Kapitel 43

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Vivi

"Samu, es tut mir so leid! Egal, von wem du es weißt, egal, was du weißt! Alles, was du wirklich wissen musst ist, dass ich dich so unendlich liebe! Ich habe aufgehört, weil du mir so wichtig bist!"
"Wenn ich dir so wichtig wäre, hättest du gar nicht erst etwas mit Osmo angefangen!"
"Schatz... bitte verzeih mir! Ich kann dir auch erzählen, wie es dazu kam, dass du darüber nachdenken kannst... Aber bitte mach nicht Schluss mit mir! Du bist das Beste, was mir passieren konnte. Du bist die Liebe meines Lebens! Ich will für immer mit dir an meiner Seite Leben, mit dir alt werden! Mir egal, wann wir heiraten, oder ob wir überhaupt heiraten. Mir egal, wie viele Kinder wir haben werden, oder ob wir überhaupt welche haben werden. Mir egal, ob wir für immer in dieser Wohnung leben, oder ob wir uns irgendwann ein anderes Zuhause suchen. Mir auch egal, ob wir weiterhin so viel getrennt unser Leben leben. Die Zeit, die ich mit dir verbringen darf, ist es mir wert! Ich kann einfach nicht ohne dich leben, verdammt! Bitte hör dir an, was ich zu sagen habe..."

"Du hast drei Minuten..."
"Drei Minuten? Na gut... Ähm... also es kam so, dass wir irgendwann mal alle zusammen feiern waren, schon am Anfang des Jahres. Wir hatten alle schon ziemlich viel getrunken und irgendwann hat Osmo mich angemacht. Anscheinend hat er mich schon nicht mehr erkannt vor Alkohol. Weil auch ich schon ziemlich viel getrunken hatte, konnte ich auch nicht mehr richtig denken und habe mich, unverständlicherweise, auf ihn eingelassen. An diesem Abend ging es so weit, dass wir zusammen auf dem Klo gelandet sind... Aber da haben wir uns nur geküsst!"

"Und weiter...?"
"Im Laufe der nächsten Woche ist er dann mal vorbei gekommen, um sich bei mir zu entschuldigen, weil es ihm im Nachhinein peinlich war. Wir haben Dinge gesagt und dann sind wir irgendwie im Bett gelandet und ja... es war schön... Irgendwie wollten wir es dann beide wieder tun und so haben wir uns immer wieder getroffen, natürlich mit dem Risiko, dass du es herausfindest. Am letzten Tag vom gemeinsamen Urlaub mit den Anderen, habe ich dann den Schlussstrich gezogen, weil mir aufgefallen ist, dass es nur mit dir dieses unbeschreibliche Gefühl gibt und es mit Osmo eben die ganze Zeit nur schön war... Außerdem hatte ich die ganze Zeit schon  irgendwie Schuldgefühle, die sich immer mehr angetaut hatten und ja... Jetzt weiß ich, dass ich wirklich nur dich Liebe, Samu! Du musst mir verzeihen... So ein Fehler wird mir wirklich nie wieder unterlaufen, glaub' mir!"

"Vivi... ich kann das jetzt nicht mit einem Wimpernschlag entscheiden. Ich muss erst einmal das Chaos in meinem Kopf ordnen, bevor ich dir sagen kann, wie es mit uns weiter geht... Wie wär's, wenn du heute bei Laura und Riku bei mir schläft?"

Ich sah zu Boden. Eigentlich hatte ich mir schon gedacht, dass er erst nachdenken musste. Dennoch war ich jetzt traurig. Verstehen konnte ich ihn ja, aber natürlich hatte ich Idiotin wieder auf ein Wunder gehofft und erwartet, dass er mir um den Hals fallen würde und mir sofort verzieh. Naja, war dann eben doch nicht so gekommen. Wieso musste ich mir auch immer zu viele Hoffnungen machen? Wieso?!

Jetzt konnte ich nichts mehr ändern. Ich würde heute Nacht nicht mit ihm in einem Bett schlafen, sondern mit Laura. Immerhin konnte ich sie jetzt fragen, wie es mit ihr und Riku lief. Vermutlich, um festzustellen zu müssen, dass ich die Einzige war, die absolut kein Glück in der Liebe hatte. Interessieren tat es mich natürlich trotzdem, auch wenn ich schon wusste worauf es hinaus lief: Ich und Laura, nebeneinander auf dem Bett. Sie versucht mich zu trösten und versorgt mich mit Taschentüchern.

Jap, so hätte das wirklich ausgesehen in meiner Vorstellung. Wie auch sonst? Riku und Laura waren noch zusammen und jetzt im Urlaub und verbrachten eine schöne Zeit. Samu und ich waren zwar auch noch zusammen, aber ob die restliche Zeit so schön wurde, war eher fraglich.

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