Kapitel 17

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Riku

"Du bist ja ganz bleich! Komm, lass uns wieder ins Zimmer gehen!", an einer Hand zog Laura mich hoch und ging dann mit mir an der Hand zurück ins Hotel.
"Können wir bitte kurz zu den Anderen?", fragte ich und machte mir schon die Hoffnung, dass sie mir diesen Gefallen tat.

Doch leider wurde daraus nichts...

"Nein, dir geht es nämlich nicht gut, du gehörst ins Bett! Ich will doch nicht, dass du noch schlimmer krank wirst!"

Genau... und aus diesem Grund hast du mich vorher abgeknutscht... Ich glaube nämlich nicht, dass küssen so gesund ist, wenn man krank ist. Zumindest nicht für denjenigen, der eigentlich gesund ist...

"Komm jetzt, Riku!", meinte sie mit einem flehenden Unterton, als ich sie ein Stück in Richtung Restaurant zog.
"Ich will doch nur kurz zu den Anderen!", sagte ich und versuchte sie noch weiter mitzuziehen.

Doch da ich nicht vollkommen gesund war, schaffte sie es mir standzuhalten und normalerweise war ich der eindeutig Stärkere.

"Was willst du denn da?", fragte sie.
"Kurz nach allen schauen!"
"Wieso? Ist etwas passiert? Dann sag' es mir, dann kann ich schnell für dich schauen!"
"Nein, es ist nichts passiert, aber ich will trotzdem kurz nach allen schauen!"
"Vorschlag: Ich bringe dich jetzt hoch ins Bett und gehe dann runter und schaue für dich, auch wenn ich nicht weiß, was der Grund ist. Wie wäre es damit?"

Lieber hätte ich selbst nachgesehen, aber Laura konnte ich sowieso nicht umstimmen, oder überzeugen, also war das wohl die einzige Chance, zu erfahren, ob noch alle da waren, weshalb ich ergeben nickte und mich von Laura nach oben führen ließ.

Im Zimmer angekommen fiel ich direkt wie ein plumpes Kamel ins Bett, damit Laura schnell nach unten konnte. Doch anstatt, dass sie mir meinen Wunsch erfüllte, setzte sie sich zu mir ans Bett und fühlte mit einer Hand an meiner Stirn, ob ich Fieber hatte.

"Ich habe kein Fieber!", meckerte ich und schob ihre Hand weg, "Kannst du jetzt bitte runter gehen?"
"Erst, wenn du mir sagst warum!"
"Kann ich nicht..."
"Wieso nicht? Hast du auf einmal Geheimnisse vor mir?"
"Bitte Laura, geh einfach runter und schau für mich nach, sonst gehe ich selber!"
"Meinetwegen. Was auch immer das jetzt für einen Sinn hat...", mit diesen Worten stand sie tatsächlich auf und ging vor zur Tür.
"Aber du bleibst hier, versprochen!", rief sie mir noch zu, dann war ich alleine.

Eine Weile lang genoss ich einfach mal die Ruhe, die ich nie bekommen hatte, wenn ich sie wollte. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich mich erst mal nach Laura um. Da ich sie nicht entdecken konnte, schlich ich auch noch vorsichtig ins Bad, wo ich sie aber auch nicht fand. Mit einem Blick auf die Uhr fiel mir auf, dass sie jetzt schon eine gute halbe Stunde weg war.

Vielleicht sollte ich auch nach unten gehen und nachschauen... Es könnte ja sein, dass Laura etwas passiert ist... Sie kann mir wohl kaum verbieten nach ihr zu schauen, oder? Tja, und wenn ich dann schon unten bin, kann ich auch noch beim Rest von uns vorbeischauen.

Langsam stand ich wieder auf und klammerte mich sofort an die Stehlampe neben dem Bett, weil mir jetzt gerade so schwindelig war. Nachdem ich ein Mal tief durchgeatmet hatte, ging es mir zum Glück schon wieder so weit besser, dass ich normal geradeaus laufen konnte. An der Tür wartete ich nochmal kurz, nahm dann meine Schlüsselkarte und verließ das Zimmer.

Vorsichtshalber sah ich mich auch nochmal im Gang um, bevor ich schnellen Schrittes zum Aufzug ging. Unten angekommen sah ich mich wieder um. Auf keinen Fall wollte ich von meiner Freundin wieder ins Bett geschickt werden.

The Whole StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt