Kapitel 89

710 36 4
                                        

Samu

Die Haustür!

"Ich bin zurück!", rief Riku fröhlich und augenblicklich begann ich zu grinsen.

Ganz normal wirken, nichts anmerken lassen und einfach weiter Gitarre spielen! Er wird von alleine in die Küche gehen... Ich bin mir sicher, glaube ich... Hoffentlich gefällt es ihm auch.

Ich sah wieder auf meine Finger und konzentrierte mich, beziehungsweise versuchte es. So nervös wie ich war, zupfte ich nämlich ständig die falsche Saite an, griff im falschen Bund, oder drückte die Saiten generell schon nicht richtig ab, sodass vor allem die Barrégriffe wirklich mehr als scheußlich klangen. Wieso konnte er sich nicht auch einfach beeilen?

"Samu?"
"Ja?", ich hörte auf zu spielen und legte die Gitarre zur Seite.
"Was passiert, wenn ich den Laptop aufmache?"
"Nichts, was soll passieren?!"
"Ein Bild, das mich erschreckt vielleicht..."
"Vertraust du mir?"
"Ja, nur in der Sache..."
"Vertrau mir einfach!"

Daraufhin, Stille. Vermutlich sah er sich jetzt wirklich an, was ich auf dem Laptop offen gelassen hatte und ich konnte seine Reaktion einfach nicht abwarten. Dementsprechend nervös rutschte ich an die Sofakante und rieb meine schwitzigen Hände aneinander.

Ganz ruhig, Samu!

"Nicht dein Ernst?!", Riku kam ins Wohnzimmer und sah mich mit großen Augen an.
"Doch, wieso nicht?"
"Du bist verrückt", ungläubig schüttelte Riku den Kopf.

Fast schon rannte er auf mich zu und saß kurz darauf auf meinem Schoß und küsste mich liebevoll. Überglücklich erwiderte ich den Kuss und zog ihn dabei näher an mich, während er meine Haare durcheinander brachte.
Ohne den Kuss zu unterbrechen drückte er mich nach hinten, weshalb wir nun aufeinander lagen.

Doch als seine Hand unter mein Shirt wanderte, unterbrach ich das Ganze: "Wir müssen jetzt erst einmal schauen, ob das überhaupt klappt"
"Manno...", murmelte er traurig und begann an meinem Hals weiter zu küssen.
"Lass mich mal kurz den Laptop holen"

Sanft versuchte ich ihn wegzuschieben, obwohl ich es selbst eigentlich gar nicht wollte. Doch wir mussten es wirklich erst richtig planen, bevor wir uns freuen konnten.
Als er dann endlich nachgab, ging ich schnell den Laptop holen und setzte mich dann neben ihn. Lächelnd nahm ich ihn in den Arm, während ich ihm etwas durch die Locken wuschelte. Als die Internetseite geladen hatte, ließ ich Letzteres wieder, da ich meine Hand brauchte.

"Was hältst du davon, wenn wir ungefähr zwei Wochen buchen?", fragte ich Riku und bekam ein zustimmendes Nicken.
"Und von wann bis wann würdest du gerne weg sein?"
"Eigentlich gerne über Silvester. Vielleicht am 29. Dezember hinfliegen und am 14. Januar zurück?"
"Hätte ich nichts dagegen. Wir müssen nur schauen, ob es in dem Hotel passt und ob wir Flüge finden"
"Das wird schon", Riku grinste mich an, "Und wenn nicht verschieben wir es eben ein paar Tage. Von mir aus gehen wir auch erst nach Silvester, wobei ich schon gerne woanders wäre"
"Ok, ich schau jetzt erst einmal wie's in dem Hotel aussieht mit Zimmern und dann können wir uns um die Flüge kümmern. Irgendwo werden wir noch Plätze bekommen"
"Ok gut. Ach und Samu?"
"Ja?"
"Danke, du bist so toll!"
"Ich weiß", kindisch streckte ich ihm die Zunge raus.
"Sei mal nicht so eingebildet"

Riku schlug mir leicht gegen die Brust und verdrehte gespielt die Augen. Natürlich ließ ich mir den Schlag nicht gefallen und knuffte Riku in die Seite, weshalb er schnell zur Seite rutschte und mich mit zusammengekniffenen Augen ansah. Ich wusste genau wie kitzelig er war und wie sehr er es hasste, wenn man es bei ihm machte. Doch schlagen durfte er mich auch nicht so einfach, also sollte er mich bloß nicht so anschauen.

Doch dann fing Riku plötzlich wieder an mich anzulächeln, so wanderten auch meine Mundwinkel wieder nach oben. Wir konnten einfach nicht lange böse aufeinander sein!

The Whole StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt