Kapitel 82

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Samu

Immer noch ohne blassen Schimmer, wer das sein konnte, stand ich auf und ging zur Tür. Als ich sie geöffnet hatte, musste ich einen Moment ziemlich komisch aus der Wäsche geschaut haben, denn die Person, die mir gegenüber stand blickte genau so komisch zurück.

"Was ist?", wollte sie wissen.
"Hast du keinen Schlüssel?", fragte ich zurück.
"Liegt noch bei Osmo..."

Wieso war mir nur klar, dass sie bei ihm bleiben würde, nachdem sie zu ihm gerannt war? Und wieso geht es mir vollkommen am Arsch vorbei? Ok, letzteres könne ich sogar beantworten und dazu müsste ich sogar nur einen Namen sagen!

"Und wie bist du dann hier her gekommen?"
"Er hat darauf bestanden mich zurück zu fahren"
"Und wieso bist du jetzt wieder hier und nicht noch bei ihm?"
"Geht dich das etwas an?", Vivianne wollte sich an mir vorbei schieben, doch ich ließ ihr keine Chance rein zu kommen.
"Lass mich durch!"
"Du störst aber gerade"
"Ist mir vollkommen egal, ob ich dich beim Vögeln einer anderen Frau störe! Das hier ist immer noch mein Zuhause, was heißt, dass ich das Recht habe hier zu sein!"
"Erstens: Ich habe keine andere Frau hier! Zweitens: Du solltest dir schon mal ein anderes Zuhause suchen. Dir ist nämlich hoffentlich klar, dass du hier nicht bleiben kannst!"
"Ich habe nicht vor weiterhin hier mit dir zu wohnen, wenn du so mit mir redest!", jetzt schaffte sie an mir vorbei und ehe ich mich versah verschwand sie im Wohnzimmer.

Mit einem lauten Schlag knallte ich die Tür zu und folgte ihr. Wie ich vermutet hatte stand sie schon in der Küche und sah Riku mit einem undefinierbaren Blick an.
 
"Was macht er hier?", fragte sie kalt.
"Er hat Geburtstag und den feiern wir zusammen"
"Alles Gute!", Vivianne wandte sich zu Riku und schenkte ihm ein falsches Lächeln.

Anschließend schnappte sie sich schnell einen belegtes Brötchen und einen Apfel und stürmte aus den Raum

"Was war denn das jetzt?", wollte Riku von mir wissen.
"Frag mich 'was Leichteres... Frauenlogik oder so"
"Müssen wir zwei ja nicht verstehen können"
"Stimmt!", ich setzte mich wieder neben Riku und zog ihn an mich.
"Weißt du was?"
"Hm?", machte ich mit vollem Mund, da ich schon wieder angefangen hatte zu essen.
"Ich hab' irgendwie gar keinen Hunger mehr, aber dafür viel mehr Lust auf etwas Anderes"
"Riku!", entfuhr es mir hustend, als ich plötzlich seine Hand in meinem Schritt fühlte.

"Was ist?", fragte er mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck.
"Du weißt genau, was ist", ich zeigte auf die Stelle, an der sich meine Männlichkeit deutlich unter meiner Hose anzeichnete.
"Gefällt's dir nicht?"
"Nicht, wenn ich mich verschlucke und halb ersticke, weil ich noch am Essen bin"
"Ist doch alles gut!"
"Nein, nichts ist gut... Jetzt muss ich nämlich erst dich vernaschen!"
"Und das ist schlecht?"
"Muss ich erst noch herausfinden", grinsend beugte ich mich zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

*

"Hasi?", ich kuschelte mich von hinten an Riku, der sich gerade seine Zahnbürste weg stellte.
"Ist das jetzt das Tier für mich, Elchi?", er klang belustigt.
"Ja, weil ich im Gegensatz zu dir nett bin"
"Ich bin auch nett! Ich mag nämlich Elche und dich besonders"
"Ach, ist das so?"
"Ok, nein. Ist nicht so", sagte er ernst.

Mit großen Augen sah ich ihn an. Wieso war er dabei so ernst? Doch bevor ich diesen Gedankengang weiter fortsetzen konnte, fing Riku schon an zu lachen.

"Hast du mir das gerade wirklich abgekauft?"
"Wenn du so ernst bist..."
"Ich war so ernst, weil es wirklich so ist. Ich mag dich nicht besonders gerne, ich liebe dich!"
"Ich dich auch!", erleichtert atmete ich auf und vereinte unsere Lippen zu einem kurzen Kuss.

"Und weißt du was?"
"Was denn?"
"Ich will mir noch 'was zum Geburtstag von dir wünschen, auch wenn du mir schon etwas geschenkt hast"
"Was denn?"

Mit einem schüchternen Lächeln verriet er mir seinen Wunsch und ich stimmte nickend zu.

The Whole StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt