Kapitel 7

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Riku

Schweigend standen wir voreinander. Mitten in der Stadt. Wieso auch immer waren wir stehen geblieben, als er mir von seinem großen Plan erzählte. Zumindest war es fragwürdig, wieso er stehen geblieben war. Ich hatte meine Gründe... Der Schock ließ mein Gehirn total aussetzen! Ich hatte nur noch einen Gedanken: Mein Bauchgefühl hatte Recht - alles ist verloren!

Jetzt ist wirklich alles verloren, Riku! Jetzt besteht nicht mal mehr eine kleine Chance... Jetzt gibt es nicht einmal mehr eine noch so kleine Wahrscheinlichkeit! Alles vorbei... für immer... Sie sind glücklich, heiraten, werden Kinder bekommen, warten bis ihre Kinder auch Kinder bekommen und werden dann glücklich den Rest ihres Lebens genießen! Sie werden glücklich werden, aber du wirst es nie! Du hast deine große Liebe verloren...

"Rick! Riku! Hallo? Riku Juhani Rajamaa, kannst du mich hören?", Samu wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum.

Ich brauchte einen kleinen Moment, um antworten zu können.

"Ja, anwesend...", murmelte ich.

Naja, zumindest bin ich körperlich anwesend. Gedanklich bin ich nur so zur Hälfte hier... Das Thema passt ja, aber zuhören und antworten kann ich nicht mehr...

"Ich habe dich jetzt mindestens drei mal gefragt, ob wir weiter laufen wollen. Erstens siehst du gar nicht gut aus, weshalb ich der Meinung bin du solltest dich schnell setzen und etwas trinken. Zweitens habe ich einen riesigen Hunger und habe das Gefühl, dass ich gleich zu Raul werde und anfange zu nerven und drittens schwitze ich wie sonst 'was hier in der Sonne, weshalb ich gerne in den Schatten gehen würde!", er klang zwar streng, hatte aber trotzdem sein typisches Samu-Grinsen im Gesicht, dass ihn so unglaublich gut aussehen ließ.

Er sah auch so wirklich extrem gut aus, aber dieses Grinsen stand ihm einfach so verdammt perfekt und man konnte sich, wenn er es auf den Lippen hatte, nur noch schneller in ihn verlieben.

"Riku! Wo bist du nur mit deinen Gedanken?", er boxte mir leicht gegen die Schulter.

Diese flüchtige Berührung ließ eine Gänsehaut über meinen Rücken laufen. Doch ich versuchte dieses unbeschreibliche Gefühl einfach so gut wie möglich zu ignorieren, damit ich Samu antworten konnte.

"Ich weiß auch nicht... Aber ja, wir können gerne weiter gehen!"

Samu setzte ein dankbares Gesicht auf und begann loszugehen. Ich lief einfach neben ihm her. Wir schwiegen wieder.
Ich spürte, dass sein Blick auf mir lag, wusste aber nicht, ob ich ihn auch anschauen sollte. Schließlich war es mir dann aber doch zu peinlich und so sah ich entweder gerade aus, oder auf den Boden, aber nie in Samus Richtung. Einfach aus Angst, er könnte mir direkt in die Augen schauen. Er hatte die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte.

Echt niemand auf dieser großen weiten Welt hat schönere Augen, als Samu! Das ist einfach unmöglich!

"Halt, Riku! Wo läufst du hin?", rief Samu und griff nach meinem Arm.

Ich drehte mich zu ihm um und sah, dass er vor einem italienischen Restaurant stehen geblieben war.

"Du isst doch so gerne Nudeln...", grinste er.

Oh mein Gott, er lächelt so unglaublich süß! Ich glaube ich sterbe gleich!

"Tut mir leid ich muss dich enttäuschen! Ich habe heute irgendwie mehr Lust auf Pizza!", jetzt grinste auch ich.

Ich hatte das Gefühl gerade wieder in die zweite Phase zu kommen und war auch ziemlich froh darüber.

"Aber nur weil du's bist! Sonst dürftest du jetzt keine Pizza essen!", sagte Samu und begann danach sofort wieder zu lachen.

Ich werde sein Lachen so vermissen! Es ist so schön, dass ich es gar nicht oft genug sagen kann.

The Whole StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt