drückte ich mich etwas näher an Harry, der meinem Blick gefolgt war und nun etwas verwirrt zwischen mir und Samantha hin und her sah. Es dauerte nicht lange, da hatten wir unseren Platz erreicht und setzten uns. Ängstlich schielte ich immer wieder zu Samantha herüber, die mich noch immer fixierte. Patrick hatte sich zu mir und Harry in die Reihe gesetzt und redete weiter auf Harry ein, dem ich genau ansah, dass er gerade viel lieber mit mir reden würde, um zu erfahren, weshalb ich mich so verhielt. Meine Hände begannen leicht zu zittern bei den Überlegungen, was Samantha vorhaben könnte. Mein Blick wanderte zu Harry, der gerade auf Patricks Aussage einging. Seine Hand lag locker auf seinem linken Oberschenkel. Vorsichtig sah ich aus dem Augenwinkel wieder zu Samantha. Sie hatte sich noch immer nicht gerührt. Wie lange will sie mich noch ansehen? Kann sie nicht bitte einfach wegsehen? Ich halte das nicht mehr aus! Was möchte sie damit bezwecken? Zaghaft tippte ich Harry an. Er drehte sich zu mir um und sah mich fragend an. Mit meinen Augen gab ich ihm ein Zeichen zu Samantha zu schauen. Neugierig drehte er sich leicht, um zu Samantha zu schauen. Verwirrt runzelte er die Stirn und sah zurück zu mir. "Warum starrt sie so?", fragte er sichtlich irritiert. "Ich weiß es nicht, es macht mir Angst. Sie schaut schon die ganze Zeit über zu uns und vor dem Klingeln hat sie mit Zayn geredet. Was ist, wenn sie irgendetwas vor haben?", flüsterte ich verzweifelt. Er hörte mir ausmerksam zu und ergriff zärtlich meine rechte Hand. "Hey, Bell.", meinte er beruhigend. "Sie wird nichts vorhaben und wenn, zusammen können wir alles schaffen. Wir lassen uns doch nicht von ihr unterkriegen.", beteuerte er lächelnd. Ich hab trotzdem Angst... Wer kann mir vergewissern, dass wir alles schaffen? Ich brauche Harry. Ohne ihn sehe ich kein Licht am dunklen Horizont. Er ist meine Stütze und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Samantha etwas Schlimmes vorhat und wer kann mir vergewissern, dass wir gerade das schaffen? "Bell, mache dir keine Sorgen. Was will sie schon machen?", versuchte Harry mich weiter zu beruhigen. Harry, du kennst Samantha nicht. Sie ist zu allem fähig und wenn sie etwas will, dann bekommt sie es auch... "Du kennst Samantha aber nicht so gut wie ich.", meinte ich unsicher. "Aber du kennst sie. Du weißt, wie sie tickt und deswegen können wir uns darauf vorbereiten. Du glaubst sie hat etwas vor, stellen wir uns darauf ein und glauben ihr kein Wort. Vergesse unser Versprechen nicht. Wir wollten doch nicht mehr streiten ohne den anderen vorher gefragt zu haben, ob die Situation stimmt.", erinnerte er mich sanft lächelnd an unser Versprechen. Ich nickte noch nicht ganz überzeugt, schenkte ihm dann aber doch ein Lächeln, dass er erwiderte. Das Knarren der Tür erklang und unser Mathelehrer trat ein.

Do you rescue me? (Harry ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt