The Whole Story

Kapitel 104

"Doch, ich bin mir ziemlich sicher da war eins", beteuerte Samu und sah sich ein Mal kurz um.
"Hör auf mir Angst machen zu wollen, du Idiot...", murmelte ich, bevor ich die Augen schloss, da das Flugzeug immer schneller wurde und mich somit in den Sitz drückte.
"Ich wollte dir keine Angst machen", sagte er, doch ich ignorierte ihn einfach.

Ich wollte ihm einfach nicht glauben, auch wenn es mit einer geringen Wahrscheinlich sogar stimmte, was er sagte. Nervosität konnte ich nicht brauchen, also musste ich jetzt auf andere Gedanken kommen. Doch ehe ich etwas anfangen konnte, schlief ich ein. Eigentlich hatte ich mich gar nicht müde gefühlt, aber da ich diese Nacht noch gar nicht geschlafen hatte, weil wir zum Flughafen mussten, war es nicht wirklich verwunderlich. Vor allem hätte es sich für ein oder maximal zwei Stunden auch nicht wirklich gelohnt.

*

Plötzlich wurde ich durch ein heftiges Rütteln aufgeweckt und so schlug ich die Augen auf. Auch Samu neben mir blinzelte verschlafen und sah sich verschlafen nach dem um, was ihn geweckt hatte. Als es das Flugzeug erneut wackelte, krallte ich meine Hände in die Jacke auf meinem Schoß.

Das Rumpeln...

Ich atmete tief durch.

Nein Riku, nicht das Rumpeln. Das hat Samu immer noch nur erfunden! Das jetzt sind nur Turbulenzen, was wirklich völlig normal ist. Also gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Du hasst zwar Turbulenzen, aber es gibt wirklich keinen Grund zur Beunruhigung!

Erneut atmete ich tief durch.

"Liebe Fluggäste. Derzeit haben wir starke Turbulenzen, weshalb ich Sie alle bitte, sich anzuschnallen! Noch einen schönen Flug", sagte der Pilot via Durchsage.

Nur Turbulenzen, wie schon gesagt! Das "Rumpeln" hat damit nichts zu tun! Aber wieso geht es mir dann ständig durch den Kopf, wenn es nie da war?! Ok, nicht durchdrehen...

"Alles ok, Riku?", besorgt strich mir Samu über Wange.
"Alles gut"
"Wirklich?"
"Ja, ja. Ich würde nur gerne weiter schlafen, aber bei diesem Gewackel geht das nicht..."
"Komm her", Samu breitete seine Arme aus und ich rutschte so weit zu ihm, wie der Gurt es zuließ.

Als wir es uns einigermaßen bequem gemacht hatten, flüsterte mir Samu noch ein "Schlaf gut" zu und drückte mir anschließend einen Kuss auf den Scheitel. Langsam schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf Samus ruhigen, gleichmäßigen Atem und auf die regelmäßigen Hebungen seiner Brust und tatsächlich schlief ich so irgendwann ein.

*

Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, war es, weil Samu sanft an meiner Schulter rüttelte.

"Wir landen gleich", gähnte er und rutschte ein Stück von mir weg.
"Wie viel Uhr ist?", fragte ich ebenfalls gähnend.
"Halb sechs", murmelte er und fuhr sich durch die verwuschelten, blonden Haare.
"Viel zu früh, um wach zu sein..."
"Im Hotel wird aber nicht mehr geschlafen, mein Lieber! Sonst bist du heute Nacht die ganze Zeit wach und morgen wieder müde und dann ist der ganze Urlaub kaputt"
"Aber..."
"Nichts aber!"
"Ich hatte eigentlich eine Frage"
"Oh, sorry"
"Darf ich auf der Busfahrt zum Hotel noch schlafen?"
"Meinetwegen"

Ich lächelte Samu leicht an und sah kurz darauf aus dem Fenster. Am Flughafen, an dem wir inzwischen gelandet waren, standen Palmen, die mich direkt noch mehr in Urlaubsstimmung versetzten. Mein Gefühl sagte mir, dass es schöne zwei Wochen werden sollten!

"Tut mir übrigens Leid wegen vorhin", sagte er leise von hinten.

An seiner Stimmlage hörte ich, dass er grinste, obwohl es vermutlich bereuend klingen sollte.

"Was war vorhin?"
"Ich wollte dir Angst machen..."
"Ich weiß"
"Das heißt du bist nicht sauer?"
"Sehe ich so aus?"
"Nicht wirklich"
"Also schließt du was?"
"Dass du nicht sauer bist?"
"Richtig erkannt! Trotzdem: Mach so etwas nie wieder!"
"Mal schauen..."