The Whole Story

Kapitel 2

Riku

Inzwischen waren wir angekommen und saßen alle an zwei zusammengeschobene Tischen verteilt. Ich saß zwischen Osmo und Samu. Mir und Samu gegenüber saßen Vivi und Laura, die immer noch am tuscheln waren. Da ich mir ziemlich sicher war, dass sie nur irgendwelche Frauengeheimnisse hatten, wollte ich aber gar nicht erst fragen, über was sie redeten.

Ziemlich bald kam schon eine Kellnerin, die unsere Bestellungen aufnahm. Ich sah genau, wie Osmo ihr in den Ausschnitt schaute, wunderte mich aber nicht sonderlich darüber. Er war der Einzige am Tisch der noch Single war und bestimmt wussten alle, dass er versuchen wollte, sie rum zu bekommen. Als sie wieder ging, folgte sein Blick ihrem Hintern. Lachend stieß ich ihm mit den Ellenbogen in die Rippen.

"Was denn? Die ist heiß!", wehrte er sich dämlich grinsend.
"Und schon wissen wir alle, was du heute Nacht machst!", murmelte Mikko.
"Nur weil ihr schon keinen Spaß mehr habt, muss das ja nicht heißen, dass ich auch keinen mehr haben darf!", er verschränkte die Arme vor der Brust.
"Vivi und ich haben noch genug Spaß!", meldete sich Samu.

Das war ein Schlag in die Fresse...

"Samu!", flüsterte Vivi erschrocken.
"Das zeigt doch nur, wie glücklich unsere Beziehung ist!", schmollte Samu gespielt und Vivianne zeigte, dass sie aufgab, indem sie seufzte.

"Hier sind schon mal die Getränke!", sagte die Kellnerin, die wieder an unseren Tisch gekommen war und stellte allen unser Glas hin.

Ich wusste nicht, ob es mir nur so vorkam, aber meiner Meinung nach beugte sie sich bei Osmo besonders weit nach unten, dass er eine noch bessere Sicht auf ihr Dekolleté hatte. Wieder starrte Osmo ihr, beim weg gehen, auf den Hintern.

"Kippis!", rief Samu und streckte sein Glas in die Luft.
"Kippis!", antworteten wir restlichen im Chor.

Nachdem wir die Gläser aneinander gestoßen hatten, nahmen wir alle erst einmal einen kräftigen Schluck.
Laura und Vivianne flüsterten schon wieder. Osmo unterhielt sich mit Sami, Raul und Mikko. Die Frauen von den dreien waren ebenfalls in ein Gespräch vertieft. Nur ich und Samu saßen hier und schwiegen. Ich traute mich nicht ihn anzusehen. Zu peinlich wäre es mir gewesen, wenn er es mitbekommen hätte. Die Zeit verging nur quälend langsam und meine Gedanken ließen mich einfach nicht in Ruhe. Umso dankbarer war ich, als nach einer gefühlten Ewigkeit das Essen kam.

Ich hatte mir einfach Spaghetti mit Tomatensoße bestellt. Ich liebte Nudeln über alles und konnte sie auch jeden Tag essen. Auch wenn die Anderen sich jedes mal fragten, wie ich in einem Restaurant nur Nudeln essen konnte, wenn man doch haben konnte was man wollte.
Naja... ich wollte nun mal Nudeln!

Plötzlich war da eine zweite Gabel in meinem Teller, die sich ein Paar Nudeln klaute. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich zu Samu.

Immer musste er mein essen auch probieren!

"Willst du auch probieren?", fragte er mit vollem Mund und hielt mir seine Gabel hin.

Ich wusste nicht was das war, aber es sah lecker aus und so probierte ich.

"Was ist das?", fragte ich überrascht, da es noch viel besser schmeckte, als vermutet.
"Das musst du Vivi fragen! Sie hat für mich bestellt!", meinte Samu und klaute sich noch eine Gabel Spaghetti.
"Schmeckt es dir nicht?", fragte ich grinsend, da ich vermutete, dass die Geschmäcker der Beiden wieder auseinander gingen.
"Doch, aber ich finde Nudeln passen dazu!", meinte er frech.
"Ach so ist das?! Dann sehe ich das jetzt genauso!", gab ich genauso frech zurück und nahm eine Gabel voll von seinem Teller.

So teilten Samu und ich also unser ganzes Essen. Vielleicht sahen wir für die Anderen ein bisschen wie zwei Grundschulkinder dabei aus, aber das störte mich in diesem Moment relativ wenig. Ich freute mich schon fast darüber, dass Vivi irritiert zu uns sah. Sie hatte schon wirklich sehr viel von uns mitbekommen, aber noch nie, wie wir unser Essen im Restaurant teilten. Samu probierte zwar immer von mir, allerdings blieb es bis jetzt immer dabei. Dementsprechend schaute sie uns beide seltsam an und tuschelte dann wieder mit Laura. Doch Samu schien es genauso wenig zu stören, wie mich und so machten wir weiter bis beide Teller leer waren.