Kapitel 46

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Riku

Ich reichte Samu eine der Flaschen und holte ebenfalls noch zwei Gläser. Anschließend bequemte ich mich wieder zu ihm und hielt ihm die Gläser hin, damit er in beide etwas einschenken konnte. Er versuchte die Flasche geschickt zwischen zwei Kissen zu balancieren, was jedoch nicht so ganz hinhauen wollte. So stellte er sie mit einem genervten Stöhnen auf den Boden. Dann sah er mir in die Augen.

"Aufs Locker sein!", meinte er feierlich und stieß sein Glas gegen meines.
"Aufs Locker sein!"

"Und auf uns!", fügte ich still in Gedanken hinzu.

Gemeinsam tranken wir schweigend den ersten Schluck. Samu hatte sein Glas schon bald geleert. Als meins noch über die Hälfte voll war. Doch anstatt sich noch einmal eninzuschenken, setze er einfach die Flasche an und trank sie auf Ex leer. Wenn das so weiterging, dann musste ich mit vielleicht doch Sorgen um ihn machen.

"Hey, Rick!", Samu schlug mir gegen die Schulter.
"Was ist?"
"Werd' mal locker, Alter!"

Ja, Riku, Samu hat recht! Locker werden ist das Einzige, was dir jetzt helfen kann. Mach dir nicht so viele Gedanken und lass dich fallen! Naja, wenn das leichter gesagt ist als getan, könnte das schwer werden. Aber wenn ich es erst gar nicht versuche, dann wird es sowieso nichts! Also durchatmen und mehr trinken!

In einem Zug leerte ich mein Glas und stand auf, um noch mehr aus dem Schrank zu holen.
Das Schweigen ging weiter. Stumm ertränkten wir beide unseren Kummer. Samu noch immer schneller als ich, aber es war ja geplant, dass ich nicht so dicht war wie er.

Plötzlich spürte ich Samus Hand auf meinem Oberschenkel und ehe ich mich versah, hatte er sich zu mir rüber gelehnt und seine Lippen auf meine gedrückt. Erschrocken drückte ich ihn weg.

"Samu, du willst das doch gar nicht!"

Ich war einfach überfordert von dieser Situation, wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. So ging ich lieber erst einmal in den Abwehrmodus und schaute wie Samu reagierte.

"Dooooch, ich will! Frauen sind scheiße und bringen nur Probleme!"

Erneut trafen seine Lippen meine und ein unbeschreibliches Glücksgefühl breitete sich in mir aus. Er wollte es. Vielleicht wegen dem Alkohol, aber er wollte es. Von sich auch und nicht, weil ich seinen betrunkenen Zustand ausnutze und ihn, mehr oder weniger, dazu zwang. Langsam bewegte ich meine Hand zu seinem Nacken, wo ich sie vorsichtig ablegte. Als Samu den Kuss nach einer Zeit noch nicht unterbrochen hatte, wurde ich sicherer und zog ihn verlangend zu mir.

Samu verlagerter sein Körpergewicht und so kippten wir nach hinten um und lagen nun aufeinander. Aus Atemnot mussten wir uns aus unserem Kuss lösen.
Intensiv sahen wir uns in die Augen, bevor er sich erneut zu mir beugte, um mich zu küssen. Sanft drückte er mir seine Zunge in den Mund und natürlich gewährte ich ihr Einlass. Vorsichtig begann seine Zunge mit meiner zu spielen. Mit Gefallen ließ ich mich darauf ein. Seine Nähe war so unglaublich schön. Es kribbelte wie verrückt in meinem Bauch. Am Liebsten hätte ich dieses Gefühl für immer in mir gehabt. Am Liebsten hätte ich für Samu für immer auf mir gehabt. Am Liebsten wäre es mir gewesen, wenn das alles ohne Alkohol passiert wäre. Doch ich konnte natürlich nicht alles haben.
Alkohol war sowieso schon im Spiel. Samu würde irgendwann von mir runter klettern und das Gefühl würde spätestens enden, wenn Samu am seinen Rausch ausgeschlafen hatte und wieder klar denken konnte.
Das war aber noch nicht jetzt. Jetzt konnte ich noch den Moment genießen und sollte am Besten nicht darüber nachdenken, wie es nach diesen Moment aussah.

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Wenn man im Krankenhaus nichts zu tun hat, schreibt man eben ein extra Kapitel 😏😂 (Ich mache nur mein Sozialpraktikum hier und nach dem Mittagessen hatte ich nicht mehr wirklich etwas zu tun, musste aber hier bleiben, weil ich nich nicht 18 bin...)

The Whole StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt