Laura
Ich drehte mich um und sah, wie erwartet, in Joonas Gesicht. Er sah ziemlich müde und genervt aus.
"Wer ist da?", fragte er erneut.
"L... Laura...", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht wieder in meinen Händen.Ich wollte nicht, dass mich irgendjemand so sah.
"Um Himmels Willen, was machst du denn hier? Du holst dir hier draußen ja noch den Tod, wenn du nur so luftig angezogen bist!"
Mehr als ein Schluchzen konnte ich nicht herausbringen.
"Schatz, komm her ich brauche deine Hilfe! Laura sitzt hier viel zu dünn angezogen, bring eine Decke mit!"
"Was? Laura?", rief Riita von innen und kam wirklich mit einer Decke angerannt, die sie wenig später um mich legte.
"Hey, was machst du denn hier?", fragte sie mich und zog mich in eine Umarmung, um mir tröstend über den Rücken zu streichen.Antworten konnte ich immer noch nicht. Ich saß einfach heulend da und war froh nicht mehr alleine zu sein. Ich konnte den Beiden zwar nicht die volle Wahrheit erzählen, aber immerhin war ich nicht mehr mitten in der Nacht alleine auf der Straße.
"Komm erst mal mit rein, ja?", sanft zog mich Riita mit nach oben.
Meine Beine fühlten sich so weich an, als würden sie jeden Moment unter mir zusammenbrechen. Ein Wunder, dass ich es überhaupt ins Haus und vor allem bis zur Couch schaffte.
"Pscht... Beruhig dich bitte", meinte Riita und strich mir immer wieder über den Rücken, um mich zu beruhigen.
Tatsächlich hörte ich auf zu schluchzen und langsam aber sicher wurden auch meine Tränen weniger. Aber in der Lage zu reden, war ich immer noch nicht wirklich. Vor allem wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Bei der Wahrheit hätten sie mich sicher wieder raus geschmissen und auf der Straße wollte ich eigentlich nicht schlafen.
"Ich glaube es ist besser, wenn wir sie für heute Nacht in Ruhe lassen!", meinte Joona, nachdem ich nach vielen Versuchen immer noch stumm war.
"Ja, vielleicht ist sie nachher eher in der Lage zu reden...", antwortete sie.Kurz darauf verließen die Beiden das Zimmer. Riita kam zwar noch einmal wieder, aber das auch nur kurz um mir eine Decke und bequeme Klamotten zu bringen.
"Danke...", hauchte ich.
"Gern geschehen", lächelte Riita.Dann war ich wieder alleine. Mehr als schlafen wollte ich jetzt wirklich nicht mehr. Ich wollte schlafen und morgen früh direkt mit Vivi telefonieren! Mehr wollte ich gar nicht. Doch leider klappte beides nicht so ganz. Einschlafen konnte ich nur extrem schwer, weil mich meine Sorgen und Gedanken quälten und mich einfach nicht schlafen lassen wollten.
Am nächsten Morgen, als ich nach einer sehr kurzen Nacht wieder aufwachte und versuchen wollte Vivi zu erreichen, fiel mir ein, dass mein Handy ja noch in Einzelteilen auf der Straße lag. Also konnte ich sie nur übers Festnetz anrufen, wozu ich aber ihre Nummer gebraucht hätte. Natürlich konnte ich sie nicht auswendig und die von Samu und Vivi zu Hause konnte ich gleich zweimal nicht... Schöne Scheiße... Ich musste also warten bis Rikus Eltern aufstanden und dann auch noch hoffen, dass sie irgendwo die Nummer der Beiden hatten. Sonst war ich echt ziemlich verloren... Ich brauchte dringend Vivi! Nicht so dringend wie Riku, aber trotzdem dringend genug!
"Du bist schon wach?", fragte Riita überrascht, als sie ins Wohnzimmer kam.
"Konnte nicht mehr schlafen", meinte ich knapp und sah wieder aus dem Fenster.
"Brauchst du irgendwas? Kaffee? Tee? Oder..."
"Die Nummer von Samu und Vivi!", unterbrach ich sie.
"Irgendwo müssten wir die haben... Für was brauchst du sie denn, wenn ich fragen darf?"
"Ich muss ganz dringend mit Vivi reden und mein Handy habe ich ja gestern kaputt gemacht..."
"Ach das war deines, das da auf der Straße lag?!"
"Ja..."
"Warte, ich habe es hier... Vielleicht geht es noch"Einen kurzen Moment später kam Riita mit meinem Handy wieder und gab es mir.
"Ich habe es gefunden, als ich eben die Zeitung rein geholt habe"
"Danke...", murmelte ich und begann es wieder zusammenzubauen.Es war ein Wunder, dass es noch anging als ich es wieder zusammen gebaut hatte. Das Problem war nur, dass die Speicherkarte nicht überlebt hatte und somit alles, inklusive Vivis Nummer, weg war. Da brachte mir auch mein Handy nichts mehr.

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The Whole Story
FanfictionWas passiert, wenn ein Bandmitglied schon lange in den Frontman der Band verliebt ist. Was passiert, wenn er aber schon eine Beziehung führt, die auf den ersten Blick aussieht, als wäre sie perfekt und das für immer? Was passiert, wenn der Verlieb...