The Whole Story

Kapitel 64

Riku

Inzwischen befanden wir uns im Landeanflug und ich war ziemlich froh endlich wieder Zuhause zu sein. Es war hier zwar um einiges kälter und ungemütlicher als in Spanien, aber es war meine Heimat, der Ort, dem mein Herz gehörte. Ich vermutete auch, dass es hier mit Laura nicht mehr ganz so schlimm war. Sie wohnte zwar noch bei mir, was bedeutete, dass wir noch immer viel miteinander zu tun hatten. Allerdings waren wir hier mit der Umgebung vertraut und konnten auch Zeit alleine verbringen, wenn wir es brauchten. In einem Hotelzimmer hätte das natürlich nicht funktioniert. Doch jetzt waren wir wieder hier!

Direkt hinter Laura verließ ich das Flugzeug. Nachdem wir unser Gepäck gefunden hatten, konnten wir auch endlich aus dieser Flughafenhalle verschwinden. Schnellen Schrittes liefen wir durch das verschneite Helsinki. Noch immer fielen dicke Schneeflocken vom Himmel und der Wind, der wehte, war eisig kalt. Am Liebsten hätte ich Samu angerufen, damit er uns abgeholt hätte, doch das ich hielt ich für eine weniger gute Idee und so zog ich meine Schultern noch ein wenig höher und stapfte weiter.

Die anderen Jungs konnte ich leider auch nicht anrufen... Raul und Sami waren beide noch im Urlaub, der sicher eine Milliarden Mal schöner war als unserer. Mikko war bei seiner Familie und von Osmo wusste ich nichts. Doch er hatte sicher auch etwas zu tun, sodass er uns nicht abholen konnte. Uns blieb eigentlich nur übrig weiter zu laufen, oder mal wieder ein Taxi zu nehmen, worauf ich ehrlich gesagt momentan aber noch weniger Lust hatte wie hier zum laufenden Eiszapfen zu werden.

*

Mittlerweile waren wir nur noch drei Straßen entfernt, was wir sicher auch noch überlebten. Das Dach unseres Hauses konnte man zumindest schon sehen und bald schon waren wir auch schon angekommen. Schnell schloss ich die Tür auf und freute mich schon auf die einladende Wärme, doch stattdessen hatte es so ziemlich die gleiche Temperatur wie hier draußen. Ganz toll...

"Hast du die Heizungen ausgemacht, bevor wir gegangen sind?", fragte ich sie.

Langsam schüttelte sie den Kopf.

"Ich auch nicht..."
"Meinst du die Heizung ist kaputt?", überlegte sie.
"Hoffentlich nicht, dann haben wir nämlich ein Problem..."

Ich ging auf einem der Heizkörper zu und sah auf den Regler. Tatsächlich zeigte er an, dass die Heizung eigentlich hätte warm sein müssen, doch sie war eiskalt und so war es auch bei allen anderen.

"Ich ruf' mal bei Juu an, dass er sich das anschauen kann!", meinte Laura und verschwand in der Küche, um zu telefonieren.

Juu hieß eigentlich Juulius und war ein guter Freund von mir. Beruflich war er in der Sanitärbranche tätig und eines seiner größten Hobbys war es definitiv an irgendetwas herum zu schrauben und zu bauen. Wenn irgendetwas kaputt ging, konnte er es so gut wie immer reparieren und wenn er nicht, dann konnte das niemand, denn dann war das kaputte Teil einfach hinüber und nicht mehr zu retten. Ich konnte schon behaupten, dass ich wirklich froh war ihn zu haben. Er war immer wahnsinnig hilfsbereit und schob einen immer noch irgendwo dazwischen, wenn man ihn dringend brauchte.

"So Menschen trifft man nicht oft und deshalb sollte man sie auch nie gehen lassen" Das hatte meine Mutter zu mir gesagt, als wir uns damals gestritten hatten und sie hatte Recht behalten. Juu war tatsächlich etwas Besonderes!