Kapitel 4

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Samu

Ich wollte unbedingt wissen, wie weit Osmo schon bei ihr gekommen war und das rein aus Neugier. Für mich war es keine besonders schlimme Vorstellung Riku küssen zu müssen. Ich meine, er war mein bester Freund und wir hatten schon ziemlich viel Scheiße zusammen gebaut. Wenn also ein Kuss auch noch dazu gekommen wäre, hätte ich das auch einfach auf die Liste der verrückten Dinge von "Siku" gesetzt. Ein paar Fans shippten uns mit diesem Namen, obwohl sie genau wussten, dass Riku mit Laura und ich mit Vivi zusammen war. Das ich plante ihr einen Antrag im Urlaub zu machen, wusste zwar absolut niemand, aber es reichte ja zu wissen, dass wir zusammen waren. Demnach waren wir beide also schon mal gar nicht homo sondern hetero und so war es auch ausgeschlossen, dass wir zusammen kamen. Klar, ich drückte ihm mal einen Kuss auf die Wange oder so, aber das war jedes Mal nur rein freundschaftlich gemeint.

"Soo, die Desserts", eine andere Kellnerin stellte uns jeweils einen Teller hin.

Riku grinste mich mit einem vielsagenden Blick an. Ich wusste genau, dass wir das selbe dachten.

Zwei Dumme, ein Gedanke... oder so... Jetzt können wir uns wirklich sicher sein, dass Osmo es nicht besonders weit gebracht hat!

Alle Augen lagen wieder auf Osmo.

"Hast du es verkackt?", fragte ich grinsend.

Er sah auf seinen Teller und nickte nur als Antwort.

"Raul, Sami, ihr dürft euch jetzt küssen!", meinte Riku ernst wie ein Pfarrer musste aber sofort wieder lachen, als er den Satz beendet hatte.
"Nach dem Essen...", murmelte Raul, "Sonst habe ich keinen Appetit mehr!"

"Hey!", rief Sami und schlug ihm gegen den Oberarm.
"Was denn?", fragte der nur nach.
"So schlecht küsse ich auch wieder nicht!"
"Das werde ich ja bald wissen..."

Daraufhin waren beide still und fingen schweigend an zu essen. Auch die anderen am Tisch begannen. Doch als ich auf meinen Teller sah, war die Hälfte schon weg.

Mit vollem Mund und großen Augen sah Riku mich an.

"Isch wasch?", nuschelte er mit vollem Mund und sah mich weiter mit großen Augen an.

Irgendwie knuffig wie er mich anschaut, so wie ein kleines Kind.

"Ich will auch noch 'was!", beschwerte ich mich und begann einen Löffel Vanilleeis nach dem anderen in meinen Mund zu schaufeln.

Fast so schnell wie bei einem Esswettbewerb aßen wir beide die zwei Teller leer. Unsere Freundinnen sahen uns schockiert an. Nicht einmal die Hälfte von ihren Portionen hatten sie gegessen und ich fragte mich jetzt doch, wie schnell wir eigentlich gegessen hatten. Jedenfalls nicht normal schnell, so viel stand fest.

Langsam merkte ich auch, wie voll ich eigentlich war und lehnte mich zurück, um meinem Bauch etwas mehr Platz zu machen. Riku tat es mir gleich und schloss gleich die Augen.

"Bist du müde?", fragte ich und stupste ihm auf die Nase.
"Geht so...", kam leise als Antwort.

Geht so... na klar, Riku. Du könntest doch gerade im Stehen einschlafen!

"Willst du nicht schon ins Hotel gehen? Du hast mal Ruhe verdient!"
"Ja, gute Idee..."
"Soll ich mitkommen?"
"Nein... äh... passt schon..."
"Ich kann auch mitkommen, wenn du willst!", meldete sich Laura.
"Es ist ok, wenn du hier bleibst... Ich gehe direkt schlafen! Ist also unnötig, wenn jemand mitkommt!"

Riku stand auf, verabschiedete sich von allen und verließ dann das Restaurant. Laura sah im etwas besorgt nach, widmete sich bald aber wieder voll und ganz meiner zukünftigen Frau.

Was auch immer die beiden zu reden haben... wenn es mich nichts angeht, will ich es gar nicht wissen!

"Da Riku jetzt schon weg ist, stört es ja sicher keinen, wenn ich auch gehe und mich auf die Suche nach einer netten Frau für die Nacht mache, oder? Die Wette können Sami und Raul ein anderer Mal einlösen...", ohne eine Antwort abzuwarten stand Osmo schon auf und verabschiedete sich ebenfalls.

Mal hoffen, dass er bei der Nächsten mehr Erfolg hat, sonst wir er in den nächsten Tagen unerträglich sein!

The Whole StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt