The Whole Story

Kapitel 91

Vivi

"Es ist... schwierig...", fing ich zögerlich an.

Seine Gefühle in Worte zu fassen, war doch nicht so einfach.

"Bist du glücklich mit Osmo?"
"Ich würde sagen, ja, das bin ich. Er kann richtig süß sein, wenn er will und ich fühle mich irgendwie wohl in seiner Nähe auch, wenn man das was wir gerade haben überhaupt nicht mit dem vergleichen kann, was ich und Samu hatte... Wir sind halt beide... viel... schüchterner... miteinander. Weißt du was ich meine?"
"Ja, ich weiß, was du meinst. Aber das wird noch, glaub mir! Ihr seid erst ganz am Anfang, da ist das noch normal. Meinst du denn, dass du ihn nur willst, weil er dich von Samu ablenkt?"
"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht... Ziemlich oft vergleiche ich die Beiden und ich würde wirklich gerne noch bei Samu sein. Aber irgendetwas sagt mir auch, dass... Osmo jetzt das Richtige ist"
"Ich glaube wirklich, dass das mit euch etwas werden könnte. Er scheint sich ja wirklich Mühe um dich zu geben"
"Habe ich dir das erzählt?"
"Nein, aber es stehen Rosen auf dem Tisch, die er sicher nicht einfach so dahin gestellt hat"
"Ach so... Ja, da war heute morgen ein Zettel für mich dran, weil er erst heute Abend wiederkommt"

"Süß!", Laura grinste mich an.
"Was grinst du jetzt so?"
"Nichts, alles gut"
"Nein, sag's mir bitte!"
"Dein Blick, als du das mit dem Zettel gerade gesagt hast", erneut begann sie zu grinsen.
"Wie war mein Blick denn?"
"Deine Augen haben gefunkelt, wie die von Kindern, wenn sie Schokolade erlaubt bekommen"
"Stimmt doch gar nicht...", ich sah auf meine Hände, um zu verstecken, dass ich rot wurde.
"Doooch! Aber ist doch süß, wenn du glücklicher bist als du zu wissen glaubst"
"Hm..."

"Jetzt schau mal ein bisschen glücklicher! Du solltest froh sein, jetzt schon wieder einen tollen Mann gefunden zu haben. Ich werde dieses Glück gar nicht mehr haben"
"Doch, das wirst du - auch, wenn ich dafür sorgen muss!"
"Mit 60 bringt es mir aber auch nichts mehr... Ich hätte nämlich gerne noch Kinder"
"Erstens wird es keine hundert Jahre dauern, bis du wieder einen Freund hast, der dich glücklich macht und zweitens kann ich dir ja auch jetzt jemanden suchen"
"Ich weiß nicht..."
"Wieso denn nicht? Ich habe sogar schon jemanden im Kopf, den ich dir vorstellen könnte"
"Vivi..."
"Was denn?"
"Das ist wirklich lieb von dir aber solche Verkupplungsaktionen funktionieren doch sowieso nie"
"Ich habe nur vorstellen gesagt. Ob ihr euch dann mögt ist eure Sache"
"Von mir aus... Lass uns jetzt aber erst Mal Pizza machen, ja?"
"Gut, Zutaten sind alle da"

Gemeinsam gingen wir also in die Küche um Pizza zu machen, während ich mich fragte, was Samu heute wohl zu Mittag aß. Doch dann jagte ich diesen Gedanken schnell weg und widmete mich wieder Laura.

Riku

"Samu", hauchte ich ganz leise in sein Ohr.
"Hm?", brummte er im Halbschlaf.
"Kannst du nicht ein anderes Mal schlafen?"

Kopfschütteln.

"Wieso?"

Schulterzucken.

"Ach komm schon! Ich hab' viel mehr Lust auf andere Sachen", langsam ließ ich meine Hand in seinen Schritt gleiten.
"Riku", brummte er erneut und schob meine Hand weg.

Doch ich dachte nicht daran aufzuhören und machte einfach weiter, bis er irgendwann die Augen aufschlug und mich mit einen undefinierbaren Blick ansah. Unschuldig lächelnd drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange und bewegte meine Hand weiter.

"Bitte Riku", erneut schob er meine Hand weg, "Ich will gerade nur schlafen"
"Aber ich nicht", ich sah ihn traurig an und legte mich neben ihm.

Sanft streiften meine Finger seine Brust, bis hoch zu seinem Kinn. Um ihn küssen zu können drehte ich seinen Kopf zu mir und kurz darauf trafen sich auch schon unsere Lippen. Zärtlich kraulte ich dabei seinen Nacken und verhinderte somit gleichzeitig, dass er seinen Kopf weg zog. Ich wollte jetzt wirklich nicht, dass er schlief!
Glücklicherweise schien es zu funktionieren, denn der Kuss wurde von Samus Seite aus immer leidenschaftlicher. Immer näher zog er mich an sich und plötzlich saß er auf mir, ohne unsere Lippen auch nur eine Sekunde voneinander zu lösen.

Zum dritten Mal legte ich meine Hand zwischen seine Beine, wo sich jetzt auch etwas zu regen begann, was mich in den Kuss grinsen ließ.

Samu war eben doch immer Samu.