Kapitel 13

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Riku

Ich lag einfach da. Mehr konnte ich nicht machen. Ich hatte Angst, dass ich es noch schlimmer machen würde, wenn ich mich bewegen würde. Also lag ich einfach da.

Mir war so schlecht. Ich hätte mich jeden Moment übergeben können. Mir war so heiß. Ich hätte Spiegeleier auf meiner Stirn braten können. Mir war so schwindelig. Wäre ich nicht schon gelegen, wäre ich sicher umgefallen. Mein Kopf schmerzte so und die dumme Tablette wollte nicht wirken.

Laura kümmerte sich die ganze Zeit rührend um mich, wofür ich ihr auch sehr dankbar war. Man konnte meinen Samu um mich wäre mir lieber gewesen. Allerdings wollte ich ihn in genau dieser Situation nicht ständig um mich haben. Ich wollte zwar, dass er mal kurz nach mir sah, um zu wissen, dass er sich wirklich Sorgen machte. Ständig sollte er aber nicht hier sein. Noch mehr Aufregung hätte ich nämlich sicher nicht vertragen.

"Soll ich den Vorhang etwas zuziehen, Schatz?", flüsterte Laura.

Müde nickte ich. Ich hoffte wirklich, dass einfach nur schlafen helfen würde.

*

Nach einiger Zeit wachte ich wieder auf. Komplett gut ging es mir noch nicht, aber immerhin waren meine Kopfschmerzen, der Schwindel und mein Schwitzen weg. Die Übelkeit war leider noch da. Vorsichtig drehte ich mich auf die Seite und sah auf den Wecker.

Schon 19 Uhr? Hui... Wo ist eigentlich Laura?

"Laura?", rief ich leise.

Doch ich bekam keine Antwort.

"Laura?", rief ich erneut, aber dieses mal etwas lauter.
"Laura ist mit den anderen essen!", antwortete Samu dieses mal und kam aus dem Bad.

Augenblicklich fing ich wieder an zu Schwitzen. Samus Haare waren total durcheinander, wie jedes mal, wenn er geduscht hatte. So sah er nur noch viel perfekter aus.

"Geht es dir wieder besser, Rick?", fragte er besorgt nach und setzte sich zu mir an die Bettkante.
Ich nickte: "Die Übelkeit ist noch da, aber der andere Mist ist weg..."

Das Feuer, dass er in mir entfachte, verschwieg ich ihm lieber.

"Willst du etwas essen?"
"Nein danke... wie schon gesagt: Mir ist noch schlecht"
"Oh stimmt ja... Kann ich dich ganz ganz kurz alleine lassen? Ich will schauen wie weit die anderen sind, weil ich eigentlich auch Hunger habe!"
"Kannst du denen nicht anrufen?"
"Nope... ich habe mein Handy vergessen..."
"Dann nimm meins!"

Ich wollte gerade nicht, dass er ging... und wenigstens hatte ich jetzt zusätzlich noch einen Grund, den ich ihm auch sagen konnte.

"Wo ist es?", fragte Samu und war schon dabei zu suchen.
"Hier, du blindes Huhn!", grinsend zeigte ich auf mein Nachttisch.
"Wenn schon, dann nenn' mich bitte Hahn!", Samu grinste zurück, "Du weißt doch, dass ich einen Schwanz habe!"

Für einen Moment entgleisten mir sämtliche Gesichtszüge.

Musste er das jetzt sagen. Ja, er hat recht, ich weiß es, weil wir mit der ganzen Band schon zusammen geduscht haben... Aber muss er mich jetzt daran erinnern? Ich kann diese Vorstellung gerade nicht brauchen! Nicht, wenn Samu mir wirklich gegenüber steht.

"Was ist jetzt?", kam es von ihm.
"Nichts..."
"Also bekomme ich das Handy doch nicht?!"
"Äh doch..."

Schnell gab ich es ihm und drehte mich dann um, damit er nicht die peinliche Röte in meinem Gesicht sah.
Ich hörte wie Samu mit Laura telefonierte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die beiden sich auf etwas geeinigt hatten.

Entschieden wurde dann, dass Laura in zehn Minuten kommen sollte, um Samu bei seiner "Schicht" abzulösen. Dann konnte er auch essen gehen und danach noch mal nach mir schauen.

The Whole StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt